Noisepop angefangen hat das alles wohl mit den
US-Postpunkcombos wie Dinosaur Jr. oder Sonic Youth. Ein Wall of Sound aus
verzerrten Gitarren und Bassläufen durchbrochen von zuckersüssen
Melodien, oder umgekehrt. Im Laufe der Zeit stieg der Melodiegehalt der Songs
deutlich an, verkauft sich so ja auch besser als Krach pur. Die Entwicklung zum
Alternativrock tat ein übriges. Nun ja, auch hierzulande haben es einige
Labels und Musikanten geschafft, mit derartigen Spielweisen sich ein Stück
des Musikmarktes zu erobern, mit ein wenig mehr Theorie spricht man dann vom
Mainstream der Minderheiten. Wirklich neue Sounds wurden und werden nicht
geschaffen ist doch jedes Gitarrenriff schon gespielt, jeder Basslauf
schon durchgeklimpert. Auch die Anzahl der Variationen in Schnelligkeit und
Lautstärke ist schliesslich nicht unendlich, aber eigentlich bin ich ja
froh darüber, daß es noch Combos gibt die solides
Songschreiberhandwerk abliefern können und dabei nicht versuchen, den
RocknRoll neu zu erfinden. Keine Experimente sollte da die Devise
heißen und unseren Gästen von The Slut würden ich genau das mal
unterstellen. Wohltuende Abwechslung zwischen Gitarrenwand und ruhigen Passagen
auf Grundlage solider Songs ohne zu langweilen (für Freunde des Genres
jedenfalls). Wie schon gesagt, der Rock wird nicht gerade neu erfunden aber
unterhaltsam wird es auf alle Fälle. Und wer mit Notwist etwas anfangen
kann, wird auch mit Slut seine Freude haben.
Kay
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