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Skateboarding is not a Crime

oder: Wie bekomme ich einen Skatepark

Teil 2

Teil 1 Teil 3
Nachdem ich im letzten Heft bei der Fertigstellung der ersten Indoorminiramp von Leipzig Weihnachten 91 stehengeblieben war, möchte ich mit dem Jahr 1993 fortfahren.

Frühjahr 92 ergaben sich neue Wege und Hoffnungen Gelder für den Bau eines richtigen Skateparks zu bekommen. Von den Wegen die im Sande verliefen und deren Hoffnung trügerisch war, sei nur stellvertretend die "Zusammenarbeit" mit dem Sport- und Bäderamt erwähnt. Aber auch die positiven Entwicklungen quälten sich nur langsam voran. Unter anderem wurde die Errichtung einer Skatebourdanlage in den Haushaltplan des Conne Islands aufgenommen und vom Kulturamt, der für die Absegnung und Bereitstellung unseres Haushaltplanes zuständig ist, mit 8000 DM bestätigt. Da aber der Haushalt der Stadt Leipzig von 1992 vom Stadtparlament damals erst Mitte des Jahres 1992 entgültig verabschiedet wurde, auch dieses Geld erst ab diesem Zeitpunkt in die Planung mit einbezogen werden. Die seit Anfang des Jahres geknüpften Kontakte mit verschiedenen Ämtern von Institutionen vertieften sich im laufe des Jahres insbesondere nach der Bewilligung der ABM-Stellen und zeigten erste Erfolge. Wir bekamen Richtlinien und Bedingungen von Förderprogrammen des Landes Sachsen und der Stadt zu Gesicht und konnten dementsprechend gut und umfangreich ausgearbeitete Projektanträge und Konzepte einreichen. Nicht unbeding von dem von uns erwarteten Erfolg gekrönt, brachten diese Anträge doch einiges positives mit sich. Um etliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Geldverwalt.............., hatten wir ein fast Hieb- und stichfestes Projektkonzept in der Hand mit einem Empfehlungsschreibn der Sportstättenbeauftragten des Regierungspräsidiums.

Parallel dazu waren wir Skater (meißt nur in meiner Person, ab und an mit anderen Leipziger Skatern im Schlepptau) an dem damals seit geraumer Zeit stattfindendem "Runden Tisch der Kinder" beteiligt und hinterließen bei etlichen dort vertretenen Abgeordneten die teilweise auch im Jugendhilfeausschuß saßen ein doch recht nachhaltigen Eindruck. Dies und das obig beschriebene Konzept, bewirkten wohl letztendlich, daß sich zumindest die finanzielle Erfüllung meines Traumes so langsam abzeichnete, obwohl die entgültige Entscheidung noch bis Ende Nov. 92 auf sich warten ließ. Ich habe bewußt im obigen Satz, statt der Wendung... Erfüllung des Traumes.. ebend jene obige verwendet, weil ich zum Ausdruck bringen will, daß sich so mancher kleiner und großer Skater der Bedeutung und des Funfaktors eines solchen Skateparks und der Hintergründe seines Tuns nicht bewußt war und ist oder die damit verbundene Arbeit und Verantwortung scheut. Daraus resultierend ich oftmals alleine, nur mit der Unterstützung des C.I. -Teams (die ja bekanntlich nun mal nicht alle Skateboard fahren, und somit auch moralisch nicht verpflichtet waren bzw. sind mich zu unterstützen) den zuständigen oder auch nicht zustä ;ndigen Behörden, Ämtern, Institutionen und Personen gegenüberstand.

Ungeachtet dessen war die finanzielle Verwirklichung des Traumes dann doch im November 93 Wahrheit und die Stadt Leipzig gewährte aus verschiedenen Finanztöpfen eine Gesamtsumme von 44050 DM zum Bau einer Skateboardanlage. Die Bewilligung solch einer Summe als solches ist allerdings kein unbedingtes Novum, gibt es doch in Städten und Gemeinden der Altbundesländer zahlreiche Beispiele dieser Finanzierung höher und noch größere Summen. Aber auch hier in den neuen Bundesländern sind leider schon solch Negativbeispiele wie Johanngeorgenstadt wo rund 60000 DM in die Asphaltierung und Errichtung einer Grundfläche gesteckt wurden, auf der die Stadt dann von teuren Professionellen Firmen eine 30 000 DM - Haftpipe die nur halb so breit ist wie unsere allergrößte Skateboardrampe hier auf dem Gelände, errichten läßt. Nicht nur das solche Anlagen meißt völlig am Bedarf vorbei geplant sind und die zuständigen Ämter ausdrücklich die späteren Nutzer von der Planung ausschließen, nein es kommt noch schlimmer, meißt hinken diese Rampen dem aktuellen Stand von 3 Jahren hinterher und die übertriebenen Sicherheitsstandards tun ihr übriges. Auch unsere allernächste Umgebung kennt soche Fehlinvestitionen. Ich will hier nur auf Markleeberg vorweisen, wo auf einer 30 000 DM Asphaltfläche eines Sportplatzes zwei Handgetischlerte Minirampen mit verkehrt herum montierten und damit viel zu glatten Belag und einem ges. Wert von 40 000 DM auf ihre nicht zu empfehlende Nutzung warten. Werden diese Fakten berücksichtigt und der Umstand, daß zum ersten mal der Bai eines Rampenparkes dieser Größenordnung ganz den Händen und Köpfen der späteren Nutzer nämlich den lokalen Skatern und BMX-ern selbst überlassen wird, so stellt die Bewilligung solch einer großen Summe doch schon ein Novum da. Freude und ein klein wenig stolz auf das Ergebnis des sich doch mehr oder weniger über Jahre hinweggezogenen .............. ............. um Finanzmittel war und ist, denk ich doch, berechtigt. Diese Summe war doch etwas mehr als ich je erwartet hatte. Noch Tage nach der entscheidenden Sitzung des Jugendhilfeausschußes auf der ich die letzten Zweifler überzeugen konnte, kamen mir bei dem Gedanken an diese Gelder die Freudentränen. Aber die hat keiner gesehen weil, ich hab sie niemanden gezeigt.

