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Lets talk about feelings | |
Stille, bitte, stand auf Transparenten in vielen Fanblocks, und angesichts von 250 000 Zuschauern in sieben Stadien war es für Augenblicke wirklich sehr, sehr still. In der Stille vieler drückte sich Trauer intensiver aus als in den Worten einzelner.
Denn darum nur ging es ja an diesem sechsten Spieltag
der Fußball-Bundesliga, dem ersten nach dem 11. September 2001:
Symbolhaft die Traurigkeit zu zeigen, die alle begleitete, auch wenn wir taten,
was sie gewohnt waren zu tun. Es war alles etwas leiser geworden an diesem
Wochenende, das öffentliche Leben und das private Erleben; der
Fußball sollte sich mit dieser Stille solidarisieren, und das hat er
getan, so gut er eben kann.
Angenehme Normalität
Manche meinen, dann hätte der Terror gesiegt. Die Fußballspiele auszutragen und anzuschauen war ja auch eine Möglichkeit für die Spieler und die Zuschauer, ihr ganz persönliches Zeichen zu setzen gegen das Verstecken und sich abzulenken. Die Normalität eines Fußballspiels ist angenehm berechenbar und in der Lage, jeden anderen Gedanken zu verdrängen. Deswegen jubelten Fußballer nach Toren seit jenem Samstag wie zuvor, deswegen pfiff das Publikum bei schlechter Leistung und applaudierte bei gelungenen Aktionen. Wie immer. Warum auch nicht? Und trotzdem war es nicht wie immer, auf den Anzeigetafeln stand diese Botschaft: Der gesamte deutsche Fußball und seine Fans trauern mit den Angehörigen der Terroranschläge vom vergangenen Dienstag. Dieses Spiel findet statt um zu demonstrieren, dass wir Terror verabscheuen. Die Trikots der Bremer Spieler waren mit einem trotzigen Slogan beflockt worden: Keine Macht dem Terror. In Nürnberg lagen Kondolenzbücher aus, in die sich die Fans eintragen konnten. Dortmunder und Schalker Offizielle trafen sich vor dem Spiel ihrer Mannschaften zur Andacht in der Kapelle unter der Schalke-Arena. Andreas Brehme, Big Brehme, sagte, er könne sich gar nicht über die beiden Tore freuen, die seiner Elf gelungen waren. Etliche Zuschauer schwenkten US-Flaggen, und Giovane Elber formte mit seinen Händen eine Friedenstaube, nachdem er zum 1:0 gegen Freiburg getroffen hatte. Das Münchner Olympiastadion war frei von Bandenwerbung. Give peace a chance, lautete die einzige Botschaft auf den Reklame-Reitern rund um den Rasen, eine Maßnahme, die der Freiburger Trainer und Sozialpädagoge Volker Finke als sehr beruhigend, verlässlich, angemessen empfand. Beruhigend, verlässlich und angemessen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten hat die Bundesliga getan, was sie konnte. Die Trauer muss man ewig tragen, sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß. Und trotzdem Fußball spielen. Teewald |
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