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das geile gefuehl, 6.5k

Die Biotechnologie will
den Menschen ohne Menschen.

Der Mensch muß sterben,
damit der Kapitalismus leben kann.

von Ralf

Verblüffenderweise waren vor einigen Wochen in Leipzig Flyer und Plakate mit der Headline „Unpolitisch Hirntod“ zu entdecken. Sie warben für eine Veranstaltung im Jugendzentrum ZORO. Was sollte da also passieren? Ist es so, daß selbst in den Jugendzentren die Euthansiedebatte geführt wird? Nun, nichts dergleichen erwartete einen im ZORO. Vielmehr wurde ein Punk-Konzert unter angeblich politischen Vorgaben veranstaltet. Mehr war nicht.
Dabei gäbe es allerorten Gründe genug, sich schleunigst einer Problematik zu stellen, die in ihren zu erwartenden Ausmaßen wahrlich dem Entwurf eines Horrorszenarios gleichkommt.
Zu leugnen, daß auch dieser Artikel seinen Hauptanschub durch die mediengerechte Präsentation des geklonten Schafes namens Dolly erfuhr, ist schon deshalb zu unterlassen, weil der Vorwurf der Ignoranz gegenüber einem Themenkomplex wie der Biotechnologie, deren Bestandtteil eben das Klonen von Lebewesen ist, mich ebenso wie viele andere, sich links begreifende Menschen ereilt.
bild 1, 7.9k „Das geile Gefühl eines gesunden Geistes in einem gesunden Körper“ - aus „geld, beat, synthetik“, ID-Archiv
Das Verständnis von einer Wissenschaft, die niemals wert- und ideologiefrei sein kann, zählt, so sollte man meinen, zu einem Allgemeinplatz in der Linken.(1) Der wissenschaftlich-industrielle Komplex des Kapitalismus unterliegt demzufolge dem Zwang der Akkumulation.(2) Ohne diesen würde das gesamte Gesellschaftssystem zugrunde gehen.
Das ungehemmte Setzen auf die Entwicklung von Produktivkräften ist das Lebenselixier des Kapitalismus, der diese als die Multiplikatoren des sogenannten wissenschafltich-technischen Fortschritts begreift. Der damit verbundene Fortschrittsglaube impliziert die Gedankenwelt einer immerwährenden Positivität aller Entwicklungen.
Im Verständnis einer traditionellen Linken reicht es, die Produktionsverhältnisse zu ändern - also die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abzuschaffen und an ihre Stelle eine gebrauchswertorientierte, allen Menschen verpflichtete und nützende Produktion zu setzen. Das ist in ihrer idealisierten Variante die Utopie, an der die Linke vom Grundsatz her unbedingt festzuhalten hat. Was diese konsequente Lesart einer Utopie jedoch nicht automatisch impliziert, ist die Möglichkeit eines Umschlagens der Entwicklung von Produktivkräften in Destruktivkräfte.
Gentechnologie, als die spezifizierte Form und eigentliche Ursächlichkeit der Biotechnologie, muß uneingeschränkt als eine solche gelten.(3) Die wissenschaftliche Grundlage dieser Technologie beruht auf einem „zentralen Irrtum: daß menschliche Fähigkeiten nach einem genetisch festgelegten Plan reifen und die menschliche Persönlichkeit nur geringfügigen sozialen Einwirkungen ausgesetzt sei.“(4)
Bei dieser wissenschaftlichen Annahme ist der Mensch als „Ensemble der sozialen Verhältnisse“ (Karl Marx) nicht mehr gleich, sondern quasi genetisch prädestiniert. Diesen „gegenrevolutionären Charakter“(5) der Biowissenschaften zu erkennen und gegen ihn zu kämpfen, bedarf ebenfalls einer intensiven Auseinandersetzung innerhalb der Linken. „Auch linke Utopien von der Vervollkommnung, von einem ‘neuen Menschen’ sind vor diesem Hintergrund zu hinterfragen“.(6)
Jeremy Rifkin, der eher durch seinen Essay „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“(19) bekannt sein dürfte und der fatalerweise „alten Begriffen wie ‘liberal’, ‘konservativ’, ‘kapitalistisch’, ‘sozialistisch’, ‘links’ und ‘rechts’“ abgeschworen hat, stellt die Intention der Genwissenschaft in einen anschaulichen Zusammenhang:
bild 2, 10.6k grundsätzliches Mitleidempfinden - BILD 4. März 1997
„Die grundlegenden Werte unserer westlichen Zivilisation, die wir ja inzwischen imperialistisch fast der gesamten Welt aufgezwungen haben, haben mit der Verwendung unserer Zeit zu tun. Im Mittelpunkt unserer Weltanschauung steht die „Effektivität“. Es ist interessant, daß „Effektivität“ erst vor weniger als 100 Jahren diese dominierende Stellung in unseren Wertvorstellungen gewonnen hat.
