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Dub ist nicht totzukriegen | |
Submission feat. Tikiman meets Dub Club Vienna
Hoffnungsschimmer ergeben sich trotzdem immer wieder, so auch bei der hier beschriebenen Künstler-Konstellation, durch gewiefte symbiotische Schachzüge der besonderen Art. Trotz latent erscheinender Instabilität darf man getrost behaupten, daß hier über das belanglose Melting-Pot Prinzip hinaus Garanten am Werk sind, deren Spielwiese näher an der moderneren Reflexion einer 70er Reggae-Funk-Connection gelegen ist, als an stupide daherrollenden Bassläufen mit Eso-Kante. Wenn sich Submission beispielsweise mit dub from outer limits klassifizieren, impliziert dies trotz der Gefahr der Beliebigkeit zum Glück immer noch das Referenzsystem, das einst die großen Kollegen radikaler Dub-Arrangements wie Lee Scratch Perry, Adrian Sherwood oder Mark Stewart inszenierten. Die Elektrifizierung der Basisstruktur von Reggae durch Sprachfetzen, Echos, dreidimensionale Computerbeats in der Verbindung mit Sängern und Studiomusikern sind essentielle Bestandteile dieses Systems und maßgebliche Pfeiler gegen die tendenzielle Rastaseeligkeit der Kollegen. Daß Tikiman, der auch schon bei Rhythm & Sound, Burial Mix, Main Street allesamt Projekte des weltweit renommierten Berliner Techno-Labels Basic Channel das Mikro in der Hand hatte und nun auch bei Submission mit von der Partie ist, erscheint daher nur folgerichtig. Space is the place, denn Tikiman emanzipiert den Dub von herkömmlichen Charakteren. Um es kurz zu umreißen, es geht um elementare Bausteine und deren Dekonstruktion bzw. Reduktion traditionelle Techniken sind verworfen , Dub als Mutter des Remixes avanciert zur alten Tante. Wäre es nicht falsch und barbarisch, dieses Wort im heutigen Pop-Kontext in den Mund zu nehmen, würde ansonsten ein jeder sagen; its a revolution, baby! Apropos. Daß die Revolution in Österreich in weitester Ferne schwebt, dürfte bekannt sein. Daran wird sich auch nichts ändern, solange ausschließlich via Soundpolitisierung der Aufstand geprobt wird. Nichts desto trotz gilt der Wiener Dub Club als die Location mit dem tiefsten Bass und Lieblingsladen der High Society der Downtempo Fraktion aka G-Stone, K&D, Spray Rec. und wie sie alle heißen. Es wäre fast zu wünschen, das die österreichische Regierung ein Gesetz zur Dezibelbegrenzung verabschiedet, vielleicht würden so einige mehr ihre Haßkappen aus den Schubfächern holen... Die Residents des Clubs jedenfalls führen durch das Rahmenprogramm des Abends und das verspricht eine lange Nacht... Sebastian |