Am späten Nachmittag des 24.10.1996 haben zwei
deutsche Rassisten einen syrischen Asylbewerber auf offener Straße
erstochen, nachdem sie die Verkäuferinnen eines Gemüseladen
rassistisch beschimpft hatten. Achmed Bachir wollte die Situation deeskalieren
und bezahlte dafür mit seinem Leben. Dieser Mord stellt eine neue
Qualität rassistischen Terrors in Deutschland dar, zeigt er doch,
daß Nichtdeutsche sich in diesem Land nie und nirgends sicher fühlen
können. »Sicher« bedeutet in diesem Zusammenhang nicht etwa,
daß sie Angst haben müssen, ihrer Handtasche beraubt zu werden oder
betrogen, sondern bedeutet, daß sie um ihr Leben fürchten
müssen. Geschützt werden sie dabei von niemandem, die Bürger
sehen weg, Polizei und Justiz übertreffen sich darin, rechtsextreme
Hintergründe zu leugnen und führen (wenn überhaupt)
Prozeße gegen die Opfer...
Am 25.10. fand eine spontane Demonstration statt, an der sich etwa 350
Menschen beteiligten, um ihrer Wut und ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen
(siehe Redebeitrag). Die Polizei beschränkte sich aufs Verkehr regeln.
Nicht so die Bürger am Rande der Demonstration. Mehrmals beschimpften
Passanten die Demo mit rassistischen Sprüchen, wollten handgreiflich
werden... |