Album Launch Tourfeat.
Smokey Joe · Al Massive · B-Jam · Da Dogz · Paolo S · MC Pedro & DJ Sebel
The unique doggie style of drum & bass.
Smokers Incorporated. Kennt ihr nicht?
Nicht so schlimm.
Smokers Incorporated ist auch ein lustiger Name, aber eigentlich das Sublabel
von No Smoking Records und der Titel einer gleichnamigen Jungle Compilation.
Reicht noch nicht?
Naja, vielleicht bringt Euch das Schlagwort Jump Up auf die Beine. Tracks,
deren Bassline du nach einmaligem Hören früh beim Duschen pfeifst,
ohne zu wissen warum und bis zum Abend nicht mehr aus dem Ohr kriegst. Tracks,
wie DJ Hypes Supersharpshooter oder DJ Krusts Dictation.
Alles klar jetzt? Schön.
Die Garagenkämpfer bezüglich der
Gegeneinanderpositionierung von Jungle und Drum&Bass haben sich, so scheint
es, wieder in ihre Ecken zurückgezogen. Spätestens seit dem Ready
or Not RMX oder der Goldie-KRS One Fusion tönt man wieder
synchron seine Ah!s und Oh!s und hat gelernt, sich halbwegs zu
respektieren. Ein cooler Track klassifiziert sich eben nicht über das
Subgenre.
Trotzdem setzt sich gerade die mediale Konzentration immer noch an einzelnen
Heroen bzw. Labels des Jungle Bizz fest, werden primär Beats und Breaks
auseinandergenommen und verglichen (was eigentlich ganz klar ist), dafür
aber soziale Gefüge und Zusammenhänge in der Regel platt dargestellt
- Ghetto etc. - oder ganz außen vor gelassen. Vielleicht noch mal zur
Erinnerung; Jungle/Drum&Bass ist in England immer noch das Ding, und
in hiesigen Breitengraden zumindest vom Hype ebenso groß.
Insofern erscheint es schon verwunderlich, das sogenannte Streetlabels,
die qualitativ in nichts hinterher stehen, in den Communities einen weitaus
höheren Stellenwert genießen, als meinentwegen Photek oder
Goldie es so schwer haben über Ihre Stadtteilgrenzen angenommen zu
werden.
Oder anders. Wenn interessiert es, daß z.B. bei englischen Jungle Raves
versucht wird, das Line Up möglichst mit weißen DJs ohne
MCs zu besetzen bzw. in der Promotion Wörter wie Jungle,
Soundclash... bewußt außen vorgelassen werden, um schwarzes
Publikum abzuhalten.
Die Smokers Inc. Album Launch Tour verstehe ich auch als Statement, mal wieder
die Seite des Breakbeats jenseits der zukunftsorientierten
Superlative zu featuren. Das ist vielleicht pragmatisch, zugegeben. Die
Notwendigkeit besteht trotzdem.
Es geht um die Künstler, deren Background doch eher HipHop, Swingbeat,
Rare Groove oder Ragga ist und die jetzt so wahnwitzige Jungle Tracks wie
Funkula produzieren. Tracks, die fast ausschließlich für die
Dancehall konzipiert sind. Vollgepackt mit HipHop Flavour, verschmitzt
knallenden Kickdrums und fetzigen Gimmicks. Jump Up, Hände in die Luft und
abgeravet. Be energetic. Wer damit nicht klarkommen will, dem wird ab
sofort jegliche Protagonistenstellung entzogen.
Ach ja. Man tanzt bei Jungle eigentlich ausschließlich auf der Bassline -
kommt irgendwie vom Reggae oder so... Sebastian |