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Das Konzept der „Aktion Noteingang“ in Leipzig. | |
Bei der Aktion Noteingang handelt es sich um ein Projekt
aus dem Land Brandenburg, das von einer Gruppe Bernauer Jugendlicher in
Anlehnung an ein ähnliches Vorhaben in Berlin initiiert wurde.
Anlässe dort genauso wie bei uns in Leipzig waren und sind rassistische
und faschistische motivierte Überfälle. Aus diesen Ereignissen heraus
entstand der Wunsch, auf die faschistisch und rassistisch motivierten Angriffe
aufmerksam zu machen, Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen und
eventuell eine Unterstützungsmöglichkeit für die Opfer zu
schaffen. Das Handlungskonzept der Brandenburger Aktion ist es, die Problematik rassistischer und faschistischer Gewalt zu thematisieren - und genau dort, wo die Täter ihre Rückendeckung erhalten, aus der Mitte der Gesellschaft. Ansatzpunkt von uns ist, dieses Handlungskonzept zu übernehmen und auf unsere Bedingungen abzustimmen. Diese Aktion soll eine breite öffentliche Diskussion innerhalb der Gesellschaft hervorrufen und das Aufzeigen einer Handlungsmöglichkeit gegen einen rechten Konsenz ermöglichen.
Wie funktioniert die Aktion Noteingang?
Während des Gespräches weisen wir insbesondere auf die Bedeutung der
Aufkleber hin. Uns geht es nicht darum, sich nur privat gegen Rassismus und
Faschismus zu äußern, sondern dies auch in die Gesellschaft zu
tragen. Öffentlich Position zu beziehen und sich sicht- und hörbar
gegen rassistisches und faschistisches Gedankengut auszusprechen. Viele Menschen wollen sich mit der alltäglichen rassistischen und faschistischen Gewalt nicht abfinden, stehen ihr aber ohnmächtig gegenüber. Das muß nicht sein! Die Aktion Noteingang bietet sich als konkrete Form an, um aktiv in das Geschehen einzugreifen und Zivilcourage zu beweisen. Würde sich der Großteil der Bevölkerung öffentlich positionieren, so bliebe das nicht ohne Wirkung auf das Denken und Handeln der Täter und Ihrer Motivation zu Gewalttaten. Der in der Humboldtuniversität Berlin erstellte Fragebogen wird in Zusammenarbeit mit MitarbeiterInnen und StudentInnen der Fachhochschule für Wirtschaft und Soziales Leipzig bzw. der Universität Leipzig-Fachbereich Soziologie aktualisiert. Er bietet die Möglichkeit einer empirischen Erhebung über das Stimmungsbild der angesprochenen Personengruppen. Die Befragten können sich differenziert äußern. Damit soll eine Stigmatisierung der Beteiligten vermieden werden. Aus dieser Analyse ergeben sich Möglichkeiten, gewaltpräventive Ansätze zu entwickeln. Die Anonymität der Befragten wird gewahrt, indem die Fragebögen allein, in den jeweilligen öffentlichen Räumen in einer bestimmten Frist ausgefüllt werden und in einen selbst zu verschließenden Umschlag in ein verschlossenes Gefäß(ähnlich einer Wahlurne) zurückgegeben werden. Dieses mit Fragebögen gefüllte Gefäß wird zur Auswertung der dafür verantwortlichen Arbeitsgruppe der Fachhochschule übergeben. Auch die nichtausgefüllten Fragebögen werden erfaßt und Gründe für die Nichtbeantwortung hinterfragt.
Ablauf und Ausdehnung
Diese Festlegung liegt zu einem an der Zugänglichkeit auch zu später
Stunde, sowie an der geringen Anzahl an Helfern im Gegensatz zur
Größe der Stadt. Sollten wir mehr HelferInnen als erwartet sein,
können wir auch zusätzliche Einrichtungen frequentieren. Die Aktionsform soll auch in andere Städte hineingetragen werden. Aktion Noteingang braucht die Öffentlichkeit. Dadurch erreichen wir eine Stadtbildprägung und eventuell eine Veränderung des Stadtklimas in unserem Sinne. Durch Debatten und Anfragen nimmt die Aktion Noteingang die Stadtobersten und die Öffentlichkeit in die Verantwortung für rechte oder rassistischen Gewalt. Gewalt gegenüber Flüchtlingen, sogenannten Behinderten, Andersaussehenden und Andersdenkenden wird thematisiert und in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
Finanzierung
Noteingang in Leipzig !? Die Probleme sind ähnlich. Nach wie vor besetzen Neonazis große Teile des öffentlichen Raumes in Leipzig. Auch im Süden der Stadt können Nazis Jugendliche anpöbeln, bedrohen und sich heimisch fühlen. Die Stadtverwaltung z.B. in Person des Dezernenten für Jugend, Soziales und Sport sieht ein Problem mehr darin, wie denn mit diesen hysterischen LinksextremistInnen umzugehen sei, die überall nur Nazis sehen, wobei es doch eigentlich gar keine (mehr) gibt. Der/die Bürger/in hält sich wie überall soweit wie möglich aus den Kämpfen zwischen rivalisierenden Jugendbanden wie es oft in völliger Verkennung der Tatsachen heißt - raus und solidarisiert sich erst recht nicht mit den kriminellen Ausländern.
Dieses Klima will die Aktion Noteingang in der Öffentlichkeit
aufzeigen und problematisieren, wobei natürlich klar ist, daß die
Öffentlichkeit nur schwer dazu zu bewegen sein wird, zuzuhören.
Dennoch bietet dafür die Aktion gute Bedingungen, indem sie Personen und
Institutionen die Möglichkeit bietet (auf einem zugegebenermaßen
niedrigen Niveau), die vielbeschworene Zivilcourage zu zeigen, und sich
für ihre Demokratie stark zu machen. Auf der anderen Seite bietet diese
Aktionsform eine gute Möglichkeit, Leute und Gruppen damit anzusprechen,
die an anderen Antifa/Antira-Aktionsformen aus den unterschiedlichen
Gründen nicht teilnehmen. Verbindendes Element ist hier eine klare
humanistische Werteorientierung.
Beginn ist 15.00 im Saal und denkt daran: Zeitiges Erscheinen sichert gute Plätze! Die Leipziger Vorbereitungsgruppe |
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