Die taz Berlin meldet: Die Auseinandersetzung zwischen vorwiegend türkischen
Jugendlichen und Polizisten Ende vergangenen Jahres in der Dresdener
Straße in Kreuzberg hat eine Debatte über den Einsatz von Polizisten
türkischer Herkunft ausgelöst.
Bei dem Vorfall waren neun Beamte verletzt worden, darunter eine Polizistin
türkischer Abstammung. Wie die Polizeipressestelle berichtete, behauptet
in einem internen Papier ein hoher Beamter der Polizeidirektion 5, daß
der Einsatz von PolizistInnen türkischer Herkunft zwar beim Kontakt mit
einzelnen Türken beruhigend wirke im Umgang mit türkischen
Jugendgangs jedoch eher eskalierend.
Woran mag das wohl liegen? Sicherlich nur an der Aggressivität der
türkischen Jugendgangs.
Wohl kaum aber an den vorenthaltenen Staatsbürgerrechten, die die
türkischen Jugendgangs
womöglich zu keinem anderen Schluß kommen lassen kann, als daß
PolizistInnen türkischer Herkunft
sich in den Dienst eines Staates begeben, der eigentlich nicht der ihre sein soll. Thats the problem. You know?
Ab Mai hat das Regierungsblatt taz, ganz wie es sich gehört, nur
noch eine Chefredakteurin. Bascha Mika heißtse und wurde vom Tagesspiegel befragt:
Die taz war immer das klassische Oppositionsblatt. Jetzt regiert
Rot-Grün. Kann dieser Rollenwechsel dem Blatt gefährlich werden?
Was wohl wird eine zünftige taz-Chefredakteurin anworten? Wird sie in
einem Anfall von Tobsucht das Alternativmilieu verteidigen? Wird sie anfangen
zu heulen, weil früher alles besser war? Oder wird sie gar munter drauf
losplaudern und etwas über das inhaltliche Profil der Zeitung loswerden wollen?
Weit gefehlt: Es ist noch zu früh zu beurteilen, was der Regierungswechsel
für unsere Auflage bedeutet. Ahem.
Ein Zwischenruf von BILD Leipzig:
Der Londoner Geschichtsprofessor Eric Hobsbawn erhält den
Leipziger Buchpreis, gestiftet u.a. vom Freistaat Sachsen. Hobsbawn haßt
das System der freien Wirtschaft und sagt jedem, der es hören will:
Ich bin Marxist. Über die Würdigung dieses
bemerkenswerten Mannes werden sich die Sachsen, gerade erst dem Marxismus entkommen, bestimmt sehr freuen.
So sarkastisch wie BILD kann ich leider nicht. Aber, werter Herr Hobsbawn, wie können Sie nur...
Wie könnenn Sie nur diesen Preis annehmen.
Die Leipziger Volkszeitung (LVZ) zum neuen Staatsbürgerschaftsrecht:
Es ist bedauerlich, daß beim neuen Staatsbürgerschaftsrecht
kein solch breiter Konsens zustande kam, wie noch bei der Neufassung des
Asylrechts vor ein paar Jahren. Erstens, wer sagt hier, daß der
Konsens nicht adäquat dem
bei der Neufassung des Asylrechts vor ein paar Jahren ist?
Zweitens, früher, ja früher, kam vor dem Konsens
die Frage nach dem Inhalt. Ich weiß, ist alter Scheiß. S war ja auch nur so ne Idee von mir.
AP meldet: Der Volksmusikbarde Heino hat sich in einem Interview für die
Münchner Zeitschrift Bunte dagegen gewehrt, in die rechte Ecke
gestellt zu werden. Er sei der erste Grüne gewesen, und Umweltminister
Jürgen Trittin sei ein Fan von ihm. Er will mich in meinem
Cafe besuchen. Er mag meine Lieder, sagt Heino. Ich war der
erste Grüne im Lande, der durch seine Lieder zur Erhaltung der Wiesen und
Wälder beigetragen hat.
Ach, der scharfe Analytiker Heino, diese weisen Worte ein paar Jährchen
früher über die Lippen gebracht, und so manchem blauäugigem
Linken wäre ein persönlicher Tiefschlag erspart geblieben. Ralf
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