Verblüffenderweise waren vor einigen Wochen in
Leipzig Flyer und Plakate mit der Headline Unpolitisch Hirntod zu
entdecken. Sie warben für eine Veranstaltung im Jugendzentrum ZORO. Was
sollte da also passieren? Ist es so, daß selbst in den Jugendzentren die
Euthansiedebatte geführt wird? Nun, nichts dergleichen erwartete einen im
ZORO. Vielmehr wurde ein Punk-Konzert unter angeblich politischen Vorgaben
veranstaltet. Mehr war nicht.
Dabei gäbe es allerorten Gründe genug, sich schleunigst einer
Problematik zu stellen, die in ihren zu erwartenden Ausmaßen wahrlich dem
Entwurf eines Horrorszenarios gleichkommt.
Zu leugnen, daß auch dieser Artikel seinen Hauptanschub durch die
mediengerechte Präsentation des geklonten Schafes namens Dolly erfuhr, ist
schon deshalb zu unterlassen, weil der Vorwurf der Ignoranz gegenüber
einem Themenkomplex wie der Biotechnologie, deren Bestandtteil eben das Klonen
von Lebewesen ist, mich ebenso wie viele andere, sich links begreifende
Menschen ereilt.
Das geile Gefühl eines gesunden Geistes in einem gesunden Körper - aus geld, beat, synthetik, ID-Archiv
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Das Verständnis von einer Wissenschaft, die niemals wert- und
ideologiefrei sein kann, zählt, so sollte man meinen, zu einem
Allgemeinplatz in der Linken.(1) Der wissenschaftlich-industrielle
Komplex des Kapitalismus unterliegt demzufolge dem Zwang der
Akkumulation.(2) Ohne diesen würde das gesamte
Gesellschaftssystem zugrunde gehen.
Das ungehemmte Setzen auf die Entwicklung von Produktivkräften ist das
Lebenselixier des Kapitalismus, der diese als die Multiplikatoren des
sogenannten wissenschafltich-technischen Fortschritts begreift. Der damit
verbundene Fortschrittsglaube impliziert die Gedankenwelt einer
immerwährenden Positivität aller Entwicklungen.
Im Verständnis einer traditionellen Linken reicht es, die
Produktionsverhältnisse zu ändern - also die Ausbeutung des Menschen
durch den Menschen abzuschaffen und an ihre Stelle eine
gebrauchswertorientierte, allen Menschen verpflichtete und nützende
Produktion zu setzen. Das ist in ihrer idealisierten Variante die Utopie, an
der die Linke vom Grundsatz her unbedingt festzuhalten hat. Was diese
konsequente Lesart einer Utopie jedoch nicht automatisch impliziert, ist die
Möglichkeit eines Umschlagens der Entwicklung von Produktivkräften in
Destruktivkräfte.
Gentechnologie, als die spezifizierte Form und eigentliche Ursächlichkeit
der Biotechnologie, muß uneingeschränkt als eine solche
gelten.(3) Die wissenschaftliche Grundlage dieser Technologie
beruht auf einem zentralen Irrtum: daß menschliche Fähigkeiten
nach einem genetisch festgelegten Plan reifen und die menschliche
Persönlichkeit nur geringfügigen sozialen Einwirkungen ausgesetzt
sei.(4)
Bei dieser wissenschaftlichen Annahme ist der Mensch als Ensemble der
sozialen Verhältnisse (Karl Marx) nicht mehr gleich, sondern quasi
genetisch prädestiniert. Diesen gegenrevolutionären
Charakter(5) der Biowissenschaften zu erkennen und gegen ihn zu
kämpfen, bedarf ebenfalls einer intensiven Auseinandersetzung innerhalb
der Linken. Auch linke Utopien von der Vervollkommnung, von einem
neuen Menschen sind vor diesem Hintergrund zu
hinterfragen.(6)
Jeremy Rifkin, der eher durch seinen Essay Das Ende der Arbeit und ihre
Zukunft(19) bekannt sein dürfte und der fatalerweise
alten Begriffen wie liberal, konservativ,
kapitalistisch, sozialistisch, links und
rechts abgeschworen hat, stellt die Intention der
Genwissenschaft in einen anschaulichen Zusammenhang:
grundsätzliches Mitleidempfinden - BILD 4. März 1997
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Die grundlegenden Werte unserer westlichen Zivilisation, die wir ja
inzwischen imperialistisch fast der gesamten Welt aufgezwungen haben, haben mit
der Verwendung unserer Zeit zu tun. Im Mittelpunkt unserer Weltanschauung steht
die Effektivität. Es ist interessant, daß
Effektivität erst vor weniger als 100 Jahren diese
dominierende Stellung in unseren Wertvorstellungen gewonnen hat.