Das geschah im Zusammenhang mit der Einführung der modernen Massenproduktion, der Spezialisierung und Arbeitsteilung und mit der Einführung von wissenschaftlichen Methoden der Unernehmensführung. „Effektivität“ bedeutet: Maximiere dein Arbeitsergebnis bei zugleich möglichst geringem Aufwand an Energie, Kapital und Arbeitszeit! Es ist Hauptzweck der Gentechnik, Mikroben, Pflanzen, Tiere und Menschen effektiver zu machen. Gentechnik besteht im wesentlichen darin, das technische Denken der Ingenieure ganz direkt unseren Genen einzupflanzen – also sie effizienter zu machen.
Die Fortsetzung dieser Entwicklung würde ziemlich sicher dazu führen, daß wir alle uns am Ende nur noch als Maschinen betrachten. Wenn das passiert, werden wir zunehmend intoleranter gegenüber denjenigen unter uns werden, die nicht so perfekt, effektiv, funktionell oder nützlich sind.“(7)

Diese ungebremste Enthemmung im Zugriff auf den Menschen selbst – substantiell – kann jeoch nur praktisch funktionieren, wenn sie ein Fundament erschafft, auf dem die Menschen weiterhin bereitwillig die Kapitallogik affirmieren.
#Zum grundsätzlichen Verständnis ist es unabdingbar, den „von den ProtagonistInnen gesuchten und geforderten ‘gesellschaftlichen Dialog’“(8) zu begreifen: „Ethische Kriterien für eine Anwendung der Biotechnologie akzeptieren die bestehenden Kapitalverhältnisse als Grundlage der Gesellschaft und unterstellen eine Gleichheit aller Mitglieder. Sie reproduzieren die gesellschaftlich wirksamen Ausschlußmechanismen, anstatt sie als Auslöser und Begleiterscheinung biotechnologischen Fortschrittsdenkens anzugreifen.“(9)
Die Individualisierung des Nützlichkeitsdenkens ist die Grundvoraussetzung dafür, die sozialen Verhältnisse in ihrer umfassenden Totalität störfrei und reibungslos an das Marktbedürfnis anzupassen. „Der manipulativ intelligente Selbstoptimierer, der das Erwartete zu seinem eigenen Willen macht“, gilt als das Ideal jener sogenannten Bio-Ethik, in der die Medizin zum Fetisch der Gesundheit wird.(10) Jenes Gesundheitsverständnis beruht auf dem „Kriterium Glück, (...) (das) abwägbar werden (soll) wie ein Pfund Kartoffeln, von dem die schlechten aussortiert werden.“(11)
bild 3, 8.4k Ensemble der sozialen Verhältnisse - die Fraktion der Grünen im Europaparlament während der Klondebatte
Das „glückliche Bewußtsein“ (Herbert Marcuse) setzt die Wertmaßstäbe auf der Basis eines grundsätzlichen Mitleid-Empfindens für diejenigen, die von der gesetzten Glücks-Norm qua medizinischer Kategorisierung als ‘krank’ oder ‘behindert’ stigmatisiert werden. Dieses Mitleid schafft gleichzeitig die Voraussetzung dafür, „das Leid aus der Welt zu schaffen“.(12)
Spätestens hier wird deutlich, wie wenig es Zufall ist, „daß die ProtagonistInnen der Euthanasie unter den Ethikern zumeist auch profilierte Befürworter einer unbeschränkten Anwendung gentechnischer und reproduktionsmedizinischer Verfahren sind.“(13)
