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Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#210, Februar 2014
#211, März 2014
#212, April 2014
#213, Mai 2014
#214, Juni 2014
#215, August 2014
#216, September 2014
#217, Oktober 2014
#218, November 2014
#219, Dezember 2014

Aktuelles Heft

INHALT #217

Titelbild
Editorial
• das erste: Kritik des GegenStandpunkts – Von Fehlern und Härten unreflektierter Rationalität
FM BELFAST, BERNDSEN
Klub: DEEJAYS ON THE LOW
Warm Graves, Creams, Stefkovic van Interesse
Kraftklub
Total Heels, The Dropout Patrol
Klub : Sonntag!
Caribou, Jessy Lanza
OFF!, Cerebral Ballzy!
Truckfighters
Die Sterne
Klub : Electric Island
Bonaparte
Hellnights 2014
Blood Red Shoes
After the Burial
Smoke Blow
• inside out: Stellungnahme zur Absage der Afrob & Megaloh- Tour im Rahmen der Königsklasse 2014
• inside out: Brief an Afrob
• review-corner platte: Aphex Twin – Syro
• doku: Aufruf zur Schrumpfung der Degrowth-Konferenz An den Vorbereitungskreis und alle anderen Klein- und Bescheidenheitsgeister!
• doku: Dummheit des AK Nahost schlägt sich an unserer Haus- wand nieder
• doku: Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritk – Gegen den antisemitischen Konsens
• doku: Perspektiven antirassistischer Arbeit in Leipzig: Auswertung der »Refugees Welcome!« -Demo
• doku: Das war eine spezielle Mentalität, nicht wahr? – Nachruf auf Peter Scholl-Latour
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• das letzte: Bob Ross and The Joy of Painting oder There are no mistakes – just happy little accidents

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Editorial

Welcome back!

