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Bands, die sich nach Russ-Meyer-Filmen benennen, kann man
eigentlich nur lieben... Psychedelischer Rock, konsequent auskomponiert, jeder
Idee und Struktur wird viel Zeit und Raum gelassen. Abschied vom 3 Minuten
Song. Die ausgeruht beobachtete Seite des Rock eben. Songs von Moondog, Jerry
Garcia oder Hüsker Dü werden gern gecovert. Als weitere Koordinanten
im Bezugssystem der Motorpsychos tauchen Nick Drake, die Stooges, MC 5,
Kraftwerk und Stereolab, King Crimson und Sun Ra auf. Oberflächlich
betrachtet scheinen Motorpsycho so etwas wie die Nachlassverwalter einer
längst vergangenen Epoche der Rockmusik zu sein. Könnte man denken.
Sozialisation ohne Hektik. Sich grossen Vorbildern nähern, ohne
ewiggestrige, verbitterte Vorstellungen zu haben. Oder aus tradionell
europäischen und amerikanischen Musiken eine eigene Identität
zusammenbauen, Unabhängigkeit von grossen Labels inklusive. Wo findet man heute noch eine Rockband, die 14 neue Songs in einer Woche einspielt? In Trondheim, Norwegen, wo eine komplett verkaufte Auflage einer CD (500 Stück) ausreicht, um in die Charts zu kommen, was auf der einen Seite die Sinnlosigkeit derartiger Zählsysteme dokumentiert und auf der anderen Seite für die Überschaubarkeit des Landes spricht. Wir konnten und wollten uns nicht ins Unendliche steigern. Was sollten wir machen...? Ins Psychedelische abzutriften, das haben auch die Melvins immer als eine Fluchtmöglichkeit vor dem Stillstand verstanden. Potemkinsche Dörfer oder offene Assoziationsketten... SPACE IS THE PLACE. KAY |