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VIVA fuck off

General Levy macht sicher keinen Scheiß, auch wenn die "Kings" of Jungle mit ihm nicht so ganz glücklich sind. Seine Ragga-Hip-Hop-Jungle-Show ist sicher sehenswert, auch wenn sein Hang zur Selection verkaufstechnischer Hits den echten Junglekennern eher unangenehm ist. Aber solche Spielchen sind es, die ihm seinen Platz auf Viva bescheren, womit wir schon direkt beim Thema wären. Der deutsche Musikkanal Viva mit seinen deutschen AnsagerInnen bringt nämlich nicht nur den deutschen Kids, die Musik mit einer Anpreisung in ihrer Muttersprache ins Haus er bringt auch General Levy per Sponsoring ins Conne Island. Das wäre nicht so tragisch, würden die Plakate zur Tour nicht mit dem unsäglichen Viva-Logo gezeichnet sein.
Ein Umstand der mit unserem Kulturverständnis eigentlich unvereinbar ist. Steht Viva doch für Unterhaltungsindustrie. Hier wird Kultur nach ihrer kommerziellen Verwertbarkeit beurteilt. Hintergründe werden in Farbe ersäuft und die krampfhaften Versuche der Menschen, die zwischen den Videos Heiterkeit verbreiten wollen, zeigen nur überdeutlich, daß nicht einmal ein Lebensgefühl vorhanden ist, daß transportiert werden soll. Belanglosigkeit übertüncht, war an Gefühlen, Haltungen oder gar Aussagen in den Kulturen steckt, die hier zum Zwecke des Verkaufs in einer Dauerwerbesendung angeboten werden. An diesem Prinzip ändern auch Sendungen wie "Freestyle" nichts, die konzeptionell von unabhängigen Gruppen getragen werden. Solange sie dazu dienen, die HipHoperInnen an den Sender zu binden, sind sie willkommen, sollte aber der Hype vorüber sein, sind auch ihre Tage gezählt. Die Unterhaltungsindustrie bringt keine Kultur hervor. Sie ist dazu gezwungen immer wieder "neues" aus dem Untergrund "heraufzuholen". Es aus den Zusammenhängen zu reißen, in denen es sich entwickelt hat. Es so gut als möglich, dem anzupassen, was der Mehrheit gefällig ist und es damit belangloser werden zu lassen. Die bittere Erfahrung, daß die eigene Kultur durch den Hype nicht an Popularität gewinnt, sondern zerstört wird, haben schon viele machen müssen. Trotz Public Enemy, Nirvana oder Rage Against The Machine hält sich der Mythos, daß hohe Verkaufszahlen automatisch dazu führen, daß die Messitsch ankommt.
Was bleibt ist das Geld, nicht nur für viele Gettorapper und jamaikanische Dancehallaktivisten immer noch Grund genug, zur Industrie zu gehen, aber keinesfalls die Quelle aus der Kreativität und Lebensgefühl kommen.
Wir lassen uns von Viva, MTV & Co. nicht die Kultur diktieren. Für einen lebendigen Underground -
Viva fuck off!

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last modified: 28.3.2007