Hardcore is more than music:
Good Night, White Pride!
Seit geraumer Zeit gibt es verstärkte Anzeichen dafür, daß
Nazis und andere Rassisten Hardcore als Musik für sich entdeckt haben.
Nachdem sie es nicht schaffen konnten, das Oi! Movement der Skinheads für
sich zu vereinnahmen oder die Definitionsmacht über diesen Begriff zu
erlangen, ist nicht mehr zu übersehen, daß in zunehmender Tendenz
insbesondere in Deutschland Nazis auf Hardore-Konzerten
auftauchen, in ihren Fanzines wohlwollend über Hardcore berichten und
Bands den HC-Stil imitieren. Dagegen richtet sich die Kampagne Good Night, White
Pride!.
Was ist Hardcore?
Hardcore (HC) mit seiner Musik war schon immer more than Music. Entstanden aus
dem Punk, sind die Ideale seither dem Aufbau eigener Strukturen, dem
D.I.Y.-Prinzip (Do It Yourself) verpflichtet. Seit ende der 80er, als HC aus den Staaten nach Europa kam, haben sich die
Zeiten selbstredend geändert. Die Hardcore-Bewegung von einst hat sich
ausdifferenziert, kennt mehrere Strömungen. Geblieben ist der gemeinsame Anspruch, nicht in der Belanglosigkeit zu landen
oder einen sinnlosen Lifestyle als Zeitgeist-Kultur zu repräsentieren. Hardcore als Straßenkultur verdient seine Credits dadurch, dagegen zu
kämpfen, daß die Straße als symbolischer und
konkreter Ort denen gehört, die Rassismus, Unterdrückung oder
Faschismus predigen. HC ist eine kämpferische Idee, die unter dem Begriff Unity Toleranz
versteht. Sie steht für die Bereitschaft, allzeit in direkter Aktion
gegen die vorzugehen, die den Unity-Begriff zerstören wollen, in dem sie
ihn für Intoleranz und Herrschaftsdenken reklamieren. Wir sagen ganz deutlich: Hardcore bedeutet den Kampf gegen jede Form von
Herrschaft! Hardcore ist die offene Kampfansage an alle, die diese Grundwerte
mißachten!
Was will Good Night, White Pride!?
Die Idee, die hinter der Kampagne steckt, ist simpel und straight: Da weder Rasssisten noch Faschisten etwas übernatürliches sind, kann
man sie ohne weiteres bekämpfen. Dazu muß deutlich werden, daß die Hardcore-Szene ihnen keinen
Millimeter Platz zugesteht. Die Stärke des Faschismus wie des Rassismus rührt aus der
Vereinzelung seiner entschiedensten Gegner her. Hardcore ist keine Bewegung von und für Sozialarbeiter! Wenn bei HC von
Straßenkultur die Rede ist, so ist das nicht etwa als kulturelles
Rahmenprogramm für Streetworker zu verstehen, sondern als offensive
Verteidigung unanfechtbarer Grundwerte des HC! Deshalb ist die Kampagne als
Plädoyer für aktiven und direkten Aktionismus zu verstehen, der den
Rassisten und Faschisten z.B. bei Konzerten deutlich macht, daß sie von
den Ideen des Hardcore nicht toleriert werden!
Toleranz wird erkämpft und nicht erbettelt!
Fight the White Power Movement!
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