„Die enge Verwobenheit von Eugenik und Euthanasie mit Gentechnologie und Reproduktionsmedizin“(14) fokussiert sich auf das Ziel - „das geile Gefühl eines gesunden Geistes in einem gesunden Körper“.(15)
„Es zeichnet sich ab, daß die Funktion der vielbeschworenen ‘Selbststeuerung’ des Individuums darin liegt, das Recht zur Gesundheit zur Pflicht zur Gesundheit umzumünzen.“(16) Nicht zuletzt die Friedens- und Ökologiebewegungen haben dahingehend ein entscheidendes Stück der Wegstrecke abgesteckt.(17)
Doch ebenso skeptisch muß der Blick auf die gegenwärtige Popularkultur gerichtet sein. Die spezielle Warenästhetik des Sportfetischismus – ganz zu schweigen von den zu den Leitbildern auserkorenen Menschenkonstruktionen in der Werbung – sind nichts anderes als ein beredtes Zeugnis von gesellschaftlicher Etablierung.(18)
Der zur Emanzipation fähige Mensch steht auf dem Spiel und mit ihm jegliche linke Utopie.
Darunter ist im Kapitalismus nichts zu haben. Die Linke kann derzeit jedoch kaum den Trumpf aus der Tasche ziehen. Bleibt nur zu hoffen, daß die Schöne Neue Kapitalisten-Welt dennoch zu hoch pokert.

Fussnoten:

(1)
vergleiche dazu beispielsweise Jutta Ditfurth, „Feuer in die Herzen“, Carlsen Verlag, Hamburg 1992. Sie schreibt dort u.a.: „Einer der Erfolge der Linken war es, daß Menschen lernten: Wissenschaft und Technologie sind nicht wertfrei, sondern interessengeleitet, was bedeutet, daß es in der Forschung viele Weichen gibt, an denen sich der weitere Weg entscheidet, zum Beispiel für Atomenergie und gegen eine ökologische und soziale Energieversorgung.
vergleiche außerdem: Maria Mies, „Sexismus und Rassismus“ in: Reiner Osnowski (Hg:), „Menschenversuche“, Kölner Volksblatt Verlag 1988. Sie schreibt dort u.a.: „Diese Ideologien sind in den Technologien selbst verankert uns sind nicht bloß eine Sache ihrer Anwendung.“
(2)
vergleiche dazu Jutta Ditfurth, „Entspannt in die Barbarei“, konkret Literaturverlag 1996. Sie schreibt dort: „Eine Schutzzone hat der Kapitalismus für Mensch und Natur nicht, auch nicht das naiv behauptete „Eigeninteresse“ des Kapitals an der Schonung der auszubeutenden Ressourcen Mensch und Natur.“
(3)
In einer vom Bundesminister für Forschung unf Technologie 1990 herausgegebenen Broschüre unter dem Titel „Biotechnologie 2 000“ wird eine aufschlußreiche Unterteilung vorgenommen. Es heißt dort: „Klassische Biotechnologie: Industrielle Anwendung biologischer Verfahren. Moderne Biotechnologie: verbesserte, den jeweiligen wissenschafltichen und technischen Fortschritten angepaßte Produktions- und Entsorgungstechniken als Fortentwicklung der klassischen Biotechnologie.Neue Biotechnologie: Anwendung von Gentechnik, Hybridomatechnik und Informationstechnik; die Aufklärung und Nutzung biologischer Struktur- und Funktionsprinzipien weisen neue Wege bei der Bekämpfung lebensbedrohender Krankheiten, bei der Lösung von Umweltproblemen und bei der Sicherung von Ernährung und Energieversorgung.“
(4)
vergleiche dazu Jutta Ditfurth, „Feuer in die Herzen“, Carlsen Verlag, Hamburg, 1992. Sie schreibt weiter: „(...)
