Mo Di Mi Do Fr Sa So 
00 00 00 00 0102 03 
04 05 06 070809 10 
11 12 13 141516 17 
18192021222324 
25 2627282930

Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#172, Januar 2010
#173, Februar 2010
#174, März 2010
#175, April 2010
#176, Mai 2010
#177, Juni 2010
#178, Juli 2010
#179, September 2010
#180, Oktober 2010
#181, November 2010
#182, Dezember 2010

Aktuelles Heft

INHALT #178

Titelbild
Editorial
• das erste: Die Allmacht des Kapitals
John Robinson, Lewis Parker
Delphic
Zurück in den Club
Spectrasoul
Sommer Tischtennis Turnier
Pagdalan, CN Roundhouse Kick
Fritz Bauer - Tod auf Raten
Maggots and Men
2cl Sommerkino
Little Sista Skate Cup
Veranstaltungsanzeigen
• ABC: W wie Wirtschaftswissenschaft
• review-corner buch: Welche Freiheit?
• review-corner buch: Der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen
Zur Lage Israels
Jahresbericht des Projekt Verein e.V.
• doku: Cronstadt
• doku: Free Gaza from Hamas!
Anzeigen
• das letzte: [sic]

LINKS

Eigene Inhalte:
Facebook
Fotos (Flickr)
Tickets (TixforGigs)

Fremde Inhalte:
last.fm
Fotos (Flickr)
Videos (YouTube)
Videos (vimeo)



Die Allmacht des Kapitals

RB Leipzig als Ideologiekritik

Über die Weltmeisterschaft ist alles gesagt. Auf den Straßen brüllen die Horden ihre nationalen Hymnen, man möchte sie vermahnen, doch es werden immer mehr Fahnen. Heiliger Dreck, die Kanaille! Nationen dieser Welt. Es rollt der Ball, der Panzer auch.
Nur ein Randphänomen soll uns hier interessieren: Für die Zeit der WM bestimmt der Weltfußballverband FIFA, dass alle Stadien, die nach einem Sponsoren benannt sind, temporär umgetauft werden müssen. Um den Exklusivpartnern des Megaevents eine ungestört Präsentation zu ermöglichen, mussten bereits 2006 in Deutschland für ein paar Wochen viele neue Schilder gefertigt werden, denn in den letzten zehn Jahren hatte man tüchtig Branding betrieben: Das Hamburger Volksparkstadion heißt heute HSH Nordbank Arena, das Waldstadion in Frankfurt Commerzbank-Arena und die Namensrechte am Nürnberger Frankenstadion hat sich Easy-Credit gesichert. Statt Volk, Wald und Franken wimmelt es jetzt von Banken? Wir werden sehen.
Der Symbolwert, den die Fußballfans ihrem Stadion zumessen, kann indessen gar nicht überschätzt werden – weshalb die Sponsoren auch so viel dafür bezahlen. Und so gehört die Klage über die fortschreitende Kommerzialisierung heute in jede echte Fankurve. Dort nimmt man Anstoß an der außergewöhnlichen Wachstumsdynamik der Sportindustrie der letzten Jahrzehnte:
Borussia Dortmund war hierzulande der erste Bolzklub, der sich an die Börse traute. Anderswo liefern sich längst Aktiengesellschaften den sportlichen Wettkampf und werden reihenweise als piccoli divertimenti von russischen Oligarchen aufgekauft. Auch über die Explosion der Spielergehälter wurde sich reichlich echauffiert. Die DFL(1) meldet Jahr für Jahr Rekord-Erlöse durch den Verkauf von Übertragungsrechten und ist im Gegenzug gern bereit, die Anstoßzeiten der Bundesliga mit dem Fernsehprogramm abzugleichen.
Lange Zeit unter staatlicher Protektion und Vormundschaft nur begrenzt den Martkmechanismen ausgesetzt, entwickelt sich der Sportbetrieb zur zeitgemäßen kulturindustriellen Eventproduction.
Diese Entwicklung zu leugnen wäre nicht weniger dumm, als in das speckige Klagelied vom „Ausverkauf des Fußballs“ einfach einzustimmen: In der Kurve besingt man die guten alten Zeiten, als es noch um Sport und nicht ums Geld ging, und befürchtet wohl, die Bundesliga werde schließlich amerikanisiert und der Heimatverein zum Franchise.

