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Am 31.12.1999 spielte der norwegische Radiosender P3 24
Stunden lang immer wieder denselben Song. Die P3-Hörer hatten ihr Lied des
Jahrtausends gewählt: vortex surfer, von >Motorpsycho<.
Ja, ja, Norwegen. Weswegen? Norwegen. Ja, ja. [Doch so
monoton wie es sich liest, ist es zum Glück nicht.] Wie soll man eine Band ankündigen, die eigentlich jeder Popmusikkonsument kennen dürfte, und wo das nüchterne Vokabular nicht ausreicht, exakt das zu vermitteln, was >Motorpsycho< geleistet hat und leistet. [In der PR-Selbstdarstellung heisst es kurz: "an experimental rock/pop/metal/prog-band"(1) Aha.] Wenn man an den Sound von >Motorpsycho< denkt, assoziert der Kenner: melancholische Anfänge, psychedelisch-grooviger Mittelteil, dazu leicht esoterische Texte und folgend eine akustische und temporale Steigerung, die nach ca. 10 bis 15 Minuten an der Gitarrenwand fair gestoppt wird. Ein Versprühen von Lebenslaune und
Wer jetzt einer der vielen Fans werden sollte, ihm aber noch die nötigen Insider-Infos fehlen, der muss ins Netz.(4) Dort erfährt Fan, woher der Bandname stammt, seit wann Bent tätowiert ist, was die neue Birkenstock-Collection kostet, was die Jungens im April noch so abhängen und warum Jesus so häufig in den Texten vorkommt. Aber noch schöner sind die archivierten Fanreports auf Norwegisch Daraus kann sich der Autogrammjäger wichtige Phrasen ziehen, denn wer blamiert sich schon gern im plumpen Deutsch oder trivialen Englisch vor seinem Helden? Jetzt also schon mal üben: blir du provosert huis XY(5) spor deg om en autograf? Einen prosperierenden Abend! [hei.ko]
(1) Zitiert in: HTTP://VBH.IDB.HIST.NO/MPSYCHO |
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