Es wird wieder wicked im Haus. Die
Metalheadz-Homies schlechthin sind da. Zwei der hochgehandelsten Namen und
heißbegehrtesten Drum&Bass-Seelen ever wollen euch die volle Ladung Funk vor den Latz knallen. Dann mal los...
Drum&Bass macht Spaß wieder, geht sozusagen gelockert in eine
neue Runde der Selbstverständlichkeit und fühlt sich pudelwohl dabei.
Die längere Phase der stets rotierenden Erregung, bezüglich eines
Styles, der jegliches Hochkochen sicher verdient hat, aber teilweise kurz vor
dem Überkochen war, ist einer nachvollziehbaren Normalität gewichen.
Das ist sehr angenehm so, hatte man doch manchmal das Gefühl, etwas
außer Puste zu sein, weil ständig nur knallharte Dinger die
Langzeitwirkung eines Tracks doch auf ein Minimum beschränkten.
Keine Angst, der Drum&Bass Flavour besteht weiter, ist sozusagen nur
smoother geworden, anstatt Schlag auf Schlag dir einen neuen Hit reinzudrehen.
Das Wiederkehren der Substanz von Tracks und die gleichzeitige Konsolidierung
einer Szene läßt dabei nicht nur mein Herz wieder etwas höher schlagen.
Verkrustete Strukturen aufzudecken, daß war auch irgendwie immer das Ding
von Lemon D & Dillinja. Möglichst obsessiv ultra-tiefe Frequenzen
ausloten und unter präzisen Techno-Anleihen, vermischt mit der Robustheit
gesampelter Hip Hop-Beats, dem Stereotyp ein Bein stellen. Nebenbei kann da
auch mal, wie im Falle Dillinja, ein fetter Faith No More, Björk- oder
Jeru The Damaja-Remix rausspringen. Stets präsent ist dabei die neue
großstädtische Funk-Rezeption, oder besser eine Art apokalyptischer
Rebell-Funk, mal clever, mal bösartig und manchmal einfach nur wunderschööön durchstrukturiert.
Das alles hat weniger, wenn nicht sogar überhaupt nichts, mit vertrackten
Indie-Elektronikern zu tun, die Drum&Bass in seiner filigranen Leichtigkeit
als Antithese zur restlichen Musikwelt begreifen. Vielmehr sind Lemon D &
Dillinja die astreinen Rudeboys, die zwar nervöse
Lösungen bevorzugen, aber in erster Linie das Haus rocken wollen. Bei
einer Millenium-Hysterie, die momentan ihres gleichen sucht, ist das zwar
manchmal mit dem up-to-date-Sein ziemlich schwer, trotzdem finden die beiden
die glaubwürdigste Lösung hinsichtlich futuristischer
Soundästhetik, die locker zwischen Mothership und Monster-Paranoia dahingleitet.
Valve, das Label der Beiden soll, hinsichtlich dieser
Sound-Intentionen als Schlüssel für weitere Spielereien der Beiden
dienen bekanntermaßen geht ja bei Metalheadz momentan nicht mehr
viel. Wider aller Gefahr der Standardisierung soll hier der wirklich
heiße Scheiß rauskommen urban-style-music für
Bassboxenkiller. Das da einiges geht, dessen bin ich mir sicher.
Gekonnt unterstützt wird die Vendetta durch die Welt des Drum&Bass
durch den Altmeister Malcolm, dem smarten Zapotek und Conne Island Homeboy
Windy, nicht zu vergessen am Mic Tom E.T. Sebastian |