Ein kleiner- oder auch großer - Haken hatte die Sache aber doch schon. Die gesamten Gelder mußten noch innerhalt des "alten Jahres" ausgegeben bzw. abgerechnet werden. Dies ist eine beliebte Verfahrensweise der Stadtväter, bei der Haushaltsgelder die im Laufe des entsprechenden Haushaltjahres nicht mehr für "sinnvollere Projekte" (z.B. die x-y-z-ste Renovierung des Hauses A, B oder C) ausgeben werden konnten und somit um das Land Sachsen zurückgeben würden, Projekten oder Institutionen zugesprochen werden, die dann gewzungen sind diese Mittel bis spätestens 31. Januar des Vollgejahres auszugeben und bis zum 31. März abzurechnen. Gelingt das nicht. Fließen die Restgelder zurück in die Stadt bzw. Landeskasse. Jeder kann sich vorstellen was das für Probleme mit sich bringt. Wir waren also gezwungen, innerhalb von zwei Monaten alle erforderlichen und auch alle noch nicht bis ins letzte Detail vorausetzbaren Materialien und Leistungen bzw. Maschinen zu bestellen und zu......... bzw. mieten zum Vergleich: jedes noch so genau geplante Bauvorhaben, erfordert garantiert vor Fertigstellung noch einige zusätzliche Finanzmittel. Nun ja, wir sind ja sowieso besser als die Besten. Ein weiteres Handicup war die Jahreszeit. Sie brachte gleich zwei Probleme mit sich. 1. Das zur Errichtung der Outdoorrammpen notwendige Kiesbett von 14 x 20 x 0,4 m, mußte vor Einbruch der 1. Bodenfröste stehen. Es hieß also innerhalb kürzester Zeit 112 m ... Muttererde zu bewegen und ebensoviel Kies. Aber da zum Bedienen eines Baggers Gott sei Dank kein von bescheißenden oder auch nicht bescheißenden Fahrschulen abhängiger Wisch erforderlich ist, war dieses Problem durchaus lösbar.

2. Die bis Dato existierende kleine Indoorminiramp war inzwischen durch die doch schon beachtliche Zahl von aktiven Skatern aus nah und fern teilweise derb überlastet. Der Fahrbelag sah auch dementsprechend aus, obwohl er zwischendurch schon einmal durch durckimpregmiertes Sperrholz (sog. Sizdruckplatten) ersetzt worden war. Nebenbei, die Gelder für diesen Materialtausch haben damals die Skater selber durch Auftritte und Sammlungen erbracht. Was lag also näher, so schnell wie möglich eine neue, größere, schönere, bessere Indoorminiramp zu bauen?! Innerhalb von 4 Wochen war auch das erledigt, so daß die Rampen im Sal Silvester 92 das erste mal befahren werden konnten, in der Form wie es auch heute noch möglich ist. Blieb somit noch das Problem der nicht berücksichtigbaren Ausgaben für die TÜV-Abnahme der gesamten Anlage da dies ja nicht mehr in den Geldausgabezeitraum viel und die ordnungsgemäße Erarbeitung der Rechnungslegung. Die TÜV-Gebühren sind noch heute ein kleines Problem und die Abgabe der schriftlichen Abrechnung konnten wir noch bis April 93 herauszögern, so daß es an dieser dann von Amtswege keinen Anstoß mehr gab.

März 93 liefen dann unsere ABM-Stellen aus, was ein Teil der zum Bau eines solchen Projektes benötigten Kraft in etliche andere Wege leitete. (Dies betraf aber sicherlich nicht nur mich sondern auch andere, Ladenmitglieder) Äußerlich sichtbare Erfolge waren demzufolge nicht mehr so häufig wobei gesagt werden muß, da ehe eine Rampe aufgestellt werden kann eine Menge Vorarbeit in Form von div. Sägearbeiten geleistet werden muß. Der Hauptteil der Arbeit ist dem zu folge nicht so offensichtlich, wie die letzt endliche Aufstellung der Rampe selbst. Manch ein Mißverständniss ist dahr durchaus verständlich. Abgesehen davon waren die nächsten Stationen der Bau der großen Bank vor der ehemaligen Freilichbühne (jetzt Werkstatt) und das Wechseln des Fahrbelages jener kleinen Quanterpipp... der ........... elterlichen Wohnung die ich im vorigen Heft erwährte.

Dann größter Batzen die Halfpipe 8 x 3,30 x 14 m Monstrum Stand Dezember 93



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last modified: 28.3.2007