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milch, 14.1k

Nicht jeder kennt diese Band, und manche haben sie gar „vergessen“, immerhin haben sie gut vier Jahre nichts mehr von sich hören lassen. Das heißt aber nicht, daß es nichts zu sagen gäbe, über eine Band namens

milch, 2.3k

Sie machen Popmusik mit deutschen Texten und ihre Titel heißen „Gott ist doof“, „Modern Talking“, „Das können wir leider nicht“ oder „Teschno Baby“. Das klingt verdächtig nach „kennen wir schon“ und „wollen wir nicht mehr“. Doch der Schein trügt. Milch haben zwar Humor, ihre Texte sind aber nicht lustig. Zudem wird nicht etwa aus einer Perspektive von Anfang bis Ende erzählt, sondern die Texte werden wild geschnitten, der dadurch erzielte Effekt ähnelt ein bißchen dem einer springenden Platte. Demzufolge kann man nicht mitsingen, in diesem Fall ein äußerst positives Ergebnis.
Aber Popmusik besteht ja nicht nur aus Texten. Die Musik von Milch ist mittlerweile voll elektronisch. Ihre Lieblingspopepoche sind die 80er, das kann man auch hören. Trotzdem sind sie vom Revivalism so weit entfernt, wie man das als wegweisende Popband sein sollte. Nun lassen sich elektronische Klänge mit Worten schlecht beschreiben. Deswegen lasse ich lieber Fakten sprechen. Als vor vier Jahren das Album MILCH 500 bei L’AGE D’OR erschien, stand die Houseszene Kopf und wollte remixen. Zur Veröffentlichung dieser Remix-Stücke gründete L’AGE D’OR das Sub-Label LADOMAT 2000, welches sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut. Deswegen nochmal zum hinter die Ohren Schreiben: die erstern fünf VÖ‘s dieses Labels bestehen ausschließlich(!) aus Remixen von Milch-Hits. Als Mitwirkende wären bspw. zu nennen: Acid Jesus. Pulsinger/Tunakan und auch das damals relativ unbekannte Kölner Projekt namens Whirlpool (genau die).
Da an diesem Abend neben Milch auch noch die DJ’s Mc Gyver und Katrin Potemkin aufkreuzen werden, um „den Dancefloor unentwegt mit früh-80er und spät-90er Elektro-Scheiben zu bombardieren bis der Dr. kommt“ wie sie es selbst so schön beschreiben, bleibt festzuhalten: das wird ein Abend zum Tanzen, nicht zum Stehen und schon gar nicht zum Sitzen.
Auch die Band-Historie birgt Erkenntnisse in sich. Die ersten beiden Alben („Roswitha“, „Frauenhände“ bei SUB UP)sind in München erschienen, das dritte in Hamburg („500“; L’AGE D’OR) und das neue vierte in Berlin („Sozialpark“; Motor). Da Milch ihre Platten immer dort veröffentlichen, wo sie leben&wirken, und das Umfeld bekanntermaßen den Künstler beeinflußt, kann man sich denken, daß Milch nichts für Provinzler ist. Da kann man nur hoffen, daß Leipzig nicht nur aus solchen besteht.
Abschließend bleibt noch zu erwähnen: am 23.01.98 findet im Conne Island dieser Abend unter dem Motto „The Future Sound Of The 80ies“ statt, der nur ein Prädikat verdient: Einzigartig. Jay Jay
haa, 0.8k

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last modified: 28.3.2007