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Aktuelles Heft

INHALT #282

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Alles hat ein Ende, nur das Editorial hat keins.
Solidarität als linker Universalismus
»Arbeit, Dienst und Führung« am Beispiel des Leipziger Rüstungskonzerns HASAG.
Skill Sharing - »Füxe, Burschen, Alte Herren – Burschenschaften und ihre Rolle in der Rechten«
Re*mapping Leipzig: Feministisches Vernetzungstreffen und App-Release
Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen.
• interview: Der Lauf der Gentrifizierung ist keine Naturgewalt, die nicht aufzuhalten wäre
• doku: Im Rausch der Vergangenheitsbewältigung
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Zuerst erschienen am 06.Februar 2023 auf https://cafemorgenland.home.blog/



Im Rausch der Vergangenheitsbewältigung

Nach der Niederlage im 2. WK und der Offenlegung ihrer Gräueltaten standen die Deutschen und ihre Verwalter vor einer kaum lösbaren Aufgabe: Das Stigma loszuwerden, das sie durch ihre Taten brandmarkte. Die ersten Dekaden nach dem Krieg wählten sie die bewährte Methode des Schweigens und der Ahnungslosigkeit. Alle Täter und ihre Mitläufer (soll heißen: die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung) fielen in eine Amnesie epidemischen Ausmaßes: sie hatten von nichts gewusst, sie hatten nichts gesehen nichts gehört.

Dies erwies sich aber als eine unzureichende Methode. Zwar konnten dadurch unzählige Deutsche, die unmittelbar an den Verbrechen beteiligt waren, unbehelligt bleiben und gar erfolgreiche Karrieren absolvieren, das Stigma aber – und die hilfsweisen Bezeichnungen des deutschen Projekts, wie Holocaust, Singularität, Zivilisationsbruch, »das Verbrechen der Verbrechen« usw., – das an ihnen haftete, konnten sie nicht loswerden.

Eine gute Gelegenheit für einen Wechsel zu einer erfolgversprechenderen Strategie bot der Anspruch, Exportweltmeister zu werden, was mit dem Zwang einherging, die NS-Taten und -Täter offen zu legen (zumindest einen Spalt). Die neue Strategie, u.a. als »Vergangenheitsbewältigung« bekannt, sollte in erster Linie die eigene Vergangenheit, das eigene Leiden (Opferrolle) hervorheben und ihre Verarbeitung vorantreiben. Der Bevölkerung wurde liebevoll erklärt, warum sie all das getan hat, was sie getan hat, um ihr dazu zu verhelfen, »in sich zu gehen«, ihre »Schuld zu verarbeiten« und womöglich darüber hinaus gehende ähnlich esoterische Effekte zu erzielen.

Eine Vielfalt an Aufklärung, an Studien, an Publikationen und druckfrischen Historikererkenntnissen folgte – vor allem seit den 80er Jahren. Sogar eine Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht wurde in die Waagschale geworfen. Informationen über das Wie, über das Was und über das Wo, wurden wie Massenware ausgebreitet. Auch die verschiedenen Techniken der Vernichtung wurden wahrheitsgetreu und detailliert beschrieben – fast wie eine Anleitung.

So entstanden zahlreiche Berufszweige von Historikern, Soziologen, Pädagogen, Beauftragten usw., sowie Einrichtungen, Untersuchungskommissionen, spezialisiert nach Berufen, Lebensbereichen und vielem mehr, um das Maß der Beteiligung an dem Verbrechen herauszufinden (oder zu vertuschen). Hoch gesteckte Ziele wurden anvisiert: »Erinnerung(1)« (zumindest bei Jahres- und Gedenktagen); »Reue zeigen« damit »es nicht wieder passiert«; »aus der Geschichte lernen«; »aufmerksam sein« usw., um nur einen Bruchteil der edlen Vorhaben der Vorantreiber und Beteiligten wiederzugeben.