Das geschah im Zusammenhang mit der Einführung der modernen
Massenproduktion, der Spezialisierung und Arbeitsteilung und mit der
Einführung von wissenschaftlichen Methoden der Unernehmensführung.
Effektivität bedeutet: Maximiere dein Arbeitsergebnis bei
zugleich möglichst geringem Aufwand an Energie, Kapital und Arbeitszeit!
Es ist Hauptzweck der Gentechnik, Mikroben, Pflanzen, Tiere und Menschen
effektiver zu machen. Gentechnik besteht im wesentlichen darin, das technische
Denken der Ingenieure ganz direkt unseren Genen einzupflanzen also sie
effizienter zu machen.
Die Fortsetzung dieser Entwicklung würde ziemlich sicher dazu
führen, daß wir alle uns am Ende nur noch als Maschinen betrachten.
Wenn das passiert, werden wir zunehmend intoleranter gegenüber denjenigen
unter uns werden, die nicht so perfekt, effektiv, funktionell oder
nützlich sind.(7)
Diese ungebremste Enthemmung im Zugriff auf den Menschen selbst
substantiell kann jeoch nur praktisch funktionieren, wenn sie ein
Fundament erschafft, auf dem die Menschen weiterhin bereitwillig die
Kapitallogik affirmieren.
#Zum grundsätzlichen Verständnis ist es unabdingbar, den von
den ProtagonistInnen gesuchten und geforderten gesellschaftlichen
Dialog(8) zu begreifen: Ethische Kriterien für
eine Anwendung der Biotechnologie akzeptieren die bestehenden
Kapitalverhältnisse als Grundlage der Gesellschaft und unterstellen eine
Gleichheit aller Mitglieder. Sie reproduzieren die gesellschaftlich wirksamen
Ausschlußmechanismen, anstatt sie als Auslöser und
Begleiterscheinung biotechnologischen Fortschrittsdenkens
anzugreifen.(9)
Die Individualisierung des Nützlichkeitsdenkens ist die Grundvoraussetzung
dafür, die sozialen Verhältnisse in ihrer umfassenden Totalität
störfrei und reibungslos an das Marktbedürfnis anzupassen. Der
manipulativ intelligente Selbstoptimierer, der das Erwartete zu seinem eigenen
Willen macht, gilt als das Ideal jener sogenannten Bio-Ethik, in der die
Medizin zum Fetisch der Gesundheit wird.(10) Jenes
Gesundheitsverständnis beruht auf dem Kriterium Glück, (...)
