• Titelbild
• Editorial
• das erste: Wem gehört die Stadt?
• inside out: Ausgeladen. Nietzsche & the Wagners
• AzudemSK
• Enter Shikari
• Pascow
• Offenes Antifa Treffen
• Heimat - Eine Besichtigung des Grauens
• No-Crap-Flohmarkt
• position: Subtile Jagden
• das letzte: Über Identifikation
»Angesichts der drohenden [sic!] Konsumeröffnung«(1) im Westwerk haben linke Aktivist/innen des Nachts zuvor über 50 Scheiben der Gebäudefront eingeschlagen und nach eigenen Angaben Bitumen und Buttersäure verteilt, um der Fratze des Kapitalismus einige Zähne auszuschlagen. Der Schaden liegt nach Einschätzung des Westwerk-Geschäftsführers Peter Sterzing im oberen vierstelligen Bereich. Missfallen hat den Angreifer/innen, dass in einem Teil des Gebäudes nun Lebensmittel gegen Geld angeboten werden und dafür Projekträume für arme Menschen verdrängt worden seien. Dass es sich bei dem angegriffenen Kapitalisten ausgerechnet eine Konsumgenossenschaft handelt, deren Räumlichkeiten zuvor überhaupt keiner künstlerischen Nutzung unterlagen, sondern als Abstellort für Fahrzeuge und Wohnmobile dienten,(2) und das Unternehmen bei der Filialgestaltung nach eigenen Angaben sogar Wert auf die Einbeziehung ansässiger Künstler legte(3) – geschenkt! Wo – wie dem Bekenner/innenschreiben zu entnehmen ist - Kapitalismuskritik sich in Konsumkritik erschöpft, ist die Regression der Linken weit vorangeschritten. Nach Polizeiangaben erfolgte noch am Abend der Neueröffnung ein weiterer Angriff auf die Kapitalistenschweine: So sollen drei Punks zwei gekochte Kartoffeln nach einem Kassierer geworfen haben. Der Widerstand gegen die Konsumgesellschaft hat gerade erst begonnen.
Hört bitte auf!
Die Redaktion