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Heute natürlich mit einem kleinen Kriegs Special. Fangen wir historisch an, um uns ein wenig einzustimmen. Die BILD vom 7. April unterrichtet ihre Leserschaft darüber, welche "Greueltaten gegen die Volksdeutschen" die Serben im Zweiten Weltkrieg begangen haben: "Während sich die Greueltaten von Wehrmacht und Partisanen bis 1945 die Waage hielten, zeigten Serben später bei der Vertreibung der wehrlosen deutschen Zivilbevölkerung, ein in Europa nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität." Die ehemaligen Sowjetbürger sowie die Tschechoslowaken können sich freuen. Bisher galt nämlich, daß die Bürger der beiden genannten Staaten "ein nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität" gegen die Deutschen aufgebracht hätten. Aber in Zeiten wie diesen müssen des Serben Fratze schon mal etwas mehr verzerrt werden. |
Ein nie wieder dagewesenes Maß an Bestialität LVZ vom 24.4.1999
Ins Inland. Parteien sind bekanntlich hierzulande gerade abgeschafft. Was
zählt, ist Deutsch-Sein. Um das zu bekräftigen, kommt Gregor Gysi mit
seinem Besuch und Friedensvorschlag bei Milosevic gerade recht. Und schon wieder BILD: "Ohne sich mit der Bundesregierung auch nur abzustimmen, glaubt er, in Belgrad mit dem Serben-Diktator Milosevic sogennannte Friedenspläne schmieden zu können. Er tut dies ohne Rücksicht darauf, daß deutsche Luftwaffen-Piloten Tag für Tag über Serbien ihr Leben riskieren. PDS-Chef Gysis schändliches Verhalten grenzt haarscharf an Landesverrat." Es ist also alles wie immer. Sollte die Bundeswehr aus irgendeinem Grunde eingemacht werden, die Dolchstoßlegende ist schon vorbereitet. Einziger Unterschied: Was früher "Landesverrat" geschimpft wurde, "grenzt" gegenwärtig bis auf weiteres nur "haarscharf" daran. Also wirklich, da soll es doch noch zwei drei Linke geben, die sich auf
Geschichte berufen und nach den Interessen der Nato fragen. Grund genug
für die taz, diesen Ewiggestrigen ordentlich die Leviten zu lesen: Soweit zum Krieg. Zum Abschluß ein Blick auf eine Randgruppe. Heute: Die Antifa. |