RB Leipzig: Was bisher geschah

Die angestaute Wut „gegen den modernen Fußball“ entlädt sich nun in Leipzig: Red Bull ballert im Rahmen seines globalen Fußballprojekts(2) hundert oder tausend Millionen in den Dorfverein Markranstädt, um in wenigen Jahren die Champions League zu gewinnen. Auch in diesem Blatt war bereits davon zu lesen: Die Ultras Red Bulls traten mit ihrem genialen Schlagwort „Red Bull verleiht Prügel“ an die Öffentlichkeit und erklärten ihren fanatischen Support mit der Hoffnung, RB möge nicht nur die „Erlebniswelt“ in Leipzig bereichern, sondern auch die „offene Gesellschaft zelebrieren“. Humorvoll geloben die „linken Chaoten“ dem Getränkekonzern – für sie Ausdruck des besseren Lebens im falschen Ganzen – ewige Treue.
Weiterhin meldete sich Andreas Reschke zu Wort, der anschaulich von Gewaltausbrüchen traditionalistischer Fangruppierungen („Bullen jagen!“) berichtet. Dem Hass auf Red Bull lägen antisemitische Denkmuster zu Grunde und die Fans protestierten nicht bloß gegen den Ausverkauf ihres Sports, sondern formierten sich vielmehr zu einer Abwehrkette gegen die Zivilisation.(3)

Provokation und Apologie

Das Abfeiern von Red Bull ist als Provokation der Ultras, der Horden und Lynchmobs im ostdeutschen Fußballsumpf durchaus sinnvoll. Im Entweder-Oder zwischen dem kapitalistischen Betrieb und der totalen Gewalt wählt man ersteres – wohlgemerkt kaum im Bewusstsein vom kleineren Übel. Was der Nazihool vernichten will, das schreibt man sich auf die Fahne. Anti-Faschismus in diesem einfachen Sinne ist oft genug strategische Notwendigkeit, aber alles andere als kritisch. Mir nichts dir nichts steckt man mitten in der Apologie der Gesellschaft, die den ganzen Dreck doch hervorbringt. An der beknackten Parole „Gegen den modernen Fußball“ (spielen da auch Dadaisten mit?) ändert man bloß das Vorzeichen und ist dann ruckizucki uneingeschränkt dafür. Die „Moderne“ verkommt zum Kampfbegriff. Ein ganzes Zeitalter entzieht sich der Kritik. Alles was nicht braun ist, wird babyblau gemalt. So auch der Stadionbesuch bei Red Bull – ein superentspannter Familienausflug mit Popcorn, Drinks und Zivilisationsbonus. Doch wehe jemand macht den Spielverderber und redet vom „Kommerz“(4) – altlinke Lästermäuler! Von Andreas Reschke lernen wir, dass es der Kommerzialisierung allerdings zu verdanken sei, dass heutzutage endlich attraktiver Fußball geboten werde!

Wahrhaftig. Im „modernen“ (euphemistisch für: kapitalistischen) Fußballbetrieb kauft Real Madrid zum Beispiel Christiano Ronaldo für 93.000.000 € aus seinem Arbeitsvertrag mit Manchetser United frei. Mit der gleichen Summe Kapital ließen sich laut Zahlen des Welternährungsprogramms 1,55 Millionen hungernde Kinder ein Jahr lang mit Schulspeisung versorgen. Wer aber einfach seinen Fußball genießen will, überlässt derlei gewiss gewaltig verkürzte Milchmädchenrechnungen lieber den sogenannten Gutmenschen. Diese zynischen Hippies hören nicht auf zu nerven, das basale Produktionsmittel des Fußballbetriebs – der Ball nämlich – sei von Kinderpfoten in pakistanischen Industriehöllen zusammengeflickt. So what! Shalalalala!(5)

Die Frage stellt sich: Was bedeutet es, den ungehemmten (das meint: von den Produktionsbedingungen der Fußballware absehenden) Verzehr kulturindustrieller Auswürfe nicht bloß in einem Moment menschlicher Schwäche zu genießen, sondern diesen Moment der Identität im Spektakel offensiv als Verteidigung der „Moderne“ theoretisch zu unterfüttern? Apologie der Gesellschaft:
„Vergnügtsein heißt Einverstandensein. Es ist möglich nur, indem es sich gegenüber dem Ganzen des gesellschaftlichen Prozesses abdichtet, dumm macht und von Anbeginn den unentrinnbaren Anspruch jedes Werks, selbst des nichtigsten, widersinnig preisgibt: in seiner Beschränkung das Ganze zu reflektieren.“(6)