Wobei der eigentliche Sinn und Zweck des Ganzen bereits dem Namen des Projektes abzulesen war: die »Bewältigung (also: Eliminierung(2)) der Vergangenheit« (präzise: des Segments zwischen 1933 und 1945). Die erwartete Absolution wollte aber nicht so schnell kommen, zu groß war noch das Misstrauen. Sie verkündeten trotzdem mit deutschem Stolz an die ganze Welt, dass sie nicht nur Weltmeister im Selektieren, sondern auch unschlagbar darin sind, sich beispielhaft ihrer Vergangenheit zu stellen, sie zu verarbeiten, zu bewältigen.

Dann allerdings wurde mit den im Zuge der Wiedervereinigung entfesselten deutschlandweiten Pogromen der 90er Jahre, der hoffnungsvollen Erwartung endlich das o.g. Stigma loswerden zu können, ein Dämpfer aufgesetzt. Der hässliche Deutsche in voller Montur mit und ohne Glatze war wieder da. Diesmal sogar aufgerüstet mit dem eingangs genannten detaillierten Wissen vor allem über das Wie. Was danach passierte ist folgerichtig. Der deutsche Thesaurus(3) wurde mit weiteren Praktiken gespeist, um die deutsche Kontinuität mit aktuellem Wissen anzureichern. Verständlicherweise waren wesentliche Elemente dieser Zeit die volksfestartigen Pogrome und Brandanschläge auf Wohnungen, Unterkünfte, Geschäfte usw. samt ihren Bewohnern, die jüngst – auf der hieb- und stichfesten Grundlage der neuesten sozialwissenschaftlichen Forschungsergebnisse – »Menschen mit Migrationshintergrund« umtituliert wurden.

Die milderen Angriffsformen waren das Jagen und Zusammenschlagen der Anderen durch spontanentstandene (z.B. nach einem Saufgelage oder einer Geburtstagsfeier) oder planmäßig organisierte Horden auf der Straße, in der Bahn, in der Nachbarschaft, am Spielplatz, überall. Das effektivste und sicherste Vorgehen war aber nach wie vor die althergebrachte Hinrichtung – dort wo sich die Opfer zufällig aufhielten: z.B. am Gemüse- oder Blumenstand, im Dönerimbiss oder der Shisha-Bar, am Kiosk oder in der Schneiderei usw.

Apropos »Menschen mit Migrationshintergrund«: Diese deutschtümelnde Bezeichnung sollte als objektiver Begriff angewandt werden, um den hier lebenden Minderheiten die Diskriminierung zu ersparen. Sie soll ja – laut deren Erfinder – bloß auf deren Herkunft, wertneutral und im Allgemeinen hinweisen. Es erschien den Erfindern eine gute Lösung zu sein, auch weil sie sonst Begriffe wie Voll-, Halb- oder Viertel-Migrant/in verwenden müssten, was an nicht mehr salonfähige, unpräsentable Praktiken der Vergangenheit (die sie ja loswerden wollen) erinnern würde.

Somit konnten sie den unstillbaren Hunger der Meute nach Wissen über die Herkunft ihrer Zielobjekte wie gehabt befriedigen und gleichzeitig eine Alternative, einen Ersatz für die bis dato gebräuchlichen Höflichkeitsanreden wie Kanaken, Spaghettifresser, Schlitzaugen, Neger, Itaker, Fidschis, Zigeunerpack, Kameltreiber, Kümmeltürke, Ziegenficker usw. anbieten. Wenn wir nun unsererseits, getreu deren Logik und wertneutral, die Bevölkerungsmehrheit als »Menschen mit nationalsozialistischem Hintergrund« bezeichnen, wird uns ein Schrei der Empörung entgegengeschleudert, obwohl diese Bezeichnung doch exakt ihren eigenen Kriterien entspricht.