(das) abwägbar werden (soll) wie ein Pfund Kartoffeln, von dem die
schlechten aussortiert werden.(11)
Ensemble der sozialen Verhältnisse - die Fraktion der Grünen im Europaparlament während der Klondebatte
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Das glückliche Bewußtsein (Herbert Marcuse) setzt die
Wertmaßstäbe auf der Basis eines grundsätzlichen
Mitleid-Empfindens für diejenigen, die von der gesetzten Glücks-Norm
qua medizinischer Kategorisierung als krank oder
behindert stigmatisiert werden. Dieses Mitleid schafft gleichzeitig
die Voraussetzung dafür, das Leid aus der Welt zu
schaffen.(12)
Spätestens hier wird deutlich, wie wenig es Zufall ist, daß
die ProtagonistInnen der Euthanasie unter den Ethikern zumeist auch profilierte
Befürworter einer unbeschränkten Anwendung gentechnischer und
reproduktionsmedizinischer Verfahren sind.(13)
Die enge Verwobenheit von Eugenik und Euthanasie mit Gentechnologie und
Reproduktionsmedizin(14) fokussiert sich auf das Ziel -
das geile Gefühl eines gesunden Geistes in einem gesunden
Körper.(15)
Es zeichnet sich ab, daß die Funktion der vielbeschworenen
Selbststeuerung des Individuums darin liegt, das Recht zur
Gesundheit zur Pflicht zur Gesundheit umzumünzen.(16) Nicht
zuletzt die Friedens- und Ökologiebewegungen haben dahingehend ein
entscheidendes Stück der Wegstrecke abgesteckt.(17)
Doch ebenso skeptisch muß der Blick auf die gegenwärtige
Popularkultur gerichtet sein. Die spezielle Warenästhetik des
Sportfetischismus ganz zu schweigen von den zu den Leitbildern
auserkorenen Menschenkonstruktionen in der Werbung sind nichts anderes
als ein beredtes Zeugnis von gesellschaftlicher Etablierung.(18)
Der zur Emanzipation fähige Mensch steht auf dem Spiel und mit ihm
jegliche linke Utopie.
Darunter ist im Kapitalismus nichts zu haben. Die Linke kann derzeit jedoch
kaum den Trumpf aus der Tasche ziehen. Bleibt nur zu hoffen, daß die
Schöne Neue Kapitalisten-Welt dennoch zu hoch pokert.
Fussnoten:
- (1)
- vergleiche dazu beispielsweise
Jutta Ditfurth, Feuer in die Herzen, Carlsen Verlag, Hamburg 1992.
Sie schreibt dort u.a.: Einer der Erfolge der Linken war es, daß
Menschen lernten: Wissenschaft und Technologie sind nicht wertfrei, sondern
interessengeleitet, was bedeutet, daß es in der Forschung viele Weichen
gibt, an denen sich der weitere Weg entscheidet, zum Beispiel für
Atomenergie und gegen eine ökologische und soziale
Energieversorgung.
vergleiche außerdem: Maria Mies, Sexismus und Rassismus
in: Reiner Osnowski (Hg:), Menschenversuche, Kölner Volksblatt
Verlag 1988. Sie schreibt dort u.a.: Diese Ideologien sind in den
Technologien selbst verankert uns sind nicht bloß eine Sache ihrer
Anwendung.
- (2)
- vergleiche dazu Jutta Ditfurth, Entspannt in die
Barbarei, konkret Literaturverlag 1996. Sie schreibt dort: Eine
Schutzzone hat der Kapitalismus für Mensch und Natur nicht, auch nicht das
naiv behauptete Eigeninteresse des Kapitals an der Schonung der
auszubeutenden Ressourcen Mensch und Natur.
- (3)
- In einer vom Bundesminister für Forschung unf Technologie
1990 herausgegebenen Broschüre unter dem Titel Biotechnologie 2
000 wird eine aufschlußreiche Unterteilung vorgenommen. Es
heißt dort: Klassische Biotechnologie: Industrielle Anwendung
biologischer Verfahren. Moderne Biotechnologie: verbesserte, den jeweiligen
wissenschafltichen und technischen Fortschritten angepaßte Produktions-
und Entsorgungstechniken als Fortentwicklung der klassischen
Biotechnologie.Neue Biotechnologie: Anwendung von Gentechnik, Hybridomatechnik
und Informationstechnik; die Aufklärung und Nutzung biologischer Struktur-
und Funktionsprinzipien weisen neue Wege bei der Bekämpfung
lebensbedrohender Krankheiten, bei der Lösung von Umweltproblemen und bei
der Sicherung von Ernährung und Energieversorgung.
- (4)
- vergleiche dazu Jutta Ditfurth, Feuer in die
Herzen, Carlsen Verlag, Hamburg, 1992. Sie schreibt weiter: (...)
Dabei gibt es reversible, kompensierbare, unterdrückte, inaktive,
sich unter verschiedenen sozialen und ökologischen Bedingungen völlig
unterschiedlich entwickelnde, insgesamt von den gesellschaftlichen
Verhältnissen des sozialen Wesens Mensch abhängige Möglichkeiten
persönlicher Entwicklung.
