• Titelbild
• Editorial Nr. 2021
• das erste: OMG Katja
• inside out: Die Unterstützungsgruppe stellt sich vor
• inside out: Die U-Gruppe sucht Verstärkung
• neues vom: Neues vom ... Viertel
• position: Conne Elend: Ein Abgesang
• review-corner event: »Nikol, du bist ein Verräter!«
• doku: Fuck the Family
• doku: Positionierung der Radicals Crew
• doku: »Antisexistische Arbeit ist in erster linie auch ganz viel frustrierende Arbeit«
• leserInnenbrief: Zeichen pflastern die Misogynie
• das letzte: Sachsen seucht sich weg
Das Conne Island versteht sich als „ein Zentrum von und für Linke, Jugend-, Pop- und Subkulturen“, das unter anderem einen antisexistischen Anspruch an sich und seine Gäste stellt. Sexismus ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und auch das Conne Island ist trotz seines emanzipatorischen Selbstverständnisses nicht frei davon. Anknüpfend an die alte Unterstützungsgruppe nehmen wir nun die Arbeit wieder auf.
Wir sind eine seit 2018 bestehende Gruppe, die am Conne Island aktiv ist und hier ihren primären Wirkungsradius sieht. Wir wollen bei sexistischen Vorfällen und Gewalterfahrungen sowie -ausübungen intervenieren und setzen uns mit deren Folgen innerhalb des (Arbeits-) Umfeldes auseinander.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Gruppe ist die Problematisierung von bestehenden Machtverhältnissen und sexistischen Mechanismen am Conne Island. Wir verstehen uns dabei nicht als Awarenessteam, das auf Partys tätig ist, sondern als Unterstützungsgruppe und Anlaufstelle für am Conne Island aktive Menschen und jene, die hier grenzüberschreitendes Verhalten erfahren haben. Die nachhaltige und langfristige Prozessbegleitung ist unser Ziel. Hierzu bieten wir die Möglichkeit, sich als betroffene oder gewaltausübende Person an uns zu wenden.
Wir haben uns mit unterschiedlichen Konzepten auseinandergesetzt und arbeiten nicht ausschließlich mit gängigen juristischen Gewaltdefinitionen. Die Grundlage unserer Arbeit basiert auf verschiedenen theoretischen Ansätzen. Darunter fallen die Parteilichkeit mit der betroffenen Person, die Methoden der Transformativen Hilfe und des Community Accountability-Ansatzes.
In der Praxis bedeutet das: Wir nehmen entsprechende Erfahrungen ernst und respektieren den individuellen Umgang damit. Unsere Gruppe bietet einen geschützten Rahmen, in dem das Erlebte vertraulich thematisiert werden kann. Im Verarbeitungsprozess orientieren wir uns an den Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Person. Zusammen können wir verschiedene Handlungsoptionen gegen einander abwägen und dabei helfen, die getroffenen Entscheidungen umzusetzen. Wenn gewünscht, fungieren wir als Vermittlungsinstanz zwischen der betroffenen, der gewaltausübenden Person und deren jeweiligem Umfeld.
Die Voraussetzung für die Arbeit mit einer gewaltausübenden Person ist die Bereitschaft, Verantwortung für ihr eigenes grenzüberschreitendes Verhalten zu übernehmen und eine Veränderung anzustreben. (In diesem Fall arbeiten wir mit zwei getrennten Arbeitsgruppen). Wir können jedoch in keinem Fall eine professionelle Beratung bzw. Therapie leisten, sind bei der Suche danach aber gern behilflich.
Der zweite wichtige Ansatzpunkt unserer Arbeit ist die Prävention von sexistischem Verhalten und damit einhergehend eine Reflexion von bestehenden Verhältnissen und Strukturen des Conne Islands. Dazu gehören das Initiieren von Diskussionen, das Aufklären über unterschiedliche Diskriminierungsformen sowie verschiedene Partizipationsmöglichkeiten für Menschen, die sich am Island engagieren möchten, zu vereinfachen. Dabei suchen wir den gemeinsamen Austausch zwischen Festangestellten und Ehrenamtlichen, Neuen und Alteingesessenen und denen, die viel oder wenig Zeit hier verbringen. Du kannst uns per Mail anschreiben oder persönlich ansprechen. Wir behandeln jede Anfrage vertraulich(1) und entscheiden alles Weitere mit dir gemeinsam.
Anna, Suzi, Roxy, Steffi, Coline, Babsi