Der Sommer ist vorbei, es wird langsam wieder dunkel. Jedoch, die Herbstedition des Kulturteils beatet einige Lichtblicke – erst im Heft, dann im Saal. Neben diesen live erlebbaren Bonusmomenten hat sich die Redaktion auch mit ernstlicherer Thematik beschäftigt. Here we go.
Als Appell an den eigenen Lebensstil hört man immer wieder dieses Wort: 
Entschleunigung«. Als Gegenentwurf zu Wirtschaftswachstum geht es parallel um »Schrumpfung« in der Wirtschaft. Die Vierte Internationale Degrowth-Konferenz für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit erwartete Anfang September 2.500 – 3.000 Besucher_innen aus 74 Ländern in Leipzig, um mit ihnen »konkrete Schritte für eine Gesellschaft jenseits von Wachstumszwängen« zu erörtern. »Psychische Ressourcen für nachhaltige Lebensstile«, »die Gestaltungskraft des Geldes als Mittel für sozio-ökomischen Wandel« und »warum Degrowth und nicht Klassenkampf?« 
(1) neugegründete Interessengemeinschaft Robotercommunismus hält dieses Programm eines universellen »Entwachstums« für einen »erbärmlichen Einfall« und rief ihrerseits – ganz Negation der Negation – zur Schrumpfung der jährlich wachsenden Schrumpf-Konferenz auf. Wir dokumentieren ihr Flugblatt und Auszüge einer umgehend nachgereichten Broschüre.
Was machen denn eigentlich diese Bürgerinitiativen in Leipzig-Wahren oder Schneeberg, die sich im Frühjahr lauthals gegen die Unterbringung Asylsuchender in ihrer Nähe brüskiert hatten? Deren mediales Krakelen löste glücklicherweise eine gewaltige Welle an Gegenwehr aus. Quantitativ haben die Aktionen gegen rassistische Angriffe auf Asylsuchende im Vergleich zum Frühjahr vielleicht abgenommen, nicht aber qualitativ. Die BRDische Asylpolitik einerseits, aber auch alle Arten offener wie verdeckter rassistischer Anfeindungen gegenüber Migrant_innen offenzulegen und zu kritisieren, ist und bleibt vor allem für unser kleines Blatt eine Notwendigkeit. Die Gruppe Prisma macht sich in dieser Ausgabe an die Analyse der Refugees-Welcome-Demo vom 24. Mai 2014 und fragt nach den Perspektiven antirassistischer Arbeit in Leipzig.
In diesem Monat war nicht alles einfach. Mit einem Bein noch im Sommerloch, gab es um die Dokumentation des Aufrufs Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik die heißeste Debatte der Redaktion ever! Da war von »geht eigentlich gar nicht«, über »Polemik ist sooo 2005« bis zu »spannendste politische Streitschrift der letzten Monate« nahezu alles dabei. Aber lest selbst.
Derweil hat der deutsche »Chronist des Weltgeschehens« und »Doyen unter den Orient- und Islamkennern«, Peter Scholl-Latour, die Hufe hochgeklappt. »Seine Analysen und Prognosen haben sich fast alle bewahrheitet«, würdigte noch 2011 das Neue Deutschland. Solche Qualitäten müssen natürlich honoriert werden. Und so sammelte Scholl-Latour im Laufe seines Lebens allerhand Auszeichnungen ein – vom Bambi (1974) bis zum Bundesdeutschen Verdienstkreuz(2) erster Klasse (2006). Noch vor dem Verdienstorden hatte er den nach dem ehemaligen Bundespräsidenten benannten Karl-Carstens (SA/NSDAP/CDU) - Preis des Freundeskreis der Bundesakademie Sicherheitspolitik, dem maßgeblichen militärpolitischen Thinktank Deutschlands, für die »verständliche Vermittlung des umfassenden Sicherheitsbegriffs in seinem Gesamtwerk« eingeheimst.(3) Die letzte, allerdings undotierte Auszeichnung, den Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis für besondere publizistische Verdienste, erhielt Scholl-Latour von der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Warum dennoch auch sich als links verstehende Menschen nicht auf Distanz gehen, analysiert der von uns dokumentierte Nachruf der Association Antiallemande Berlin.
Weiterhin gab es »Nachrichten« an und deshalb nun auch aus der B12. Und warum sich das Conne Island-Plenum gegen den Auftritt von Afrob entschied, lest ihr auf Seite 33.
Kurz vor Küchenschluss gratulieren wir noch einem Oktober-Geburtstagskind und würdigen dessen Werk. Eine Hommage an personifizierte Kreativität, die beruhigt. Davon sollte es viel mehr geben! Wie Entschleunigung tatsächlich gelingen kann, erfahrt ihr in unserer innig geliebten Rubrik: Das Letzte.
Als Erstes aber: eine Kritik an der Ideologie der Politgruppen um die Zeitschrift Gegenstandpunkt, deren Gespenst mal lauter, mal leiser durch linke Szenezirkel raunt. Sie könnte als ein Plädoyer gelesen werden, Szenen, deren geschlossene Räume immer auch Särge sind, zu sprengen.


[fee, shadab & a tipsy, tiny tad of timmy]

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Anmerkungen

(1) So einige, nicht repräsentativ ausgewählte Veranstaltungstitel.
(2) Verliehen, so steht es im Stiftungserlass geschrieben, als »eine Auszeichnung all derer [...], deren Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland beiträgt.«
(3) Das war nicht ganz uneigennützig: einige Jahre später erklärte ihr Referent für Staats- und Völkerrecht, Rafael Hoffmann, »Hintergrund und Motive« des bundesdeutschen Trennungsgebots von Polizei und Geheimdiensten – eine der »Lehren« faschistischer deutscher Herrschaft in Europa – für »spätestens seit 1990, mit der Wiedererlangung der vollständigen staatlichen Souveränität Deutschlands,« als »nur noch rechtshistorisch bedeutsam«.

02.10.2014
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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