Das Spektakel

Ultras RB und Andreas Reschke verharmlosen, freilich aus antifaschistischen Erwägungen, das Spektakel. Warum nicht die Dinge beim Namen nennen. In den alten Stadien – den Rennbahnen, wo einst olympische Athleten ihre Runden zogen und voller Ernst die geübten Leiber zur Schau stellten, den Göttern zum Wohlgefallen – will keine so rechte Stimmung mehr aufkommen. So baut man heute neue Arenen, Kesselarchitektur für Gladiatorenkämpfe, der Urform des Spektakels: panis et circenses. Der brutale Bilderrausch im Kolosseum fesselt die Leidenschaften der Pöbelmassen an das Schauspiel (lat. spectaculum), auf dass die Ausbeutungsapparatur der römischen Klassengesellschaft anschließend umso friedlicher sich entfalte.
Das Leben ist selbst ein Gladiatorenkampf. Und bei Red Bull gibt es fesselnden Fußball zu sehen.
„Das Spektakel ist der schlechte Traum der gefesselten, modernen Gesellschaft, der schließlich nur ihren Wunsch zu schlafen ausdrückt. Das Spektakel ist der Wächter dieses Schlafes.“(7)

Immer perfekter absorbiert das Spektakel alle Phantasie, schafft Bedürfnisse nach seinem Bilde und überwältigt den Zuschauer als „hohnlachende Erfüllung des Wagnerschen Traums vom Gesamtkunstwerk.“(8) Dass sich die selbsternannten „Antikapitalisten“ Ultras RB ganz arglos den hoch-klassigen Fußball herbeisehnen, ist eigentlich doch reichlich komisch: Nie wieder 5. Liga! Es lebe der Aufstieg! Ein Schluck Red Bull und aus unbeholfenen Stolperknechten werden Grand Seigneurs und Fußball-Kaiser! Oh ja! Man will dabei sein und gaffen, wenn die europäische Fußballaristokratie bald auch in Leipzig Gala-Abende veranstaltet. Sieh mal einer an: Pokale aus echtem Gold! Welch rauschendes Fußballfest, hallihallo „Bullidibumm“, du lustiges Vereinsmaskottchen! Wie es alles hüpft und reizt – Cheerleaders, die auch die Pausen des „modernen Fußballs“ attraktiv gestalten! Unterhaltung auf ganz hohem Niveau. Da fehlt selbst dem Kritiker der Atem, um sich über die Eigenart zu wundern, zeitweilig ganz im Falschen aufzugehen.(9)

Verdopplung

Schließlich deutet sich an, dass dem Fußball nur mit Religionskritik beizukommen ist. Frei nach Marx: „Das sportliche Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Der Sport ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie er der Geist geistloser Zustände ist. Er ist das Opium des Volks.“(10)

Die alte heile Fußballwelt war ideologische Verdopplung.(11) Wie in der Politik galt auch im Stadion: Hier sind wir alle gleich. Die Antagonismen der Klassengesellschaft spielten auf den Rängen keine Rolle, hier stand jeder „seinen Mann“, man brüllte und trank Schulter an Schulter, ging auf in scheinbarer Gemeinschaft. Auch verdoppelte Solidarität gab es da: Spieler und Fans – gemeinsam durch dick und dünn. Und über allem der Gedanke der Fairness: Ist die irdische Arbeitswelt schon undankbar und schlecht, soll wenigstens im Stadion Gerechtigkeit herrschen. Die Frage, ob ein Sieg verdient sei oder nicht, entfacht im Fussballerherz die größte Leidenschaft. Nur wer literweise Schweiß in den Boden versenkt, soll herrliche Früchte ernten!