Zurück zum Thema. Der von Deutschland angezettelte Krieg in Jugoslawien öffnete eine neue Perspektive nämlich die Instrumentalisierung von Auschwitz, nicht nur um ihre Ziele in der sich neuformenden Weltordnung durchzusetzen, sondern auch um dem ursprünglichen Ziel zum Erfolg zu verhelfen: Wenn wir mit diesem Bewältigungseifer unsere Vergangenheit nicht eliminieren können, dann machen wir uns auf die Suche nach Auschwitz, nach Genozid oder ähnlichem in anderen Gegenden, weit weg von Deutschland.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Bombardierung Serbiens mit der Begründung erfolgte, ein neues Auschwitz zu verhindern (Joschka Fischer, Die Grünen). Sein Zwillingsbruder im Geiste, Rudolf Scharping (SPD), entdeckte gar KZs im ehemaligen Jugoslawien. Bekanntlich wurde dieses Wiedergutmachungsprojekt der Deutschen im Balkan mit Erfolg gekrönt: Jugoslawien wurde in seine atomaren Bestandteile zerlegt. Aus einem souveränen Staat, entstanden 7 Staatsgebilde.

Diese und genau diese Erfahrung liegt dem Umgang mit dem Krieg in der Ukraine nun zu Grunde. Diesmal wurde von Beginn dieser Joker ausgespielt, ohne Zögern, hemmungslos und dreist, aufgerüstet mit allen Arten von edlen Werten. Es bot sich die große Chance an, das ursprüngliche Ziel doch noch zu erreichen. Die Slawenfeindschaft (in NS-Zeiten galten sie als Untermenschen) und der legendäre Russenhass, der beim deutschen Überfall auf die Sowjetunion in Millionen von Toten(4) gipfelte, bildeten den Rahmen für die neudeutsche Offensive. Putin ist nun der neue Hitler (die harmlose Variante), Putin ist schlimmer als Hitler (die gängige Variante). Die Russen sind die neuen Nazis, ein barbarisches Volk, Kindermörder, Vergewaltiger, Massenmörder usw.

Folgerichtig war also, dass im Rausch dieser Kriegshysterie, der Bundestag am 30.11.2022 eiligst eine Resolution verabschiedete, in dem die verheerende Hungersnot in der gesamten Sowjetunion zwischen 1932 und 1933 mit Millionen Toten, selektiv auf die Ukraine extrahiert und angewandt wurde, um es zum Völkermord (endlich durch andere Täter!) an den Ukrainern zu erklären.

Die Kriegsministerin Frau Annalena Baerbock träumt gar von neuen Nürnberger Prozessen (endlich gegen andere Täter!) und verlangt ein Kriegsverbrechertribunal gegen Russland. Die Grünen in der Regierung kämpfen an der Heimatfront und drängen auf aktivere Kriegsbeteiligung und militärische Führungsrolle. Frau Baerbock gibt schon zu, dass Deutschland sich in Krieg befindet (ehrlich ist sie schon).

Und das ist nur ein Teil der neudeutschen Offensive. Als Anfang Oktober 2022 eine Kiste von Zahngold in der Stadt Charkiw gefunden wurde (Zeitungsmeldung: »In Charkiw ist bei einem mutmaßlichen russischen Folterkeller eine Kiste mit Zahnersatz gefunden worden«), machte dies blitzschnell die Runde mit der Assoziation an die Judenvernichtung. Vorangegangen waren zahlreiche Berichte über Folterungen von ukrainischen Gefangenen durch russische Soldaten.

Bekanntlich waren die penible Sortierung und Trennung des Hab und Gut der ermordeten Jüdinnen und Juden das erste massenhafte Recycling-Projekt. Die Bilder der Berge aus Zahngold, Schuhen, Kleidern, Haaren usw. der Ermordeten gingen um die Welt. Die Story mit dem Zahngold in der Ukraine erwies sich allerdings als Eintagsfliege. Ausgerechnet die BILD–Zeitung entlarvte den propaganda- und materialmäßig wertvollen Fund als eine Finte, nachdem sich der ukrainische Zahnarzt, dem die Kiste gehörte, gemeldet hatte (Abbildung).

Es wurde notgedrungen als Panne deklariert und sie machten fröhlich und unermüdlich weiter.

(Abbildung: »Ein Mini-Auschwitz« nannte den Fund das ukrainische Verteidigungs-ministerium auf Twitter (BILD, 06.10.2022) und ließ die Deutschen aufhorchen.)

