• Titelbild
• Editorial
• das erste: Fußball statt Deutschland
• inside out: Der heutige Alltag
• doku: Offener Brief gegen Denunziation
• doku: Israelsolidarität oder Pro Israel?
• leserInnenbrief: LeserInnenbriefe
• sport: Distillery Games
• (Veranstaltungs-)Anzeigen
• neues vom: Neues
vom Stadtteilmanagement
Die Organisation der Distillery Games lädt die suburbane
Kulturszene Leipzigs(1) ein, am 24. Juni 2012
ein Fußballturnier auszuspielen. Auf der Website des Turniers findet sich
auch deren Ziel: Die wirklichen Macher, welche hinter den Clubs,
Events, Agenturen etc. walten und schalten sollen sich die
Trikots überwerfen und sich freundschaftlich duellieren. Am Ende
kann es nur einen 14. Distillery Games Meister geben. Wird er ebenso viele
Herzen wie Bälle erobern?
Gut, die Distillery ist kein linkes Projekt und soll Meister finden, wie
sie will. Dennoch geht es der Organisation um mehr, es sollen nämlich
explizit keine aktiven Fußballspieler mitspielen und dafür
hat sie sich etwas ganz schlaues einfallen lassen:
Damit der ursprüngliche Gedanke unseres Turnieres gewährleistet
wird und demzufolge Spaß und das Spiel im Vordergrund stehen, müssen
alle Mannschaften ihre Spieler mit Vor- und Nachnamen angeben. Diese werden am
Turniertag per Ausweis kontrolliert (bitte Ausweis mitbringen). Im Vorfeld
werden dann alle angegebenen Namen mit den offiziellen Listen des Deutschen
Fussballverbandes sowie der regionalen Fussballverbände verglichen.
Vielleicht keine schlecht Idee, aber für die meisten linken paranoiden
Repressionserfahrenen unter uns schon ein Problem. Der zweite Punkt in den
Teilnahmebedingungen sollte uns aber wieder umstimmen: Pflicht sind
mindestens 2 Frauen in der Stammformation! So kann Feminismus auf dem
Fußballplatz praktisch werden, so etwas gibt es mittlerweile sogar beim
Technoclub aus der Südvorstadt. Der kennt sich aber mit Diskussionen um so
eine Regel ganz gut aus und hat keine Lust ständig zu erklären, warum
jetzt einige Teams nicht mitspielen können, nur weil die Quote nicht
stimmt und hat sich deshalb Gedanken gemacht und kam zu folgendem Ergebnis:
Um Teams ohne jegliche Frau nicht von vorneherein auszuschließen,
ist es auch möglich 2 Männer in Frauenverkleidung auflaufen zu
lassen. Bedeutet, Pflicht sind da wenigstens Perücke und enstprechend
ausgestopfter BH! Das bedeutet in der Praxis, dass von den 5 Feldspieler plus 1
Torwart immer 2 Spieler Frauen oder wie beschrieben verkleidete
Männer sein müssen!
Yes, so wird`s gemacht, niemand muss mit Frauen spielen, also mit echten`
Frauen. Wir führen einfach eine Quote ein, um sie im gleichen Atemzug
wieder abzuschaffen. Und lernen daraus welche typisch weiblichen`
Attribute für die Macher der Kulturszene wirklich entscheidend sind.
b.