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das letzte, 1.8k
AP meldet am 16. Januar 2001:
„Für die Stadt Sebnitz sind im Rahmen einer Wiedergutmachungsaktion bis jetzt 14 000 Mark Spenden eingegangen. Dies sagte der Sprecher der Stadtverwaltung, Erik Beckert. Mit dem Geld sollen Projekte zu Förderung des Images von Sebnitz finanziert werden. Die sächsische Stadt war im November vergangenen Jahres bundesweit im Zusammenhang mit dem Fall des sechsjährigen Joseph in die Schlagzeilen geraten. Das Landratsamt Sächsische Schweiz hatte Anfang Dezember 2000 ein Spendenkonto zur Förderung des Ansehens der Stadt eingerichtet.“
Eine
„Wiedergutmachungsaktion“,
die deutschlandweiten Anspruch erhebt und lausige DM 14 000 einbringt, zeugt nicht gerade vom eisernen Willen der (Gesamt-) Deutschen, im Sinne des
„Landratsamt Sächsische Schweiz (...) zur Förderung des Images von Sebnitz“
beitragen zu wollen. Das liegt wohl daran, daß mit einer eingegangenen Summe von
„14 000 Mark Spenden“
ausreichend
„zur Förderung des Images von Sebnitz“
beigetragen wurde, weil das Image der Stadt in der Öffentlichkeit feststeht und mit
„14 000 Mark Spenden“
bestätigt ist, daß es keiner Änderung
„des Ansehens der Stadt“
bedarf und das jetzige eigentlich keinen Pfifferling wert ist. Da Geld die Welt regiert, steht es um
„die Förderung des Images von Sebnitz“
schlecht. Denn wer gibt schon Geld für etwas, das schon eine ausreichende
„Förderung des Images (...) im Zusammenhang mit dem Fall des sechsjährigen Joseph“
erfuhr? Der Patriotismus der Deutschen läßt hier nicht zu wünschen übrig, sondern drückt etwas aus. Er ist von Oben verordnet, gegen die
„Förderung des Ansehens der Stadt“
gerichtet und für Deutschland. Der Patriotismus brachte sich selbst ein Bauernopfer bei und läßt
„für die Stadt Sebnitz“
nichts zu wünschen übrig. Was der deutsche Patriot aber zu geben vermag, wenn es ihm befohlen, weiß man noch aus den jüngsten Tagen des Natur-Gerichts, der ‘Oderflut’: kein Spendengeld für die Polen sollte sein, sondern eine Geldflut nur für die Oder-Deutschen. Was also sind schon die
„14 000 Mark Spenden“
gegen die abermillionen Oder-Märker, die damals als Spenden flossen?
Bein verloren, 25.2k
„Es gibt Gründe, die Legitimität des Einsatzes der Bundeswehr zu bezweifeln“ (FAZ) – Bild vom 26. Oktober 2000
AFP meldet am 17. Januar:
„Für das angeblich von serbischen Soldaten verübte Massaker in Racak im Kosovo vor zwei Jahren gibt es nach Informationen der Berliner Zeitung keine Beweise. Nach dem Abschlußbericht eines Teams finnischer Gerichtsmediziner gebe es keine Hinweise dafür, daß in Racak eine Gruppe albanischer Dorfbewohner von serbischen Sicherheitskräften ermordet worden sei. (...) Demnach habe das Team nicht feststellen können, ‘daß die Opfer aus Racak stammten’. Nur in einem Fall seien Pulverspuren gefunden worden, die auf eine Hinrichtung hinweisen könnten.
Das mutmaßliche Massaker hatte unter anderem als Begründung für die Luftangriffe der NATO gegen Belgrad vor eineinhalb Jahren gedient. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte die Tötung unbewaffneter Zivilisten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft.“
Daß diese Meldung nicht zu Schlagzeilen und öffentlicher Empörung führte, kann nur die verwundern, die annehmen, es ginge bei der Scheiße um die Uran-Munition nicht ausdrücklich um die moralische Note einer humanistischen Gesellschaft.
„Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“
bedeuten ebenso wie
„Menschlichkeit“
zwar die Ächtung inhumaner Waffen, nicht aber die Verurteilung der
„Luftangriffe der NATO gegen Belgrad“
als Inhumanität.
Der Kriegspropaganda wird sich heutzutage nicht freiwillig unterworfen, wie es noch die Menschen im Ersten und Zweiten Weltkrieg getan haben, sie wird heutzutage freiwillig produziert und abgerufen. Und da versteht selbst die FAZ nicht mehr, daß sie weder zur negativen noch zur positiven Propagandistin taugen soll:
„Es gibt Gründe, die Legitimität des Einsatzes der Bundeswehr im Kosovo-Krieg zu bezweifeln. Fast muß es erstaunen, wie dünn – nach friedensbewegten Jahrzehnten – die Stimme der Zweifler ist.“
Verflixt und zugenäht! Wen bitte, soll das denn noch
„erstaunen“!?
Ralf

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last modified: 28.3.2007