- (5)
- vergleiche dazu Karl-Heinz Roth, Vorwort in: Rainer
Osnowski (Hg.), Meschenversuche, Kölner Volksblatt Verlag
1988. Er schreibt dort: Die kritische Auseinandersetzung mit dem
nazistischen Vernichtungsexperiment lehrt uns, daß der wissenschaftliche
Fortschritt nichts mit den Problemen des gesellschaftlichen Fortschritts zu tun
hat. Den neuerlichen Allmachtsanspruch der Biowissenschaften werden wir nur
brechen können, wenn wir seinen gegenrevolutionären Charakter
erkennen und seinen zeitgeschichtlichen Vorläufer verstanden
haben.
- (6)
- vergleiche dazu Verschiedene Autoren, Beiträge gegen
Eugenik und Ethanasie, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg 1990.
Es heißt dort im Vorwort u.a.: Die Dogmatisierung der
Produktivkraftentwicklung als Motor des geschichtlichen Evolutionsprozesses
behinderte eine Auseinandersetzung mit den konkreten Inhalten und der
Qualität des wissenschafltich-technischen Fortschritts. Wir
halten eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesem Menschenbild, dem
Fortschrittsglauben und dem herrschenden Wissenschaftsbegriff
für unumgänglich, da eine wirklich solidarische und auf Emanzipation
des Menschen gerichtete Gesellschaft nur aus dem radikalen Bruch mit diesen
Ideologien entstehen kann.
- (7)
- aus August Rüggeberg, Die menschlichen
Schwächen und die Philosophie der modernen Biotechnik Ein Interview
über den Sinn des Lebens mit Jeremy Rifkin. In: Georg
Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.), Lebensrecht und
Menschenwürde, Klartext-Verlag Essen 1991.
- (8)
- vergleiche dazu Verschiedene Autoren, Beiträge gegen
Eugenik und Euthanasie, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg
1990. Dort heitß es u.a.: Der von den ProtagonistInnen gesuchte und
geforderte gesellschaftliche Dialog bietet die scheindemokratische
Legitimation zur Durchsetzung der politischen Ziele. Und er bietet die Fiktion
eines herrschaftsfreien Dialogs zwischen Opfern und Tätern. Es ist ein
klassisches Beispiel für das, was Herbert Marcuse repressive
Toleranz genannt hat: eine Toleranz, die nicht zum solidarischen Umgang
der Menschen miteinander, nicht für das Ziel einer humanen Gesellschaft
gefordert wird, sonden die einseitig die herrschende Ideologie vor Kritk
abschirmen soll: Der politische Ort der Toleranz hat sich geändert:
Während sie mehr oder weniger stillschweigend der Opposition entzogen
wird, wird sie hinsichtlich der etablierten Politik zum
Zwangsverhalten.
- (9)
- vergleiche dazu Kapitel read me in BüroBert,
minimal club, Susanne Schulz, Geld, Beat, Synthetik, Edition
ID-Archiv Berlin 1996
- (10)
- in Hagen Kühn, Die rationalisierte Ethik,
Jahrbuch für kritische Medizin, Moral und Markt, Hamburg 1987; hier
zitiert aus Oliver Tolmein, Geschätztes Leben, konkret
Literatur Verlag, Hamburg 1990
- (11)
- aus dem Vorwort zu Beiträge gegen Eugenik und
Euthanasie, Verlag Libertäre Assoziationen, Hamburg 1990
- (12)
- vergleiche dazu Oliver Tolmein, Geschätztes Leben,
konkret Literatur Verlag 1990. Er schreibt dort u.a.: Das
glückliche Bewußtsein ist den Bewohnern der
Industriegesellschaften so zu eigen geworden, daß ihnen die Vorstellung,
mit einem nur als leidvoll vorstellbaren Sein dauerhaft konfrontiert zu werden,
unvorstellbar ist. Ihr Mit-Leid bietet ihnen gutes Gewissen und Motivation
genug, das Leid, das sie für unerträglich halten (ohne gezwungen zu
sein, sich Klarheit darüber zu verschaffen, für wen es denn
unerträglich ist, weil sie so selbstverständlich voraussetzen,
daß es unverträglich für den sie verstörenden Menschen
sein muß), aus der Welt zu schaffen.
