home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[55][<<][>>]

das letzte, 1.8k
Heute natürlich mit einem kleinen Kriegs Special.
Fangen wir historisch an, um uns ein wenig einzustimmen. Die BILD vom 7. April unterrichtet ihre Leserschaft darüber, welche
"Greueltaten gegen die Volksdeutschen"
die Serben im Zweiten Weltkrieg begangen haben:
"Während sich die Greueltaten von Wehrmacht und Partisanen bis 1945 die Waage hielten, zeigten Serben später bei der Vertreibung der wehrlosen deutschen Zivilbevölkerung, ein in Europa nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität."
Die ehemaligen Sowjetbürger sowie die Tschechoslowaken können sich freuen. Bisher galt nämlich, daß die Bürger der beiden genannten Staaten
"ein nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität"
gegen die Deutschen aufgebracht hätten. Aber in Zeiten wie diesen müssen des Serben Fratze schon mal etwas mehr verzerrt werden.

grosspoesnaer beim demonstrieren, 36.4k
„Ein nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität“ – LVZ vom 24.4.1999

Ins Inland. Parteien sind bekanntlich hierzulande gerade abgeschafft. Was zählt, ist Deutsch-Sein. Um das zu bekräftigen, kommt Gregor Gysi mit seinem Besuch und Friedensvorschlag bei Milosevic gerade recht. Und schon wieder BILD:
"Ohne sich mit der Bundesregierung auch nur abzustimmen, glaubt er, in Belgrad mit dem Serben-Diktator Milosevic sogennannte Friedenspläne schmieden zu können.
Er tut dies ohne Rücksicht darauf, daß deutsche Luftwaffen-Piloten Tag für Tag über Serbien ihr Leben riskieren.
PDS-Chef Gysis schändliches Verhalten grenzt haarscharf an Landesverrat."
Es ist also alles wie immer. Sollte die Bundeswehr aus irgendeinem Grunde eingemacht werden, die Dolchstoßlegende ist schon vorbereitet.
Einziger Unterschied: Was früher
"Landesverrat"
geschimpft wurde,
"grenzt"
gegenwärtig bis auf weiteres nur
"haarscharf"
daran.

Also wirklich, da soll es doch noch zwei drei Linke geben, die sich auf Geschichte berufen und nach den Interessen der Nato fragen. Grund genug für die taz, diesen Ewiggestrigen ordentlich die Leviten zu lesen:
"Was hilft es, nun das Bild der imperialistischen Nato oder des deutschen Miltiarismus zu beschwören? Damit revitalisiert man alte Klischees, zu Lösungsvorschlägen kommt man nicht."
Der Imperialismusscheiß von einst braucht, wenn er wiederkehrt, als Antwort die
"alten Klischees".
So war es immer, und so bleibt es auch!

Soweit zum Krieg.
Kommen wir nun zur Bauernweisheit des Tages. Diesmal aus der Leipziger Volkszeitung vom 19.April. Die schreibt anläßlich der Wiederinbetriebnahme des Deutschen Reichstages:
"Daß der Reichstag überhaupt wieder ins Zentrum derr Politik rücken konnte, verdankt er der friedlichen Revolution im Osten."
"Wieder ins Zentrum der Politik".
Klare Sprache - klare Botschaft!

Zum Abschluß ein Blick auf eine Randgruppe. Heute: Die Antifa.
In einer ihrer Publikationen, dem Antifaschistischen Infoblatt, wird schon im Vorwort reflektiert. Bezugnehmend auf die immens erhöhte Anzahl von Naziaktivitäten schreibt das Blatt:
"Diese abstrakten Zahlen beweisen jedenfalls einmal mehr die Notwendigkeit, in unseren Anstrengungen, aktiv und effektiv gegen rassistischen und neonazistischen Terror vorzugehen, nicht nachzulassen und unsere Kreativität und Phantasie noch mehr zu strapazieren."
Wer
"Kreativität und Phantasie"
außen vorläßt, kann verlieren,
wer auf diesen kitschigen Scheiß abfährt, hat schon verloren.
Also bitte, wertes Infoblatt, versuch doch bitte, mich nicht
"noch mehr zu strapazieren".
Ralf


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[55][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007