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Desoxyribonukleinsäure. | ||
Bis dahin ist es aber, trotz aller zu unterstellenden und unveröffenlichten Forschungen noch ein weiter Weg durch Labors und Produktion. Und bei aller Irrationalität, die der Neu- und Umkonstruktion des Menschen implizit ist, hat die Forschung dazu noch einen rationalen Gehalt. Ihre Nebenerkenntnisse genetisch manipulierte Nahrungsmittel, pharmazeutische Produkte (z.B. Insulin, unabdingbare Medizin für DiabetikerInnen) werden schon heute profitabel vermarktet. Letztlich ist auch die Menschenzucht am Profit orientiert. Resistenz gegenüber Schadstoffen aus diversen Produktionverfahren (Chlorchemie, hochtoxische Düngemittel sowohl Produktion als auch Anwendung ) machen kostenträchtige Schutzvorrichtungen unnötg, senkt die für die menschliche Reproduktion aufzuwendenden Sozial- und Gesundheitskosten. Der Filter am Kraftwerksschornstein wird nunmehr genetisch in den Menschen eingebaut und so vererbt. Das Genom ist zur Ware auf dem kapitalistischen Weltmarkt geworden. Dass es ausgerechnet ein deutscher Anspruchsphilosoph, Peter Slotertdijk, war, der Ende 1999 auch den Einbruch in die nicht allzubreite Phalanx der KritikerInnen von Gentec vollzog und offensiv Anthropo-Techniken befürwortete, damit den Versuch unternahm, auch die letzten moralisch-ethischen Ressentiments zu brechen, die sich sowieso nur noch wegen der Belastung dieses Wissenschaftsbereiches durch die Eugenik und Rassentheorie und -politik der Nazis aufrechterhält, wundert da kaum noch. Aber noch sind nicht alle Dämme gebrochen. Auch die Deutschen sind noch nicht vorbehaltlos (hemmungs- und besinnungslos) bereit zu akzeptieren, daß genetische Programmierung von Menschen und eugenisch/rassistische Auslese einen gemeinsamen ideologischen Hintergrund haben. Zu groß ist noch die Scham Schuld schließt sich selbstverständlich aus beim eigenen Vernichtungs-, sprich auch Ausleseprogramm, dem Holocaust, von der Welt erwischt (?) worden zu sein. Zwischenzeitlich aber wird Gentec über diversen Illusionismus dem Volk als Wundermittel propagiert. Denn ohne manipulierende Wirkung auf die menschliche Physis soll sie auch noch eine ganze Menge anderer Sachen ermöglichen. Indem vorab Sicherheitsgefühl zum Menschenrecht stilisiert wird, ermöglichen sich zu dessen Gewährleistung auch die normalerweise unpopulärsten Maßnahmen. Nur eine deren ist der aus der DNA-Analytik gewonnene, sogenannte genetische Fingerabdruck. Er ist Abfallprodukt des gigantischen Projekts der Genomanalyse. Die Erbsubstanz (das Genom) des Menschen wie der allermeisten Lebewesen besteht aus DNA, einem riesigen Molekül, das sich aus nur vier Grundbausteinen zusammensetzt: den Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. Der DNA-Doppelstrang mit seiner spezifischen Struktur, die man sich wie eine spiralig angeordnete Strickleiter vorzustellen hat, entsteht dadurch, daß jeweils Adenin und Thymin bzw. Cytosin und Guanin zweier Einzelstränge durch Wasserstoffbrücken miteinander verbunden werden und als Basenpaare zusammenhalten. Mit verschiedenen ebenso trickreichen wie komplizierten Verfahren versuchten und versuchen ForscherInnen die hier angelegten Erbinformationen zu entschlüsseln, die sich in verschieden funktionellen Abschnitten der DNA befinden. Dabei stieß der englische Biogenetiker Alec Jeffreys 19985 auf sogenannte nichtfunktionelle Bereiche der DNA mit sich wiederholenden individualisierbaren Sequenzen, den genetischen Fingerabdruck eben. In die Schlagzeilen geriet der genetische Fingerabdruck erstmals 1987. Nachdem in einem Provinzdorf nahe der Universitätsstadt Leicester ein fünfzehnjähriges Schulmädchen vergewaltigt und ermordet worden war, wurden 6000 nach Raster selektierte Männer aus der Umgebung zu einem freiwilligen Bluttest genötigt. Die aus den Blutproben isolierte DNA sollte mit der des Spermas des Täters verglichen werden. Mehr als 5.500 Männer, die sich allesamt unversehens mit einem Mordverdacht konfrontiert sahen, traten schließlich tatsächlich zu dem genetischen Massenscreening an, um ihre Unschuld zu beweisen. Der Mörder war nicht darunter. Trotz dieses Mißerfolgs wurde der genetische Fingerabdruck in der internationalen Presse schnell als neue Waffe der Justiz im Kampf gegen das Gewaltverbrechen bejubelt und gefeiert. Denn künftig, so hieß es, brauche man nur noch ein Tröpfchen Blut, eine Spur Sperma, ein Hautfetzchen oder ein verlorenes Haar am Tatort zu finden, um einen Täter zweifelsfrei identifizieren zu können. Begeisterung löste Jeffreys Verfahren auch im zivilrechtlichen Bereich aus. Der Nachweis von Vaterschaften sei nun auch in strittigen Fällen unproblematisch, meinten die Experten. Daß die Einführung des genetischen Fingerabdrucks in das Strafverfahren vor allem den Frauen nütze, weil mit seiner Hilfe Vaterschaften bestimmt und Vergewaltiger überführt werden könnten, ist eine leicht zu widerlegende Behauptung. Mit ihr wird in Wahrheit die These einer genetischen Bedingtheit von Kriminalität und abweichendem Verhalten plausibilisiert. Schon diskutieren Wissenschaftler die Einrichtung von Erbgutkarteien, in denen die genetischen Daten aller Neugeborenen gespeichert werden sollen. Damit könnten, so die Begründung, schließlich alle zukünftigen Täterinnen und Täter präventiv erfaßt werden Nichtsdestotrotz verbreiten Medien hierzulande weiterhin fleißig diese Illusion. Endlich! 300000 Kriminelle in die Gen-Datei titelte im Dezember BILD, das Zentralorgan der beliebigen Volksverdummung. Und die Prüfung der staatsanwaltlichen Akten zu weiteren 1,5 Millionen angeblichen StraftäterInnen wird gleich mit vermeldet. Noch ist über die Vergleichsmöglichkeit hinaus keine Anwendung des genetischen Fingerabdrucks Praxis. Aber die Anlage weiterer Informationen über die TrägerInnen einer bestimmten DNA ist bereits nachgewiesen, technologisch (im Sinne kriminaltechnischer Untersuchungen) ist jedoch noch keine Verwertung umsetzbar. Alleine die Spekulation mit solcher Option ist ein Indiz dafür, daß hier der gläserne Mensch, hinsichtlich seiner genetischen Verfaßtheit, angestrebt wird. Wo DatenschützerInnen bei Zählungen des beherrschten Volkes laut aufschreien, regt sich bei der datenmäßigen Erfassung von menschlichen Erbinformationen kaum eine Stimme. andrew
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