Ralf hätte besser daran getan, nach der ersten
halben Zeile mit dem Schreiben aufzuhören, da hätte er noch weniger
Scheiße geschrieben. Denn leider kommt Scheiße raus, wenn ein
ansonsten scharfsinniger Verfasser antideutscher Artikel sich auf den
Tabubrecher-Trip begibt: Er will der Prolligste sein, koste es, was es wolle.
Dabei aber ist er nicht weniger empfindsam: Dieser Ralf singt das Klagelied der
PC-Geknechteten so inbrünstig, aus dem wird noch mal was!
Eine neue Welle deutscher Unduldsamkeit schwappt aus den
Bildungshuber-Feuilletons direkt ins CEE IEH. Schuld an ihr sind – wie
immer – die anderen: die Ernstnehmer, Über-Korrekten,
Spaßverderber, „Warmduscher“ (Komm Ralf, bitte, bitte schreib
endlich einen Artikel über das Okay-Sein dieser miesen,
spießig-schwulenfeindlichen Phrase subkultureller Knallchargen aller
Couleur, und natürlich schreib ihn bitte im Organ für deutsche
Kreativjob-Inhaber, die zufällig laute Musik gut finden, im CEE IEH
nämlich!).
Da hat sich der Ralf Lustiges ausgedacht: nur Langhaarige (das Tocotronic-Pack
halt, oder?!) dürfen zu den „Springis“, den Kurzhaarigen wird
draußen Wein verabreicht. Was haben wir gelacht! Nein, im Ernst: Das
wäre schon schön anzuschauen, wenn sich die Glatzen vorm Lagerfeuer
in ihre Lamadecken kuscheln. Es stellt sich allerdings die Frage, ob
passionierte Kaltduscher (nein, nein Ralf: ungefickte deutsche Jungmänner
sollten wirklich nicht zu coolen Neonazis hochstilisiert werden!)
überhaupt frieren und wenn ja, ob sie’s zeigen (wg. Warmduscher und
so).
Ich habe bessere Reformvorschläge: Alle männlichen
Café-Besucher müssen zunächst 200 m Sturmbahn absolvieren,
danach 5 min kalt duschen und hinterher versuchen, im schwarz-weiß-roten
Perry-Shirt (von Boots und Braces nicht zu reden) furchterregend auszusehen.
Unnötig zu erwähnen, dass es in Zukunft nur noch Bier zu trinken gibt
(Frauen bekommen pro Abend ein Glas Schaumwein umsonst!). Wer nur bis zu 20
Bier pro Abend konsumiert, kriegt Hausverbot.
Verrückt? Vielleicht nicht verrückt genug für Ralf, dessen Art
es sonst nicht ist, auf einer Seite so viel Dreck zu schreiben, ja von dem man
ganz im Gegenteil bisher ziemlich Kluges lesen konnte. Er kann den o.g.
Vorschlag ja mal einbringen. (Bedenkt: Endlich kein unsportliches Studentenpack
mehr, dass sich kaum zur eingreifenden Antifa-Arbeit eignet ...)
„Diebstahl linker Codes“, dass ich nicht lache, Eiko und Volker! Wer
stiehlt denn hier? Ich habe nix gegen Haare – einige meiner besten Freunde
haben Haare, nicht wahr ?!. Das Conne Island ist offensichtlich gewillt, sich
heimlich, still und leise der neuen deutschen Härte anzuschließen.
Noch finden sich im CEE IEH erstaunlich hellsichtige Artikel gegen Rammstein
& Co. Doch es ist zu befürchten, dass das wg. deren gigantomanischer
Uncoolness geschieht und nicht deswegen, weil deutsche Männer und Nazis
Synonyme sind (Bei Problemen mit diesem Gedankengang ist das „Café
Morgenland“ zu konsultieren ...).
Es spielt übrigens keine Rolle, dass Springtoifel ziemlich Klasse sind und
dass es fein ist, beim Ska zu vögeln. Das ist nicht wichtig. Wichtig ist,
dass sich die ersten „Opfer“ der PC zu Wort melden. Mit etwas Verzug
ist das Thema aus der „Jungen Freiheit“ ins CEE IEH gezerrt worden.
Es ist zu vermuten, dass es so weitergeht – mit Variationen auf das Thema
„Warmduscher, Scheiß-Hippies, unpolitische Studenten,
Tocotronic-Fluffen“.
Ich empfehle Männern (Heten und Schwulen) immer mal gern, das Perry-Teil
gegen ein weißes Flokati-Jäckchen einzutauschen (Hippie-Dreck, ich
weiß; ist ja nicht für lange...), sich dezent zu schminken und auf
der Hainstraße spazierenzugehen. Mir hat’s gereicht, das eine Mal.
Es geht nicht um Mitleid, Betroffen-Sein, PC als Pflichtübung. Es geht um
die Erkenntnis dessen, dass hier männliche Untugenden auf dem Vormarsch
sind. Wer das nicht sieht, hat mindestens 'ne Meise oder biedert sich dem
Stammtisch an.
Ich, der ich zur klassischen VIVA 2-Zielgruppe gehöre, keinerlei
subkulturellen Kontakt habe und das Tragen roter Aids-Schleifen nicht für
eine Vorstufe zum Faschismus halte, kann nur raten, spätestens seit
November 1999 das CEE IEH aufmerksam zu beobachten – so, wie die
„Junge Freiheit“.
M.A.U.S.E.B.Ä.R. |