Dabei gibt es reversible, kompensierbare, unterdrückte, inaktive, sich unter verschiedenen sozialen und ökologischen Bedingungen völlig unterschiedlich entwickelnde, insgesamt von den gesellschaftlichen Verhältnissen des sozialen Wesens Mensch abhängige Möglichkeiten persönlicher Entwicklung.“
(5)
vergleiche dazu Karl-Heinz Roth, „Vorwort“ in: Rainer Osnowski (Hg.), „Meschenversuche“, Kölner Volksblatt Verlag 1988. Er schreibt dort: „Die kritische Auseinandersetzung mit dem nazistischen Vernichtungsexperiment lehrt uns, daß der wissenschaftliche Fortschritt nichts mit den Problemen des gesellschaftlichen Fortschritts zu tun hat. Den neuerlichen Allmachtsanspruch der Biowissenschaften werden wir nur brechen können, wenn wir seinen gegenrevolutionären Charakter erkennen und seinen zeitgeschichtlichen Vorläufer verstanden haben.“
(6)
vergleiche dazu Verschiedene Autoren, „Beiträge gegen Eugenik und Ethanasie“, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg 1990. Es heißt dort im Vorwort u.a.: „Die Dogmatisierung der Produktivkraftentwicklung als Motor des geschichtlichen Evolutionsprozesses behinderte eine Auseinandersetzung mit den konkreten Inhalten und der Qualität des ‘wissenschafltich-technischen Fortschritts’. Wir halten eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesem Menschenbild, dem ‘Fortschrittsglauben’ und dem herrschenden Wissenschaftsbegriff für unumgänglich, da eine wirklich solidarische und auf Emanzipation des Menschen gerichtete Gesellschaft nur aus dem radikalen Bruch mit diesen Ideologien entstehen kann.“
(7)
aus August Rüggeberg, „Die menschlichen Schwächen und die Philosophie der modernen Biotechnik – Ein Interview über den „Sinn des Lebens“ mit Jeremy Rifkin. In: Georg Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.), „Lebensrecht und Menschenwürde“, Klartext-Verlag Essen 1991.
(8)
vergleiche dazu Verschiedene Autoren, „Beiträge gegen Eugenik und Euthanasie“, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg 1990. Dort heitß es u.a.: „Der von den ProtagonistInnen gesuchte und geforderte ‘gesellschaftliche Dialog’ bietet die scheindemokratische Legitimation zur Durchsetzung der politischen Ziele. Und er bietet die Fiktion eines herrschaftsfreien Dialogs zwischen Opfern und Tätern. Es ist ein klassisches Beispiel für das, was Herbert Marcuse „repressive Toleranz“ genannt hat: eine Toleranz, die nicht zum solidarischen Umgang der Menschen miteinander, nicht für das Ziel einer humanen Gesellschaft gefordert wird, sonden die einseitig die herrschende Ideologie vor Kritk abschirmen soll: „Der politische Ort der Toleranz hat sich geändert: Während sie mehr oder weniger stillschweigend der Opposition entzogen wird, wird sie hinsichtlich der etablierten Politik zum Zwangsverhalten.“
(9)
vergleiche dazu Kapitel „read me“ in BüroBert, minimal club, Susanne Schulz, „Geld, Beat, Synthetik“, Edition ID-Archiv Berlin 1996
(10)
in Hagen Kühn, „Die rationalisierte Ethik“, Jahrbuch für kritische Medizin, Moral und Markt, Hamburg 1987; hier zitiert aus Oliver Tolmein, „Geschätztes Leben“, konkret Literatur Verlag, Hamburg 1990
(11)
aus dem Vorwort zu „Beiträge gegen Eugenik und Euthanasie“, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg 1990
(12)