Die kulturindustrielle Inszenierung des Fußballs zieht nun deshalb so viel Hass auf sich, weil sie die alte Fußballreligion entweiht! Plötzlich baut man VIP-Logen unter das Dach, hinter getöntem Panzerglas lässt der Chef die Champagnerkorken knallen. Die einst so treuen Spieler wechseln den Verein wie die Unterhosen. Gewinnen tut nicht mehr, wer kämpft, es genügt vollkommen zu besitzen. Die nur zu verständliche „Hoffnung, diese irdische Ordnung möchte nicht die einzig wirkliche sein“(12), wird bitter enttäuscht. Man hatte es geahnt, die Bayern waren schon immer reich und erfolgreich. Doch Hoffenheim und Red Bull brüllen es raus wie niemals zuvor: HIER, REGIERT, DAS KA – PI – TAL! In einer Welt der Waren kann man alles kaufen. Auch Deutsche Meisterschaften!
Die Fußballreligion wird aus den Angeln gehoben. Ihren treuen Seelen offenbart sich „die Verkehrung und Verwechslung aller menschlichen und natürlichen Qualitäten, die Verbrüderung der Unmöglichkeiten – die göttliche Kraft – des Geldes“(13). Der gerechte Fußballgott muss sich der teuflischen Schicksalsmacht geschlagen geben.(14)

Zum ideologiekritischen Potenzial des RBL

Red Bull gelingt es gleichsam wie im Fluge, die Fans auf den Boden der ökonomischen Tatsachen zurückzuholen. Muss man RB dann nicht eine ideologiekritische Funktion attestieren?
Enttäuscht Red Bull die Herzen der Menschen, um ihnen Bewusstsein über die materiellen Grundlagen zu verschaffen? Wird da das allgemeine Bewegungsgesetz des Leistungssports nicht derart auf die Spitze getrieben, dass es in Parodie umschlagen kann? Man könnte meinen, dass der Zaubertrank diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Fliegen und Tanzen zwingt, daß er ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!

Natürlich ist RB Leipzig kein aufklärerisches Projekt, sondern eine subversiv operierende Werbedrecksschleuder, die keinerlei Scheu hat, gerade jene zivilisationsfeindlichen Ressentiments in den Dienst des Profitinteresses zu stellen, die fälschlich den „nüchternen Kosten-Nutzen-Erwägungen“ des Konzerns entgegengesetzt werden. Im Fanzine „Heimspiel“ dankt die Mannschaft „ihren treuen Fans für die große Unterstützung: Ihr seid zu uns gestanden!“ Krampfhaft wird die urige Verwachsenheit mit dem 725-Jahre alten Markranstädt beschworen: „RB Leipzig – Wir werden unsere Wurzeln nie vergessen!“ Eine Frau im kurzem Rock drückt einen Ball an ihre Brust: „Die neue Beinfreiheit. Alex Posevitz (29, Filialleiterin bei G-Star) herzt das Arbeitsgerät der Roten Bullen. Fußball kann so schön sein.“
Der alte Muff wird also bloß gewinnbringend aktualisiert, knallen kann es später auch noch. Aus dem Bullenhoden kommt wenig ziviler Geist, dafür viel Testosteron. Globale Standortpolitik vermischt sich mit sächsischem Bratwurstpatriotismus.

Dennoch könnte RB Leipzig bald schon den Massen Marx veranschaulichen. Man stelle sich nur einmal folgendes, keineswegs unrealistisches Szenario vor:
Der heute 67-jährige Red Bull Milliardär Dietrich Mateschitz – dem eine persönliche Freude am Fußballsport nachgesagt wird – verwandelt unter Aufgebot ungeheurer Kapitalien den Provinzverein Markranstädt innerhalb von sieben Jahren in den leistungsstärksten Fußballclub der Welt. Im Finale der Champions League 2015 trifft RB Leipzig auf Inter Mailand. In der 89. Minute bekommt RB, zur allgemeinen Empörung der Tifosi(15), einen Elfmeter zugesprochen. Dietrich Mateschitz fackelt nicht lange und befiehlt seinem Trainer ihn selbst einzuwechseln. Dieser Elfmeter wird zur Chefsache erklärt! Mateschitz läuft an, Inters Torwart springt in die falsche Ecke, der Ball ist im Kasten!! Bravo!
Die geneigte Fachpresse wählt den gebrechlichen Opa folgerichtig zum Sportler des Jahres. Zufrieden schwimmt dieser derweil im Pool seiner Megayacht, schaut in den Himmel, und sinnt über einen Gedanken: „Ich, der durch das Geld alles, wonach ein menschliches Herz sich sehnt, vermag, besitze ich nicht alle menschlichen Vermögen? Verwandelt also mein Geld nicht alle meine Unvermögen in ihr Gegenteil?“(16)
Jawohl, das Projekt RB Leipzig ist der nüchterne Beweis für eine höchst mystisches Gesetz: Die Allmacht des Kapitals.

