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source direct, 2.2k

basstalking, 1.7k

kreis, 0.8k The story so far – Drum & Bass geht in die nächste Runde, etwas angeschlagen zwar, dafür aber konstanter, wenn auch manchmal durchschaubarer rollt ein Bass um die Welt. Es mutet etwas komisch an, wenn man erkennt, daß die Musik, die da eigentlich von Tag zu Tag – oder von Hype zu Overhype rannte, plötzlich eine Ziellinie überschritten hat. Obwohl gerade das nie passieren sollte, sieht es so aus, als könne man damit leben und verkriecht sich hinter der englischen Drum&Bass-Vision oder, wahlweise, hinter seine Playstation.
Too much pop sagen dir Jim und Phil von Source Direct dazu und schimpfen im selben Atemzug über Medien, Frauenvocals und die schwindende Zahl experimentierfreudiger Kollegen. Eine Zustandsbeschreibung also, die sich, wie bei vielen anderen der ‘vom Anfang an dabei-Garde’ zwischen Genre-Enklave und Industrie bewegt. Die Revolution ist zum Alltag geworden, was im Falle Drum&Bass so schlimm nicht ist, schade nur, das trotz idealer Underground-Strukturen das mit der Unabhängigkeit doch nicht so geklappt hat.
Deutsche Produzenten im Vergleich dazu stellen sich allerdings blöder an. Weniger hinsichtlich ihrer Klangästhetik, denn die überzeugt gelegentlich selbst die englischen Größen. Nein, man läßt sich lieber vor den scheiß Identitäts-Zug spannen und bastelt fleißig an der Drum&Bass-Nation Deutschland, um den Engländern endlich mal eins reinzuwürgen. Der Standort Deutschland will mal wieder die Welt erobern. Diverse Presseberichte und mißglückte Sampler-Titel mögen dies belegen. Teilweise ganz schön peinlich das Ganze. Dazu nur: Kill the Nation with a Groove!
Source Direct habens da besser – berufen sich nicht auf ihr Land, sondern legen dir eine 1A-Modern-Brit-Kids Biographie hin. Mit Photek zur Schule gegangen, mit Hip Hop und House Partys die ersten Schritte gegangen, sich vom Criminal Justice Bill nicht unkriegen lassen und im Gegenteil, gut Blut geleckt, Breakbeats gemacht und irgendwann kam dann schon Metalheadz. Die beiden arbeiten gerne im roten Bereich, was sowohl Cleverness, Verspieltheit als auch Lautstärke angeht. Die Liebäugelei mit dem Funk gehört dabei mehr als zum guten Ton und dient einmal mehr als Schlüssel, um mit eingefahrenen Sachen zu brechen. Die Adjektivkette, die da zwischen überdreht bis elektronisch warm rangiert soll an dieser Stelle mal außen vor bleiben. Zu merken bleibt, daß Source Direct so einigen Drum&Bass-Klischees in den Arsch treten, gerne auf der Riot-Frequenz fahren und wahrscheinlich retten, wo es eigentlich nichts zu retten gibt.
Sebastian



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last modified: 28.3.2007