vergleiche dazu Oliver Tolmein, „Geschätztes Leben, konkret Literatur Verlag 1990. Er schreibt dort u.a.: „Das „glückliche Bewußtsein“ ist den Bewohnern der Industriegesellschaften so zu eigen geworden, daß ihnen die Vorstellung, mit einem nur als leidvoll vorstellbaren Sein dauerhaft konfrontiert zu werden, unvorstellbar ist. Ihr Mit-Leid bietet ihnen gutes Gewissen und Motivation genug, das Leid, das sie für unerträglich halten (ohne gezwungen zu sein, sich Klarheit darüber zu verschaffen, für wen es denn unerträglich ist, weil sie so selbstverständlich voraussetzen, daß es unverträglich für den sie verstörenden Menschen sein muß), aus der Welt zu schaffen.“
(13)
vergleiche dazu Oliver Tolmein, „Wann ist der Mensch ein Mensch?“, Carl Hanser Verlag München 1993. Er schreibt dort u.a.: „Die Bioethik propagiert die Optimierung des Körpers (und in absehbarer Zeit auch des Gehirns); die Beherrschung der Biologie wird zur Voraussetzung für ein möglichst glückliches Leben in einer Gesellschaft gemacht, deren soziale Beschaffenheit als weitgehend unveränderbar genommen wird. Selbstbestimmung, die so verwirklicht werden soll, ist tatsächlich nur die möglichst erfolgreiche Einrichtung in der Konformität.“
(14)
vergleiche dazu Ökolinx Nr. 7, Oktober/November 1992. Es heißt dort: „Die enge Verwobenheit von Eugenik und Euthanasie mit Gentechnologie und Reproduktionsmedizin, die lange Tradition der vom weißen Patriarchat ausgehenden Auslese von „Minderwertigkeit“ aus ökonomischen und politischen Gründen soll dabei weitgehend verwischt werden.“
zum Begriff Eugenik vergleiche beispielsweise Ingrid Strobl, „Strange Fruit“, Edition ID-Archiv, Berlin 1991. Sie schreibt dort: „Basierend auf den Lehren von Malthus und des Sozialdarwinismus entwickelte sich um die Jahrhundertwende die Eugenik als eigener Sektor der (Sozial)-Biologie. Die Eugenik zielt auf die Erhaltung und Verbesserung der Rasse. Sie behauptet, eine Verbesserung der Rasse sei methodisch planbar. Anders gesagt, der - in ihrem Sinne - ideale Mensch könne gezüchtet werden, indem die Vermehrung der Starken, der „Höherwertigen“, der „Wertvollen“ gezielt gefördert und die Vermehrung der Schwachen, der „Minderwertigen“, der „Wertlosen“ ebenso gezielt reduziert würde.“
(15)
aus Franz Christoph, „Ökologiebewegung und Tötungsdenken“; in Georg Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.), „Lebensrecht und Menschenwürde“, Klartext-Verlag, Essen 1991
(16)
in Ulrike Schulz, „Gene mene muh, raus bist du“, AG SPAK, München 1992
(17)
vergleiche dazu Franz Christoph, „Ökologiebewegung und Tötungsdenken“; in Georg Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.), „Lebensrecht und Menschenwürde“, Klartext-Verlag Essen 1991. Christoph schreibt dort: „Die Friedens- und Ökologiebewegungen haben die neue Verachtung von Behinderten und Kranken mitzuveranworten. Sie hatten sich nie die Frage gestellt, wie vor Schädigungen gewarnt werden kann, ohne zugleich die Geschädigten zu verachten und zu bedrohen. Das Hauptabschreckungsmodell der Anti-AKW-Bewegung war der mongoloide Mensch. Die häufigste Begründung für die Akzeptanz der humangenetischen Beratungsstellen war die Verhinderung der mongoloiden Menschen.“
(18)
vergleiche dazu BüroBert, minimal club, Susanne Schultz, „Geld, Beat, Synthetik“, Edition ID-Archiv Berlin 1996. Dort heißt es im Vorwort: „Es ist offenkundig, daß sich die Durchsetzung von Bio/Technologien in einem Bereich abspielt, der sich im engeren und weiteren Sinn als Kultur versteht: sie läuft auch über die Darstellungen und Moden im Popularbereich und wurde im Kunstsektor mit einer Reihe von Ausstellungen vorangetrieben.“
(19)
Jeremy Rifkin, „Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“, Frankfurt/ Main, New York 1995

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last modified: 28.3.2007