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Di Iries

DI IRIES kommen aus Hamburg, der nieseligen Stadt des ewigen Grau und des stets frostigen Understatements - und doch, der deutschen Hochburg in Sachen groovender Dub-Reggae, Soundsystem und frenetischer Dancehall Atmosphäre und - wer hätte es geahnt - sie machen wundervollen, fetten, authentischen Dub-Reggae und Dancehall.

Sie haben durch ihre 94'er Veröffentlichung "IRIES in ROOTS meets ALPHA & OMEGA" bewiesen, daß sie mit den internationalen Größen der "Dub-Szene" mithalten, besonders gut aber zusammenarbeiten können.

DI IRIES kommen aus Hamburg und das ist zumindest in kulturellem Sinne ein riesengroßer Vorteil, denn die Vermutung, daß in dortigen Szene-Vierteln Veranstaltungen wie "Krakowbeat" unter chronischem Publikumsmangel leiden würden liegt nahe, brummen doch die Boxen der Clubs schon seit zehn Jahren von den Riddims aus London & Jamaica. Wenigstens der Hoffnung soll Ausdruck verliehen werden, daß wenn schon Interesse an seicht-sanfter Verwässerungskultur besteht, die äußeren Erkennungsmerkmale eindeutiger zu identifizieren sind und sich dem vergangenen Mainstream anpassen, soll heißen, jede/r sieht dann so aus, wie die Reinkarnation der Saalmucke in Brandis und nicht wie eine Symphatisantendemonstration für die RAF.

In Hamburg gibt es neben den nach dem Ragga-Prinzip arbeitenden DI IRIES (d.h. ein kleiner Kern produziert die Riddims und je nach dem werden dazu passende Toaster oder die passende Sängerin eingeladen, wobei "passend" hier für "Zeit und Lust haben" steht), eine ganze Menge (anderer) Linke. Solche, die Projekte aufbauen und weiterführen und notfalls verteidigen und das über Jahre hinweg. Ein solches Projekt ist die besetzte Rote Flora im Schanzenviertel. Dort wollten DI IRIES mit Christine und John von Alpha & Omega die gemeinsame Platte produzieren. Aber nein, als wäre Hamburg - Leipzig, da zeigte sich die Spezies der "Freiraumarschlöcher" und ließ digitales Equipment im Wert von 30.000 DM verschwinden. Ganz in der Art derer, die in Leipzig-Connewitz Robin Hood falsch interpretiert haben. An dieser Stelle vielleicht ein kleiner Tip: Versucht doch Kontakt aufzunehmen, ihr in Leipzig, mit dem Erfahrungsschatz von mittlerweile allein 8 Einbrüchen in die Distillery...

Nun scheint so etwas nicht nur fast schon Normalität, vielmehr schon Teil der Szene zu sein, fest steht: Arschloch ist Arschloch. Doch zurück zur Band, denn diese stellt eine klare Verbindung zwischen Leipzig und HH dar, wird sie doch schon zum dritten mal im Conne Island spielen, werden wir (viele werden sich erinnern) wieder die süchtig machende und sehr eigenständige Verbindung von Heavy-Dub-Sound mit modernen Hip-Hop-Beats und minimalistischen Ragga-Sounds aufnehmen dürfen. Der Sound der IRIES geht in die Beine, versprochen, und alle die sich nicht bewegen, werden in den Bässen ertrinken - Bässe bis zum Hals.
Gerd E. & "I.w.M."


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last modified: 28.3.2007