Am 29.11.2022 bezeichnete Frau Baerbock bei einem Nato-Treffen in Bukarest den Krieg in der Ukraine als »Zivilisationsbruch«. Zur Info: Diese behelfsweise Bezeichnung des Holocaust wurde von dem Historiker Dan Diner geprägt, in dem er den Versuch unternahm, die Singularität des deutschen Projektes und dessen Unvorstellbarkeit hervorzuheben.

Ob all das auf den Wunsch nach einer Stalingrad-Revanche hinweist, wissen wir nicht. Was wir wissen, ist, dass zurzeit die Geschichte auf den Kopf gestellt wird (sie nennen es Zeitenwende), militaristisch und deutsch (die bereits verabschiedeten 100 Milliarden für die Bundeswehr sollen auf 300 Milliarden erhöht werden). Nichts wünscht sich Deutschland mehr, als dass endlich anderswo und durch andere Täter ein neues Auschwitz, ein neuer Holocaust stattfindet. Das wäre die langersehnte Erlösung und Befreiung für das geschundene deutsche Volk. Von wegen Einmaligkeit, Singularität: Seht her, die anderen sind viel schlimmer!

Wie der Krieg ausgeht wissen wir nicht. Eins steht aber jetzt schon fest. Deutschland wird Sieger sein. So oder so. Indem es seinem Ziel, die störende Last loszuwerden, ein ganzes Stück näherkommt. Diese Erkenntnis basiert auf den aktuellen Reaktionen auf diese Entwicklung: Sie tendieren gegen null. Und wenn überhaupt was rauskommt, dann nur als Geflüster. Die friedensstiftende Harmonie darf ja nicht gestört werden.

Zur Erinnerung: Bis vor ein paar Jahren wäre bei solchen Äußerungen eine Welle der Empörung von allen Seiten (Antisemitismusforscher, Historiker, Parteien, Initiativen, Aktivisten, Professoren usw.) gegen diese plumpe und gleichzeitig ekelhafte Relativierung des Holocausts aufgebrochen. Erklärungen, Stellungnahmen, gar die Forderung nach strafrechtlicher Verfolgung solcher Äußerungen wären auf der Tagesordnung gewesen. Nichts davon (mit ganz wenigen Ausnahmen) ist aber zu sehen, zu hören, zu lesen.

Das Ausbleiben von Reaktionen darauf hatte schon vor dem Krieg seinen Vorlauf, als jeder Faschist bejubelt und zum Widerstandshelden erklärt wurde (z.B. Nawalny), einfach, weil er gegen Putin ist. Gleichzeitig wurden im eigenen Land, z.B. in Sachsen, in der Hochburg rechtsradikaler Umtriebe, AntifaschistInnen verfolgt und zur kriminellen Vereinigung erklärt, bloß weil sie – laut Anklage – einer Selbstverständlichkeit nachgingen und Nazis verprügelten(5) (siehe Prozess gegen Lina E. und andere, Leipzig). Wenn außer Acht gelassen wird, dass es sich um eine Anklageschrift handelt, liest sich der Text wie eine Lobeshymne auf praktizierten Antifaschismus. Unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen hätten die Angeklagten mindestens einen Orden (pro verprügelten Nazi) dafür bekommen. Hier und jetzt aber werden sie mit Höchststrafen bedroht.

Stattdessen aber, mit neuem Bewusstsein ausgestattet, wendet sich die deutsche Bevölkerung nebst Verwaltern und Verkündern ihren aktuellen Lieblingsthemen zu, wie z.B. der Clan-Kriminalität und Silvesternacht-Ereignissen. Sie werden medial und juristisch zum Wohle der Volksseele und des Stammtisches ausgeschlachtet. Dazu sollte zumindest erwähnt werden, dass die sogenannte Clan-Kriminalität nichts anderes ist als die unstatthafte Überschreitung der den Kanaken gestatteten Reichtumsgrenze.

