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Da das Conne Island nicht im luftleerem Raum existiert-nehmen wir
zumindest an- gibt es Spielregeln und Mechanismen, denen man sich schwerlich
entziehen kann. Ganz einfach deshalb, weil auch das Conne Island am Geldtropf
hängt und ein funktionierendes Vereinsleben vorweisen muß(!) Im Jahre '91 war's, als durch ständiges Fordern und Drücken die Stadt Leipzig in Verhandlung mit einer großen Gruppe jungbetuchter Menschen trat, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, ihr Recht auf Selbstverwaltung und ein Stück eigener Kultur einzufordern. Die Verhandlungen konkretisierten sich recht schnell und rankten sich um den ehemaligen "Eiskeller". Zu klären waren folgende Dinge: Soll man auf die Forderung der Stadt, einen Verein zu gründen, eingehen? Soll man mit der Stadt einen Rahmenvertrag über den "Eiskeller" abschließen? Nach langen, ausgiebigen Debatten innerhalb der Gruppe beantworteten sich beide Fragen mit - ja -. Nun war also der Grundstock dafür gelegt, ein selbstverwaltetes Kinder- und Jugendzentrum nach eigenen Vorstellungen zu betreiben. Im Rahmen eines sogenannten "Modells Freier Träger" kam es zu einem Vertragsabschluß mit dem am 27. 3. 91 von der Gruppe gegründeten Verein "Projekt Verein" (Dieser Name nimmt Bezug auf die Umstrittenheit einer Vereinsgründung und soll die kritische Distanz zu mitunter bestehenden Vereinsstrukturzwängen widerspiegeln.). Neben diesem Verein wurden parallel Rahmenverträge über die Nutzung einzelner Häuser mit der NaTo, der Steinstraße, dem Frauenkulturzentrum und dem Anker abgeschlossen. Alle diese Einrichtungen besitzen also dieselbe kommunale Förderstruktur. Tatsache ist nun, daß die Betreibergruppe des Conne Island nach dem Grundsatz verfährt: 'Soviel Verein wie nötig-so wenig Organisationszwang wie möglich.' Im Zuge dieser Herangehensweise fristete der Verein ein- nach außen gerichtetes-formales Dasein, wo die Ableistung rechtlicher Pflichten im Vordergrund stand. Bekanntermaßen ist der Wille des deutschen Volkes zur Wiedererrichtung seiner Volksgemeinschaft ausgeprägter denn je (nach Auschwitz). Und so machen auch (gerade) vor uns existentielle Zwänge beim Bestehen des Conne Island nicht halt. In der Zukunft wird die Frage, wer sich dem deutschen Volkwillen unterwerfen will, eine unheimliche (!) Rolle spielen: Das heißt, nur wer gewillt ist, die - deutsche Identität mit - richtigem - (1) Jugend- und Kulturgut weiter zu forcieren, findet bei den geldgebenden Istitutionen Gehör. Darauf muß man, langfristig gedacht, reagieren. Nicht etwa, um das Spiel mitzuspielen sondern, um auch in Zukunft so viel Freiraum wie möglich für sich zu beanspruchen. Erste Schritte des Projekt Verein sind getan: Mitte Juni wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt, dessen Arbeitsfähigkeit die Selbstverwaltungsstruktur des Conne Island nach Ansicht des Vereins in der Perspektive besser sichern soll und nach eigener Aussage auch will. Ebenfall seit Juni lauf die Rekrutierung (hä, hä) neuer Vereinsmitglieder. Glücklicherweise stößt der Verein auf großes Verständnis, so daß inzwischen über 90 (Stand: Anfang Juli, Idiotinnen und Idioten auf schändlichste und brutalste Weise zum Vereinsbeitritt gezwungen werden konnten. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 12,- DM im Jahr und kann, wie auch die Eintragung in die Vereinsliste zu den Cafe`-Öffnungszeiten (und zwar dort) erfragt werden. In diesem Sinne: SICHERHEIT STATT ANGST! WÄHLT DEN PROJEKT VEREIN! ARBEIT! ARBEIT! ARBEIT! VEREINSMITGLIED - NICHT WEHRLOS! GEGEN GEWALT UND KRIEG IM PROJEKT VEREIN! VEREINSINTERESSEN BESSER VERTRETEN! PROJEKT VEREIN ZUERST! JEDE STIMME FÜR DEN PROJEKT VEREIN IST EINE STIMME GEGEN WOODSTOCK! Ralf |