Der Focus behält die Übersicht:
Deutschland blickt auf die Neonazis, doch die Gewalt der
Linksradikalen hat nicht abgenommen.
Betrachte nicht den Apfelbaum, denn da steht ja noch der mit Birnen.
Doch
Meine Empfehlung für das Leseverhalten taz vom 17. Oktober 2000
| heißt das verräterische Zauberwort, das verdeutlicht, was dem
faktenvernebelten Markwortteam im Kopf rumspukt. Focus
blickt auf die Neonazis
und zwar wider willen:
Typisch links, typisch rechts. Landfriedensbruch begingen deutlich
mehr Links- als Rechtsextremisten. Körperverletzung ist ein häufiges
Delikt der Rechten.
Mit Kanonen auf Spatzen:
Die Gewalt der Linksradikalen
ist statistisches Ergebnis von willkürlichen Massenverhaftungen durch die
Polizei.
Zur falschen Zeit am richigen Ort, das allein erfüllt den Straftatbestand
von Landfriedensbruch.
Der begeisterte Focus-Leser Dr. Rainer Zoch aus Höhr-Grenzhausen
ist begeistert. Ein Leserbrief an sein heißgeliebtes Nachrichtenmagazin
ist die Folge:
Betr. Artikel Linksradikale Gewalt nimmt nicht ab
Schon auffällig, wie notorisch in den Medien die Begriffe
rechts, rechtsradikal, rechtsextrem durchgehend synonym verwendet
werden. Wohl mit dem Ziel pauschaler Ächtung. Rechts sein beinhaltet zum
Beispiel doch auch Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Ordnungsliebe,
Religiosität, Familiensinn, Nationalgefühl, Skepsis gegenüber
den Asylgesetzen. Träger dieser Eigenschaften werden mit der Gleichsetzung
von rechts und Extremismus unter permanenten Rechtfertigungsdruck
gesetzt.
Wo er Recht hat, hatt er Recht. Was soll man dazu noch sagen.
Meine Empfehlung für das Leseverhalten. Ruhig mal Spiegel und
Focus nein, nicht gegen den Strich mal abwechselnd und
durcheinander lesen. Anschließend an unser Hauptthema hier in der Rubrik
das Letzte ergeben sich dadurch verblüffend einfache Antworten. So taugt
die Spiegel-Meinung durchaus zum erhellenden Kommentar zur leidigen
Konkurrenz:
Doch urwüchsig, ganz ohne Plan und Vorsatz, bildet sich in
Deutschland allmählich ein Bewußtsein vom wesentlichen Gehalt der
Nation und den Möglichkeiten und Grenzen seiner Politik heraus. Gemeinsame
Anschauungen entstehen bei Auseinandersetzungen um heikle Fragen zum Beispiel
nach dem Umgang mit Neonazis. Was in Deutschland geht und was nicht, was ein
anständiger Deutscher tut und was nicht, ist Kern der Debatte über
die gewalttätige Rechte.
Nun zur Pflicht. Das Neue Deutschland (ND), seit Monaten Dauerbenner in
dieser Rubrik. Heute zum Thema
Ist der Welthunger zu stoppen?
Es gibt Leute, die die Dinge noch beim Namen nennen. Die ND-Schreiber
gehören nicht dazu. Was andere schlicht und ergreifend Kapitalismus
nennen, kommt dem ND scheinbar nicht mehr auf den Monitor:
(...) Beherrscht wird die Welt leider von Srukturen, die zwar für
Überproduktion an Lebensmittlen sorgen, diese aber freilich
eher vernichten als an die Überbevölkerung zu
verteilen.
Hm hm, so heißt das also jetzt.
Ted Gaier, Urgestein der Goldenen Zitronen, war bei den Anti-IWF Riots in Prag
dabei. Und auch auf einer Demo dort war er:
Anstelle von Wortbeiträgen läuft der obligatorische
Dub-Reggae. Ich wüßte zu gern, wer wann bestimmt hat, daß
Dub-Reggae die ultimtive Musik der guten Sache ist.
Ähm, also ich wüßte das auch mal gern.
Schreibt mir doch mal.
Ralf
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