Am 14.3.1997 überfielen im Rahmen der Operation
Frühstücksfernsehen 323 Soldaten der deutschen
Bundeswehrmacht Albanien. Politisch untersetzt wurde dieser
völkerrechtswidrige Akt mit dem Argument, man müsse deutsche
Bürger aus der Krisenregion Albanien in Sicherheit bringen. Aus Tirana,
der Hauptstadt Albaniens, wurden auch tatsächlich 116 Menschen
gerettet. Da unter Gefahr im Vollzug gehandelt und
geschossen wurde, erübrigte sich eine parlamentarische Zustimmung zu
dieser Aktion. Informiert vom Bundesangriffsminister Volker Rühe wurden
nur die sicherheitspolitischen Gremien des Bundestages, die natürlich
ihren Segen dazu gaben, ging es doch um deutsche Interessen. Wie sollten die
Entscheidungsträger auch besser über die gegenwärtige Lage in
Albanien bescheid wissen. Die deutsche gleichgeschaltete Presse
konnte nur über anarchistische Turbulenzen in diesem Land berichten. Um es
zu konkretisieren und den Militärschlag der Öffentlichkeit
schmackhaft zu machen, mußten bisher unbewiesene Horrormeldungen von
Augenzeugen herhalten - wie im Jugoslawien-Konflikt bediente sich die
Presse der angeblichen sexuellen Unterdrückung der Frauen, man
wußte von Familien, die ihre Töchter vor einem luststillenden Mob
verstecken mußten.
Betrogene Kleinaktionäre rotteten sich zusammen und verjagten die
Staatsfunktionäre, die sich bereichern versuchten. Nach deren Absetzung
bildete die achso mordlüsternde töchtervergewaltigende Meute
Ortsräte, die Verwaltungsaufgaben wahrnahmen. Nach dem Zusammenbruch des
Kapitalismus, mit der Abschaffung des Tauschsystems über jetzt wertloses
Geld, wurden neue Tauschmechanismen notwendig, die zunächst auf
örtlicher Ebene funktionieren. Inwieweit es zur übergreifenden
Zirkulation von Waren kommt, hängt bei diesem System vor allem von den
direkten Bedürfnissen der Menschen ab. Aufgrund des fehlenden Geldsystems,
der fehlenden Vorkreditierung von spekulativer Warenproduktion, ist das
Abwägen der Menschen in Albanien vom entscheidenden Einfluß, ob sie
lieber schuften gehen - wie in Deutschland oder Japan -, um die bisher nie
benötigten Warengüter zu produzieren und zu konsumieren oder ob sie
nicht gleich zu ihrem präkapitalistischen Lebensstil zurückkehren,
der sie bei minimalem Arbitsaufwand mit dem Notwendigem versorgte.
Leider scheint sich dieser Traum mit dem Überfall Deutschlands auf
Albanien zum Alptraum zu wandeln. Im ersten militärischen Alleingang D.s
seit der Niederlage des deutschen Volkes 1945 wurde die Vormachtstellung D.s in
Europa zementiert. Albanien steht im Gegensatz zu den übrigen
Balkanstaaten unter keiner Einflußsphäre. Restjugoslawien, Bulgarien
und Rumänien stehen unter russischem und - zwar gering nur -
französischem Einfluß. Ein voreiliges militärisches
Einschreiten D.s in diesen Krisengebieten hätte zumindestens bei
Rußland oder Frankreich zu mehr als einem Nasenrümpfen gesorgt. Die
Zersplitterung Jugoslawiens, von deutscher Außenpolitik mit der
Erstanerkennung Kroatiens forciert, konnte erst durch russisches Entgegenwirken
aufgehalten werden, ohne zu verkennen, daß D.s Einfluß auf dem
Balkan mit der Übernahme Kroatiens eine beträchtliche Aufwertung
erfuhr. Dieser Umstand verleitete nun Italien sich seiner durch die
Ost-West-Blockbildung neutralisierten Einflußzonen zu erinnern. Wer
meint, Italien würde sich mit dem Kümmern um Albanien gegen
Deutschland stellen, unterliegt einer Fehleinschätzung. Die
Rückbesinnung auf alte Zeiten kam für Italien zu spät. Kroatien,
das sich fast die gesamte exjugoslawische Adriaküste zu eigen gemacht hat,
stand traditionell unter italienischem Einfluß. Da Italien die Adria als
einem zu I. zugehörigem Meer verstand, hatte das natürlich
Auswirkungen auf die Anrainerländer, darunter eben jenes Kroatien. Wem nun
Krotien gehört, wurde schon erwähnt.
Allerdings wird sich Deutschland mit europäischen Schnäppchen nicht
mehr zufrieden geben. Um endgültig zur Weltmacht aufzusteigen, bedarf es
neben ökonomischer Glanzbilanzen - man beachte die Gewinnexplosionen
deutscher Konzerne -, militärischer Flankierung. Unter dem Namen
Krisenreaktionskräften (KRK), darunter die militärische Avantgarde
Kommando Spezialkräfte (KSK), darf dann die Bundeswehrmacht weltweit
Operationen durchführen. Der Schritt zu einem zweiten
Morgenthau bleibt da nicht weit, statt einem
Frühstücksfernsehen wird die gleichgeschaltete deutsche
Presse eine 24h-Frontberichterstattung tätigen und nach
Frauenvergewaltigungen in Bosnien-Herezgowina, Töchtervergewaltigungen in
Albanien sich des Konstrukts Kindervergewaltigungen bedienen müssen. Die
Zustimmung des deutschen Volkes zum Krieg wird dann nicht ausbleiben, erst
recht nicht wenn man von der Kriegsbeute profitieren kann. Michael v. K. |