Studienrat Groll

Frosch

Anmerkungen

(1) Die Deutsche Fußball Liga Gmbh ist neuerdings der Zusammenschluss der Profivereine und dient der betriebswirtschaftlichen Optimierung des gemeinsamen Sportproduktes: „Ein wesentlicher Teil der strategischen Arbeit der DFL beinhaltet die Weiterentwicklung der Marke Bundesliga. Dazu gehört auch die ständige Entwicklung und Vermarktung von eigenen Produkten. Strategische Markenpositionierung im nationalen sowie internationalen Wettbewerb als Grundlage für eine weitere positive Entwicklung der Vermarktungserlöse sind ebenso Bestandteil des Tagesgeschäfts der DFL.“ www.bundesliga.de/de/dfl/

(2) Red Bull besitzt auch in Salzburg und New York Fußballproduktionen. RBL-Präsident Dietmar Beiersdorfer im Fanzine Heimspiel (09/10): „Wir sehen unsere Klubs und Akademien nicht einzeln. Natürlich arbeiten sie auch selbständig, und es ist wunderbar, dass wir dort schöne Erfolge feiern. Aber die Vorstellung ist, dass jeder Klub ein integrativer und funktionaler Bestandteil des globalen Fußballprojekts von Red Bull ist. Die Vernetzung der einzelnen Standorte ist uns sehr wichtig.

(3) CEE IEH #168 „Ultras Red Bulls“ (http://www.conne-island.de/nf/168/22.html) und #175 „Getrennt in den Farben – Vereint in der Sache“ (http://www.conne-island.de/nf/175/27.html).

(4) „Kommerz“ aus dem lateinischen comercium → Handel, zu merx → Ware

(5) Wer die volle Dröhnung will, dem erschließt die Unterhaltungsindustrie mit speziellen Trendsportarten ständig neue Alternativen zum Fußball. Der letzte Schrei ist das Speed Eating: Organisiert in einer nationalen Liga (MLE – Major League Eating) liefern sich Spitzensportler Hamburger-Wettessen. Zwischendurch kotzen widerspricht nicht dem Reglement, kostet aber wertvolle Sekunden. Was noch fehlt: Public-Viewing in ganz Äthiopien. http://www.ifoce.com/

(6) Adorno: Dialektik der Aufklärung. Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug, GS 3, S. 167.

(7) Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels, § 21. Download: http://www.copyriot.com/sinistra/reading/theorie/spektakel.pdf

(8) Adorno: Dialektik der Aufklärung. Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug. GS 3, S. 145.

(9) Den passenden Fanclub für männliche, kritische Kritiker gibt es natürlich schon: „Neben den vielen Anfeuerungsrufen und den einem oder anderem Fan-Gesang steht den Zuchtbullen-LE der Spaß an erster Stelle. Die Zuchtbullen-LE haben Ihr Herz am rechten Fleck. So wird während der Spiele neben dem Lob auch mal die Kritik über den Platz schallen.

(10) Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW Bd. 1, S. 378.

(11) Und sie suchte ihr Heil in der Vergangenheit: Schon im Titel eine Hommage an die Ständegesellschaft – Deutsche Meisterschaft. Fleiß, Ehrlichkeit und Geschick sind die Handwerkstugenden des Traditionsfußballs.

(12) Max Horkheimer: Materialismus und Metaphysik, in: Traditionelle und kritische Theorie, Frankfurt am Main 1992, S. 20.

(13) Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. MEW Bd. 40, S. 565.

(14) Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, erklärte dazu kürzlich: „Beten für Deutschland ist erlaubt! Übrigens: Den viel beschworenen Fußballgott gibt`s nicht. Es gibt nur den einen Gott, aber der hört auch die Gebete von Fußballfans.“ Danke Dansle für den Hinweis.

(15) Ob der Schiedsrichter wenig später gemeinsam mit den Gesamtbetriebsräten von Red Bull Austria auf Lustreise nach Brasilien geht? Wir wissen es nicht!

(16) Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844. MEW Bd. 40, S. 565.

08.07.2010
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de