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Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs |
Hamburg und kein Ende. Der etwas befremdlich lange Name
dieser Kapelle resultiert der Fama zufolge aus einer Schlagzeile der Yellow
Press irgendwann, als die Welt sich noch klar in Gut und Böse zu
teilen schien. Bezugspunkte im Koordinatensystem der Suppenwürfel scheinen
mir SST, Indie-Pop und eine gehörige Portion Noise zu sein. Textlich
gesehen sollte man das schöne Wort selbstrefentiell
gebrauchen, für einfachere Gemüter könnte man auch etwas von
Regentagen und sinnieren über das Leben schreiben. Sperrig das Ganze, und
dennoch, es rockt auf eine Art und Weise, die angenehmer nicht sein
könnte. Falsche Scheu vor Klischees zu unterstellen wäre schlicht falsch, das Gegenteil stimmt. OZSWMK fingen in einer Zeit an sich musikalisch zu artikulieren, als ich noch dachte, drei Akkorde wären alles, was der Mensch so braucht und alles andere wäre Zeug für brillentragende Pickelgesichter. Nun, die Zeiten ändern sich, Suppenwürfel auch. Geschichte spricht Geschichten und damit ist die Entwicklung der Ausdrucksweisen unserer Musikanten nicht abgeschlossen. Geschichte spricht Geschichten, eigene, also Leben, wo kommen wir denn hin, wenn wir uns nicht selbst das Leben nehmen. Die vorgenannte Sperrigkeit bleibt kalkuliert und somit wahrscheinlich einzigartig. Den Abend werden übrigens Anger 77 einleiten. Zur Band nur kurz: aus Erfurt kommend, bieten sie angenehm noisigen Pop und können sich trotz eines gewissen Newcomerstatus einiger Unterstützung durch die Industrie erfreuen. In Zeiten, wo mehr und mehr teutonischer Metalunfug bis offener Faschodreck über derartige Kanäle kommt, sollte man richtig froh sein über harmlose Popperlen. Kay |