Betreffend Nazis bei Discipline/Hard Resistance Erstmal massiven Respekt an Euch und Gratulation zu Eurer Reaktion. Solch eine Reaktion ist im heute längst entpolitisierten Hardcoreumfeld leider nicht mehr die Regel. Daß Chemnitz nicht reagiert hat, ist meiner Ansicht nach die ganz logische Konsequenz der Entwicklung des Ladens zum reinen Musikschuppen. Da stört der politische Background nur und wird deshalb schnell beiseite geschoben. Auch nehme ich an, daß das AJZ aufgrund der Vorfälle beim Kassiererkonzert (Überfall durch 50 Hools und Boneheads) und beim Morning Again Konzert (3-5 Autos von Dummköpfen vor dem AJZ, um Besucher zu belästigen) beschlossen hat, dieses Problem zu ignorieren. Nun zum betreffenden Konzert. Es waren insgesamt ca. 300-400 Leute anwesend. Darunter auch Nazis und deren Sympathisantengeschmeiß. Es handelte sich dabei um ca. 6 Personen aus dem BLOOD & HONOUR Umfeld Sachsen und ca. 10 Personen der Chemnitz-Skins 88 und deren Umfeld (dümmliche Turnschuhträger mit gepflegtem Kurzhaarschnitt). Dazu kamen noch einige Personen von BLOOD & HONOUR Thüringen. Von diversen Sieg Heil und White Power Rufen hab ich nix gehört, allerdings wurde skandiert “Blut muß fließen knüppelhageldick” (bekannte Textzeile einer Naziband). Die Darstellung Eurerseits, was die Provokationssache anbetrifft, ist richtig. Warum die Leute eingelassen wurden, darüber kann ich nur spekulieren, da zumindest die Chemnitzer der Ordnungsgruppe bekannt waren (man begrüßte sich z.T.). Zukünftig ist sicherlich verstärkt damit zu rechnen, daß solche Leute bei den Konzerten auftauchen, da seit ca. 2 Jahren viele RAC Amibands musikalisch einen auf HC machen. Ich tippe mal für Dropkick Murphys oder Slapshot auf den nächsten Besuch (Es sei denn, es ist irgendwo ein richtiges RAC-Ding, dann kommen die natürlich nicht) Man sollte auf jeden Fall vorbereitet sein! ein Jugendlicher Anmerkung des CEE IEH: RAC steht für „Rock against Communism“ und ist in den Achtzigern durch englische White Power-Skins ins Leben gerufen worden.

18.01.1999 offner brief antifaschistischer gruppen über die zunehmende präsenz von nazis im AJZ-TALSCHOCK-chemnitz vor nicht so langer zeit hat das CONNE ISLAND/leipzig einen offenen rundbrief über jüngste vorfälle im AJZ-TALSCHOCK mit nazis bei hc-konzerten geschrieben. darin klagt das CONNE ISLAND an, daß das AJZ-TALSCHOCK nichts unternehmen würde, um gegen nazis im „alternativen jugendzentrum“ vorzugehen. das AJZ-TALSCHOCK hat bis heute nicht auf diesen brief geantwortet oder irgendeine stellung bezogen. dabei wurden verantwortliche oft genug von chemnitzer antifas und leuten aus der szene angesprochen, ohne daß dies etwas verändert hätte. nun hatte das AJZ-TALSCHOCK am 16.1. zur 70er und 80er jahre-party geladen. unter den besucherInnen befanden sich auch 5-7 stadtbekannte altneonazis und hooligans aus chemnitz. einige besucherInnen hatten das einlaßpersonal und verantwortliche darauf hingewiesen, ohne daß diese auch nur eine reaktion zeigten. nachdem ein besucher von einem der nazis geschlagen wurde, sind die verantwortlichen nochmals von mehreren menschen aufgefordert worden, die nazis aus dem AJZ-TALSCHOCK zu schmeißen. diese sagten dann, daß die nazis „normale“ besucher seien und daß sie erst was gegen diese leute tun würden, wenn sie sich gewalttätig verhalten. als dann einige entrüstete menschen versuchten, die nazis gewaltsam aus dem angeblich „alternativen“ jugendzentrum rauszuwerfen, was auch teilweise gelang, zogen diese dann den frust und die wut der TALSCHOCK-verantwortlichen auf sich. die party wurde abgebrochen, und in den darauffolgenden diskussionen äußerten sich die AJZ-TALSCHOCK-mitarbeiter sehr abfällig über den rauswurf der nazis. es spiele keine rolle, ob das jugendzentrum von linken oder rechten jugendlichen besucht werde. nun ist es zu überlegen, wie mensch mit der situation im AJZ-TALSCHOCK umgeht. es bleibt die frage, wie mensch druck von außen ausüben kann, um etwas an diesem zustand zu ändern. wir hoffen, daß leute aus anderen städten auf diesen brief in irgendeiner form reagieren, und daß sich das AJZ-TALSCHOCK endlich zu diesen vorfällen äußert. außerdem fordern wir, faschos aus dem projekt AJZ-chemnitz konsequent auszuschließen und wollen, daß der rest der AJZ-crew sich eindeutig positioniert, damit mensch vielleicht wieder von einem linken jugendprojekt reden kann. sollten jedoch wieder nazis bei veranstaltungen im AJZ-TALSCHOCK gesehen werden, rufen wir zu einem totalen boykott des TALSCHOCK auf. mit antifaschistischen grüßen!

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