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Nachdem uns Absolute Beginner und DNC im September gezeigt haben, daß es nach der Sommerpause weiterhin genial-gute Jams geben wird, wollen wir am 30. dieses Monats noch eins draufsetzen.360 GRAD ON TOUR- Das bedeutet im Klartext eine Wahnsinns-Party mit: Advanced Chemistry, Boulevard Bou, Ebony Prince, DJ Stylewarz, Zulu Soundsystem und den Unique Wizards.Hört sich nicht nur Klasse an - wird auch sicherlich so, denn egal, wie unterschiedlich die Meinungen zu den Musikern auch sein mögen, hier findet jeder etwas. Beginnen wir mit Advanced Chemistry, die mit anspruchsvollen, intelligenten Texten und musikalischer Vielfalt - aufgrund der verschiedenen Wurzeln der Mitglieder (Ghana, Italien, Haiti) - einen angenehmen Gegenpol zur Spaßattitüde hiesiger Hitparadenrapper darstellen. AC, die vor über 3 Jahren zum ersten Mal im Conne Island spielten, widmen sich bis heute sozialkritischen und politischen Themen. Ihr aktuelles, wenn auch nicht gerade taufrisches Album, verstehen AC als eine Art geschichtlichen Abriß und spiegelt ihren musikalischen Hintergrund wieder: Zouk, Ragga, Jazz, Funk. Einen ähnlichen Anspruch hat Ebony Prince: Seine kürzlich erschienene Scheibe Mein Weg läd den Hörer auf eine musikalische Reise ein: Neben üblichen Partystücken auch ernstere, kulturell betonte Titel. Nicht nur in Sachen lyrischer Vielfalt bietet sich ein breites Feld: Jazzig, abstrakte Flows oder - der momentan allseits gern gesampelte Gil-Scott Heron, dessen Sample das Stück Moral begleitet. Vergleichbar mit Walkin Large oder Stieber Twins ist dieses Album relativ East-coast orientiert, immer mit der Betonung auf positivem Denken und einer sehr starken persönlichen Bindung zu den Songs. Trotz allem sollte aber erwähnt werden, daß dieser Hang zum Anspruchsvollen, Kritischen oft als ewig didaktisch erhobener Zeigefinger, im Sinne von Tu Dies! und Laß Jenes! wirkt, also das andere Extrem deutscher Reimkultur zu sein scheint. Ob nun Advanced Chemistry, Ebony Prince oder Boulevard Bou, fest steht, daß es ihnen gelungen ist, musikalische Vielfalt mit intelligenten Texten zu etablieren. Nicht zuletzt darum sollte man wohl den Verdienst dieser Künstler an der Entwicklung einer ernstzunehmenden deutschen HipHop- Kultur in den letzten 8 bis 9 Jahren anerkennen, auch wenn man nicht immer mit allen Dingen bezüglich deutscher HH-Szene konform gehen kann. Aber nun genug der Worte! Ob es eine wirklich gute Party wird, hängt bekanntlich nicht nur von den Musikern ab, sondern auch vom hoffentlich zahlreich erscheinenden Publikum Susi&Ulla |