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dokumentation foerdermittelantrag, 2.4k

Pressemitteilung

befristete Besetzung des Regierungspräsidiums Leipzig am Mittwoch, den 05.03.1997

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am heutigen Mittwoch führen wir - Verteter, Anhänger und Symphatisanten des Conne Island - eine Besetzung des Büros des Referatsleiters für Jugend, Kultur und Sport beim Regierungspräsidium Leipzig durch.

zu den Hintergründen:
Auf Grund eines neuen Vertrages zwischen dem Leipziger Kulturamt und dem Conne Island über eine institutionelle Förderung für das Conne Island, sahen wir uns erstmals gezwungen, beim Leipziger Regierungspräsidium ebenfalls eine institutionelle Förderung im Rahmen des Landesprogrammes "Strukturförderprogramm soziokulturelle Zentren des Freistaates Sachsen" zu beantragen.
Nach dem Haushaltansatz des Conne Island für 1997 geht es um ein durch den Antrag beim Regierungspräsidium zu deckendes Haushaltloch von lumpigen
30 000 DM.
Das Regierungspräsidium lehnte die Bewilligung dieses Antrages mit der Begründung ab, daß nur noch die soziokulturellen Zentren gefördert werden, die die das auch schon in der Vergangenheit wurden.
Das allein ist schon schlimm genug. Noch schwerer wiegt aber die uns zu Ohren gekommene inoffizielle Begründung des Regierungspräsidiums, derzufolge wir im Conne Island ausschließlich Jugendarbeit machten und somit keinen Anspruch auf Förderung unter soziokulturellen Gesichtspunkten erheben können.

Mit unserer Protestaktion fordern wir das Regierungspräsidium auf, uns umgehend die beantragten Mittel von 30 000,- DM zur Verfügung zu stellen.
Da die für das Förderprogramm bestehenden Förderkriterien von uns schon bei der Beantragung intensiv geprüft wurden und zeitgleich mit der Beantragung eine umfangreiche Darstellung darüber erfolgte, daß wir alle(!) der bestehenden Förderkrieterien ohne weiteres erfüllen, gehen wir davon aus, daß es sich um eine eindeutige poltische Entscheidung gegen uns handelt.
Wir sind jedoch nicht gewillt, diese hinzunehmen.

Die Aktion findet heute - Mittwoch - ab 14.00 im Regierungspräsidium in der Braustraße statt.
Vertreter der Presse sind eingeladen, der Besetzung beizuwohnen.

aus bild, 19.6k
oben: aus BILD vom 6.3.1997 unten: aus LVZ vom 6.3.1997 aus lvz, 15.4k

Erklärung des Conne Island zur Ablehnung einer dringend notwendigen Förderung durch das Regierungspräsidium Leipzig.

Das Regierungspräsidium hat vor geraumer Zeit unseren Antrag auf Förderung im Rahmen des "Strukturförderprogrammes für soziokulturelle Zentren des Freistaates Sachsen" abgelehnt, obwohl es dafür keinerlei objektive Gründe gibt.
Zum einen erfüllen wir als Conne Island alle Förderkriterien des "Strukturförderpogrammes". Zum anderen geht es um einen lächerlichen Betrag von DM 30 000.

Für uns ist diese Entscheidung eine eindeutig politische, die ganz direkt unsere jahrelange Arbeit im Spannungsfeld von sozialen, kulturellen und jugendarbeiterischen Inhalten diskreditiert.
Niemand, auch nicht das Regierungspräsidium, ist verpflichtet, unsere Arbeit zu verstehen. Alle Verantwortlichen jedoch sind gezwungen, unsere Arbeit zur Kenntnis zu nehmen und zu achten.

Wer nur in Ansätzen von der Arbeit im Conne Island Kenntnis hat, weiß, daß uns gerade daran gelegen ist, so wenig öffentliche Gelder wie nötig in Anspruch zu nehmen. Seit Jahren können wir diesen Anspruch nur deshalb mit Leben erfüllen, weil wir über ein einmalig hohes Maß an ehrenamtlichen Helfern verfügen.
Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob rund hunderttausend(!) Besucher und Nutzer pro Jahr wirklich so sehr irren können, daß das Regierungspräsidium mal so über den Daumen gepeilt behauptet, wir machten ja eh nur ausschließlich Jugendarbeit und erfüllten damit nicht die inhaltliche Breite von Soziokultur.
Es ist nicht unsere Art, irgendwo als Bittsteller aufzulaufen. Vielmehr wissen wir ganz genau, daß wir mit zu den Besten gehören. Wer das bestreitet, soll dies bitteschön widerlegen! Wir sind gespannt, wie man so etwas macht , ohne falsche Tatsachen in den Raum zu stellen und ignorant über unsere geleistete Arbeit hinwegzusehen.

Unsere Forderung an das Regierungspräsidium lautet daher unmißverständlich:

Sofortige Bewilligung der von uns beantragten 30 000 Mark!

Es obliegt nun dem Regierungspräsidium, wie es mit unserer Forderung umgeht. wir zumindest werden ausschließlich davon abhängig machen, wie wir uns Zukunft verhalten werden.
Eines können wir aber jetzt schon versichern: Wir sind ein harter Brocken, an dem sich schon andere nicht nur die Zähne ausgebissen haben ...

Conne Island am 5.3. 1997


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last modified: 28.3.2007