Zur Silvesternacht: Es wurde gemeldet, dass die Randalierer aus 17 Nationen kamen (multikulturelle Krawallen wurden sie genannt). Bekanntlich erfasst die deutsche Ordnung und Denunziation im AZR (Ausländerzentralregister), peinlichst genau die Nationalität, das Herkunftsland, die jeweilige Anzahl der Anderen und vieles mehr. Laut diesen Zahlen leben in Deutschland Menschen aus über 200 Nationen. Wo waren dann die restlichen 183 Nationen in der Silvesternacht?

Ob diese Frage als Kritik an den Zuhausegebliebenen interpretiert wird oder als Ausdruck unserer Enttäuschung oder sonst was, ist uns egal. Und noch eine Anmerkung: Es leben – laut AZR – in Deutschland exakt 263.300 (Zahl aus 2020) russische Staatsbürger. Wie schon in der Vergangenheit, wäre diese sorgfältige Registrierung im Falle einer Eskalation/Zuspitzung der Situation, eine wichtige Voraussetzung für deutschspezifische Maßnahmen.

Zum Schluss eine Antwort vorab (die, je nachdem wie sie ausfällt, inzwischen überlebenswichtig in Deutschland ist) auf die kriegsentscheidende Frage, die reflexartig kommen wird: Nämlich, auf welcher Seite wir stehen. Unsere klare Antwort nach sorgfältiger Analyse und Abwägung aller Argumente: Wir stehen auf der falschen Seite, egal welche Seite für die Fragenden die Richtige ist.

Wir stellen uns nach wie vor gegen jegliche Holocaust-Relativierung, gegen jegliche Verunglimpfung der Millionen Opfer der deutschen Soldateska, gegen den neudeutschen Rausch. 

Und ja, wir gedenken und ehren nach wie vor die Millionen von Ermordeten in der SU (das Land mit den meisten Opfern im 2. WK), insbesondere der sowjetischen Gefangenen, von denen die meisten(6) die deutsche Nächstenliebe in den KZs und in den Gefangenenlagern nicht überlebten. Eine Nebensächlichkeit dazu: Unter den 5,7 Millionen gefangenen Rotarmisten, befanden sich keine Politkommissare. Denn der berüchtigter »Kommissarbefehl« der Wehrmacht erhielt die Anweisung, Politkommissare der Roten Armee nicht als Kriegsgefangene zu behandeln, sondern sie ohne Verhandlung zu erschießen. Von den 80.000 gefangenen jüdischen Rotarmisten, die herausselektiert und ermordet wurden, ganz zu schweigen

Keine Herrschafts- oder Regierungsform bzw. -verhältnisse im heutigen Russland oder anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, kein Putin, kein Lukaschenko oder wer sonst noch zurzeit auf der Beliebtheitsskala der Deutschen am höchstens steht, kann als Grund für die Umschreibung der Geschichte herhalten. 

Es bleibt – auch nach 30 Jahren – dabei: Deutschland halt’s Maul

PS: Wir waren der Illusion verfallen, dass unsere Beiträge inzwischen anachronistisch und zumindest teilweise überholt seien, daher übten wir uns in Zurückhaltung. Ausgerechnet wir haben die Beständigkeit und Beharrlichkeit dieser Population aber unterschätzt. Angesichts der zwischen Kriegshetze und Wahn entstandenen aktuellen Leere, fehlt es an lesenswerten Material in den Gazetten und Medien dieses Landes. Mit diesem Beitrag bedienen wir vor allem unsere eigenen Lesebedürfnisse.

Café Morgenland

Anmerkungen

(1) »Erinnerung ist die höchste Form des Vergessens« (Eike Geisel)
(2) S. auch »Überwältigung, Vergewaltigung« etc.
(3) Thesaurus: In der Antike = Gebäude zu Aufbewahrung kostbarer Weihgaben. Heute = Wissensspeicher
(4) Die Anzahl der Toten ist umstritten. Nach offiziellen Angaben 27 Mill., nach Nikolai Semzow 42 Mill.
(5) Siehe auch das Konzept »preemptive self-defense« zu dem anderenorts viel geschrieben wurde.
(6) Über 3 Mill. sowjetische Gefangene wurden umgebracht.

04.09.2023
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