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abs+onanon+lenny, 2.3k
"Euthanational"
abs, 18.0k Hinlänglich sind Offenbarungseide dergestalt abzulegen, dass der- oder diejenige umfassende Geständnisse, gar Beichten ablegt, um so einen Schlussstrich unter all die Sünden vergangener Tage zu ziehen. Im Hinblick auf die daraufhin ausstehende Absolution, wird dem Lieblingssport der Deutschen so der Boden den Füßen entzogen. Gerüchte verbreiten, ist nicht mehr. Aus Opfern, deren Existenz das Leben sämtlicher Generationen prägte, werden Täter. Eine für diese Nation nicht alltägliche Genese. Indes ist neu, dass diese Entwicklung atemberaubende Qualitäten erfährt. Solche, deren Auswüchse sich am Rande der Illegalität bewegen. Vorreiter in dieser Hinsicht sind, wie sollte es auch anders sein, wieder einmal die Sprachakrobaten, denen ihre gesellschaftskritische Attitüde förmlich auf den Leib geschneidert und aufs Gesicht geschrieben steht. Doch, wie es hinter diesem aussieht, ist fast so interessant wie die Autobiographie des Bundesaußenministers.

Ich will alles kaputtmachen
Währenddessen die jeweiligen Interpreten der ihnen immanenten Kultur, sofern sie nicht die Urväter der jeweiligen darzustellen vermögen, nach und nach über die „Früchte“ ihrer Arbeit stolpern, sind die neuen Sternchen am Horizont nicht gerade darauf erpicht, positive Akzente zu setzen. Bezüglich der Überflüssigkeit ihres kulturellen Daseins scheinen der Worte genug gewechselt, kämen hierbei nicht immer wieder neue Indizien ans Tageslicht. Die eine Alternative, damit umzugehen, ist sicherlich, das bekannt Gewordene totzuschweigen. Andererseits gebietet schon das Informationsrecht die stete Auseinadersetzung mit den Künstlern, deren Besuch gesichert scheint. Nun, in diesem Falle ist es nichts Lokales. Aufgrund der spärlichen Besetzung sämtlicher Sparten dürfte sich Wehmut darüber geradezu in Grenzen halten. Dabei bleibt allerdings immer zu beachten, dass die Nahrung für die Aufdeckung sämtlicher Missstände noch immer von den Künstlern selber kommt. Sollte sich daran jemals etwas ändern, hat eine Partei gewonnen. Zu hoffen bleibt, dass dies die passiv legitimierte sein wird.

Realistische Raps oder „where the hip hop real is“
Dass man sich der Lächerlichkeit preis gibt, ist ein alter Hut. Auch der Tatsache der Ähnlichkeit aller, wie sie unlängst von Skills En Masse behauptet wurde, ist im Hinblick auf ihre Interpretation beizupflichten. Nichtsdestotrotz scheint aber, und das ist schlimm genug, gerade im Bereich des Sprechgesanges eine Zweiklassengesellschaft zu existieren. Per se nichts Ungewöhnliches, doch im diesem Genre bedarf dies der näheren Erörterung. Mittel- und Oberklasse bezeichnete der einst einschlägig bekannte Ferris MC dieses Phänomen. Wer sich dabei an der Spitze dieser, man traut sich fast gar nicht „Bewegung“ zu sagen, wiederfinden soll, bleibt ein Geheimnis. Spielt hierbei auch keine tragende Rolle. Allerdings sieht man sich genötigt, dem eine weitere Sparte, nämlich die der Unterklasse hinzuzufügen. Maßstab ist dabei die jeweilige intellektuelle Grundlage. Im vorliegenden Fall scheint es gerade damit nicht weit her zu sein. Näher darauf einzugehen, erübrigt sich an dieser Stelle. Dreht sich doch alles nur um Hip Hop. Und eben da sind Kritik, formale Politik und ein wenig Understanding völlig fehl am Platz.

Leichter gesagt, als getan...
Teamgeist – das Zauberwort, welches die Scheinheiligkeit der meisten Musikgenres am besten auszudrücken pflegt. Die modernen Sprachwissenschaftler nennen selbige Erscheinung „neighbourhood“ und sind dabei dem Lokalpatriotismus so nah, wie sie es wahrscheinlich nie sein wollten. Probleme diesbezüglich bereitet den Künstlern von A.B.S. allerdings schon, ihre Intentionen unter vernünftige Reime zu subsumieren. Ihre Verbundenheit zu einem Rapper mit außergewöhnlichem Namen taten sie mit „Roey Marquis – Euthanasie“ kund. Der Bedeutung des Begriffes so weit entfernt wie die Erde dem Mond, konnte als Ausrede nur der Streifzug durch ein Fremdwörterlexikon und ein Gleichnis zu anderen Bands, deren Ausrichtung nahe liegt, herhalten. Man wisse nicht, und das ist kein Wunder, was sich hinter diesem geschichtsträchtigen Wort verbirgt. Weitere Textpassagen werden hier aufgrund der Sensibilität der Gemüter mit allerdings sehr schlechtem Gewissen unterschlagen. Sämtliche Mutmaßungen hinsichtlich der politischen Ausrichtung der vier werden mit der Nationalität eines Mitgliedes abgetan. Dieser ist türkischer Abstammung und einer fremdenfeindlichen Ideologie natürlich gefeit. Dass dies und die Ablehnungshaltung bezüglich politischer Einflüsse keiner Erörterung bedarf, liegt auf der Hand, welche ins Feuer zu legen, hierbei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit höchst töricht wäre. Auch sei dem Freund des Fremdwörterlexikon ans Herz gelegt, sich mit der Innenpolitik der Türkei, vielleicht unter Zuhilfenahme eines Buches, auseinander zu setzen. Wenn dabei klar wird, wie mit politischen Gegnern und anderen nicht in die Gesamtschau passenden Menschen zum Teil verfahren wird, sollte sich schnellstmöglich ein neuer Rechtfertigungsgrund zurecht gelegt werden. Und eins nicht vergessen: „Alle Kanacken, alle Schwarzen sind wie wir.“ Ach ja und noch was: Weniger reden, mehr machen.
Teewald


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last modified: 28.3.2007