- (13)
- vergleiche dazu Oliver Tolmein, Wann ist der Mensch ein
Mensch?, Carl Hanser Verlag München 1993. Er schreibt dort u.a.:
Die Bioethik propagiert die Optimierung des Körpers (und in
absehbarer Zeit auch des Gehirns); die Beherrschung der Biologie wird zur
Voraussetzung für ein möglichst glückliches Leben in einer
Gesellschaft gemacht, deren soziale Beschaffenheit als weitgehend
unveränderbar genommen wird. Selbstbestimmung, die so verwirklicht werden
soll, ist tatsächlich nur die möglichst erfolgreiche Einrichtung in
der Konformität.
- (14)
- vergleiche dazu Ökolinx Nr. 7, Oktober/November 1992. Es
heißt dort: Die enge Verwobenheit von Eugenik und Euthanasie mit
Gentechnologie und Reproduktionsmedizin, die lange Tradition der vom
weißen Patriarchat ausgehenden Auslese von Minderwertigkeit
aus ökonomischen und politischen Gründen soll dabei weitgehend
verwischt werden.
zum Begriff Eugenik vergleiche beispielsweise Ingrid Strobl, Strange
Fruit, Edition ID-Archiv, Berlin 1991. Sie schreibt dort: Basierend
auf den Lehren von Malthus und des Sozialdarwinismus entwickelte sich um die
Jahrhundertwende die Eugenik als eigener Sektor der (Sozial)-Biologie. Die
Eugenik zielt auf die Erhaltung und Verbesserung der Rasse. Sie behauptet, eine
Verbesserung der Rasse sei methodisch planbar. Anders gesagt, der - in ihrem
Sinne - ideale Mensch könne gezüchtet werden, indem die Vermehrung
der Starken, der Höherwertigen, der Wertvollen
gezielt gefördert und die Vermehrung der Schwachen, der
Minderwertigen, der Wertlosen ebenso gezielt reduziert
würde.
- (15)
- aus Franz Christoph, Ökologiebewegung und
Tötungsdenken; in Georg Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.),
Lebensrecht und Menschenwürde, Klartext-Verlag, Essen
1991
- (16)
- in Ulrike Schulz, Gene mene muh, raus bist du, AG SPAK, München 1992
- (17)
- vergleiche dazu Franz Christoph, Ökologiebewegung
und Tötungsdenken; in Georg Herrmann, Klaus von Lüpke (Hg.),
Lebensrecht und Menschenwürde, Klartext-Verlag Essen 1991.
Christoph schreibt dort: Die Friedens- und Ökologiebewegungen haben
die neue Verachtung von Behinderten und Kranken mitzuveranworten. Sie hatten
sich nie die Frage gestellt, wie vor Schädigungen gewarnt werden kann,
ohne zugleich die Geschädigten zu verachten und zu bedrohen. Das
Hauptabschreckungsmodell der Anti-AKW-Bewegung war der mongoloide Mensch. Die
häufigste Begründung für die Akzeptanz der humangenetischen
Beratungsstellen war die Verhinderung der mongoloiden Menschen.
- (18)
- vergleiche dazu BüroBert, minimal club, Susanne Schultz,
Geld, Beat, Synthetik, Edition ID-Archiv Berlin 1996. Dort
heißt es im Vorwort: Es ist offenkundig, daß sich die
Durchsetzung von Bio/Technologien in einem Bereich abspielt, der sich im
engeren und weiteren Sinn als Kultur versteht: sie läuft auch über
die Darstellungen und Moden im Popularbereich und wurde im Kunstsektor mit
einer Reihe von Ausstellungen vorangetrieben.
- (19)
- Jeremy Rifkin, Das Ende der Arbeit und ihre
Zukunft, Frankfurt/ Main, New York 1995
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