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Angesichts der überaus umstürzlerischen
Erfurter Erklärung, kann auch das Cee Ieh nicht so ohne
weiteres an dem dort proklamierten Revolutionsfahrplan vorbei. Für Essentials sind wir ja immer gern zu haben. Hier sind sie: Die regierende Politik (...) ist versunken. Wir brauchen eine andere Politik, also brauchen wir eine andere Regierung. Die Erfahrung von 1968 und der Geist von 1989 sind für 1998 aufgerufen (...). Oberstes Ziel muß die Überwindung der Massenarbeitslosigkeit sein. Auch fehlt es an Binnennachfrage und vorausschauendem Management. Wer soll die Waren kaufen, wenn die Bevölkerung immer weniger verdient? Die herrschende Politik zerteilt die sozial begründete Republik. In ihrem Polarkreis erstarrt das Eintreten füreinander. Ein einziges Kriterium würde Entscheidendes ändern: Steuerehrlichkeit. Gebraucht wird eine Opposition, die den Wechsel mit allen Kräften will. Sie kann nur aus den bisher getrennten Oppositionsparteien entstehen. Wir brauchen eine Regierung, die ohne inneres Feindbild regiert. Das Gut-Böse-Schema aus der Zeit der Systemkonfrontation kann das Vollenden der Einheit nicht leisten. Es gilt, für eine parlamentarische Kraft neben der SPD, die in den ostdeutschen Ländern eindrucksvoll gewählt wird, offen zu sein. Lassen Sie niemand im Zweifel, wie schwierig es sein wird, Kompromisse einzugehen und dennoch die eigene Unverwechselbarkeit zu bewahren. Das muß genügen. Wer da jetzt mitmachen will, braucht schleunigst ein Parteibuch.
Insgeheim findet natürlich auch Joseph Fischer die Erfurter
Erklärung super. Nur wird er das nicht so schnell zugeben.
Schließlich kann sich seine Diätkur auch als ein Erfurter
Weg verstanden wissen:
Das Buch der Amerikanerin Tina Rosenberg, Die Rache der Geschichte.
Erkundungen im neuen Europa, macht Einwände geltend, die darauf
verweisen, daß die vormals staatstragenden Zonis vielleicht doch einer
ideellen Gesamt-Sieger-Justiz unterliegen. Darauf muß der Spiegel
logisch mit voller Wucht reagieren. Daß die Amerikaner und ihre
deutsche Helfersbrut spätestens seit Daniel Goldhagen die Vernichtung des
deutschen Volkes planen, erahnt das deutsche Nachrichtenmagazin auch in
Rosenbergs Buch:
Als erstes gibt man sich betont oberlehrerhaft: Die Frage, warum ausgerechnet Scientologie so viele anlockt, wird viel seltener gestellt. Weil kaum eine andere Organisation ihre Mitglieder so konsequent auf die Durchsetzung der eigenen Interessen und selbstgesetzten Ziele trimmt und dies den verborgenen Idealen westlicher Gesellschaften entspricht? Wir merken uns jetzt, daß der Kapitalismus irgendwelche verborgenen Ideale in sich bergen könnte und hoffen, daß Die Zeit für uns wenn dem so ist das mythisch anmutende Geheimnis zu lüften vermag. Da steht dann als erstes etwas vom Credo der Scientologen: Das oberste Gebot der Kirche formulierte Sektengründer Hubbard: Mach Geld. Mach mehr Geld. Bring andere dazu, Geld zu machen. Grauenvoll, so fährt es dem Zeit-Leser durch die Knochen. Doch es kommt noch schlimmer: In ausgedehnten Trainingskursen (TRs) werden Scientologen geschult, Menschen und Situationen zu konfrontieren. Schüler und Lehrer sitzen einander fast Knie an Knie gegenüber und blicken sich an. Der Trainer versucht, sein Gegenüber mit allen Mitteln aus der Fassung zu bringen, doch der darf weder wegsehen noch sich mitunter stundenlang überhaupt rühren. Auch hier lassen scheinbare Erfolge nicht auf sich warten. Plötzlich kann der kleine Angestellte seinem Chef im Fahrstuhl in die Augen sehen, statt verlegen an die Wand zu starren. Und das darf in Deutschland nicht sein. Schließlich muß jeder an seinem Platz für das Gemeinwohl schaffen. Der Chef im Fahrstuhl ist in erster Linie Chef und nicht im Fahrstuhl. Daß selbst im Kapitalismus der Fahrstuhl nach oben für alle dasein kann, wenn man in den nach unten nur genügend seiner Nächsten stopft, diese kapitalistische Wahrheit begreifen die Scientologen besser, als die, die es bei anderen kritisieren, um es selbst umso ungehemmter zu praktizieren. Ralf |