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das letzte, 1.8k
Vorab eine Akündigung:
„Diesen Sonntag findet die dritte Diskussionsrunde in der Reihe ‘Ausländer in Leipzig’ statt. Thema ist diesmal ‘Rechtsradikalismus in den Medien’.
Der Studentenrat und das Akademische Auslandsamt
– sagenhaft, was es nicht alles gibt –
haben für das Podium Journalisten von Bild Leipzig, Kreuzer
– einem Leipziger Stadtmagazin –
Leipziger Volkszeitung, MDR und taz-Büro Dresden eingeladen.“
Ja was machen die da wohl? Da wird ihnen wohl nichts weiter übrig bleiben, als beim Thema
„Rechtsradikalismus in den Medien“
über sich zu sprechen. Sollte man meinen. Aber wie so immer, ist das natürlich weit gefehlt. Denn rechtsradikal ist immer bei den anderen.

Brutale Attacken gegen Farmer in Simbabwe.
Bild fragt:
„Schwarz gegen Weiß. Was steckt wirklich hinter dem neuen Hass in Afrika?“
Nun, vielleicht dass
„Schwarz“
in aller Regel keine Farmen besitzt und
„Weiß“
dafür um so öfter und es deshalb für Bild und alle anderen deutschen Medien relativ schwierig ist, nicht
„Schwarz gegen Weiß“
hinein zu interpretieren?

Ein Ulf C. Goettges schreibt in einem großen überregionalen Boulevardblatt – warscheinlich auf Grund des Namens prädestiniert:
„Die Sehnsucht nach Harmonie ist ein Charakteristikum der deutschen Seele.“
Jaa, dies soll allein im vorigen Jahrhundert schon unzähligen Millionen Menschen das Leben gekostet haben – behaupten zumindest disharmonische Kreise.

Bild ist genial. Im Kommentar zur debattierten Abschaffung der Wehrpflicht heißt es:
„Die Bundeswehr ist kein Fall für Schnellschüsse.“
Diesen Monat in dieser Rubrik defnitiv der erste Platz! Gratulation.

Zum Abschluss, Werbung. Diesmal für das Parlamentarier-Dasein.
In Hettstedt, Sachsen Anhalt, existieren PDS-Jugendliche. Sie nennen sich ROT-füchse:
„Stefan Gebhardt kommt, braucht ein Bier. Er ist 26, kulturpolitischer Sprecher der Magdeburger PDS-Fraktion und – ohne Boss zu spielen – der eigentliche ROT-fuchs. Dass er in den Landtag gewählt wurde, überraschte ihn. Nun muss er für Musikschulen kämpfen, darum, dass Theater ihr Budget behalten, dass Kabaretts nicht Saale und Elbe hinabgespült werden. Er muss Unmut wider das Tolerierungsmodell abwehren und sich dabei schon Gedanken um eine künftige Koalition mit der SPD machen. Das Muss macht Spaß und Erfolg süchtig. Er ist nicht sauer, wenn man an den Stefan erinnert, der noch vor ein paar Jahren nicht weniger als die ganze Welt umkrempeln wollte. Nur mit ‘roter Grütze’ im Kopf, so sagt er heute, kannst du nicht genug für die Leute tun.“
Man merke sich, er darf daran
„erinnert“
werden. Und nicht mal
„sauer“
soll er dann sein. Was für eine Persönlichkeit! Darauf nur eine Empfehlung: rette sich, wer kann – vielleicht ja mit Vanillesosse auf
„roter Grütze“.
Ralf
artikel, 21.1k
„Die Sehnsucht nach Harmonie ist ein Charakteristikum der deutschen Seele“
– Leipzigs Neue vom 12. Mai 2000


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last modified: 28.3.2007