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Es ist soweit, im Zuge einer zunehmenden, und wohlgemerkt
sehr zu begrüßenden musikalischen Erweiterung des hiesigen
Konzertprogramms, wird am 22. Dezember die erste Psychobillyband - THE METEORS
- im Conne Island zu begrüßen sein. Anhänger selbigen
Musikstils wird natürlich bekannt sein, daß in Leipzig ab und an
auch einige Rockabillybands zu hören sind, allerdings eben nicht in den
heiligen Hallen. Für den Noch-Nicht-Fan könnten sich bereits erste Schwierigkeiten bei der Einordnung des Begriffes Psychobilly ergeben. Daher hier schnell einige, Worte dazu: Musikalisch bewegt man sich in einem Spannungsfeld aus Rockabilly, Punk, Surf, 60er Jahre Orgelpsychodelic und sogar Skiffle. Wie so viele andere Jugendbewegungen seit dreißig Jahren (Teds, Skins, Mods, Traddies usw.) ist der Psychobilly als Welle eine britische Erfindung. Hier gab es gleich eine Szene zur Musik (die ersten waren die Meteorites, Fans der zu erwartenden Band), eine Frisur zur Musik und einen breitgefächerten Katalog von Tänzen und Verhaltensweisen zur Musik (je nach Herkunft des Fans sind Pogo, Bop, Jive, Mehlwerfen und Saufen gestattet ) [O-Ton Fanzine] Die musikalische Entwicklung begann mit dem Abebben des glorreichen RocknRoll. Nach dem fast endgültigen Verschwindens des Rockabilly aus den Charts ca. Sommer 57, machten die unzähligen in Garagen und Kellerräumen probenden Rockabilly-beeinflußten Bands weiter. Ihr Sound wurde immer härter, die Blues- und Hillbilly-Roots traten mehr und mehr in den Hintergrund und die Gitarrenlicks, die aggressiven Gesänge und der verhärtete Rhythmus verselbstständigten sich zu einem wilden RocknRoll-Stil. Die METEORS gibt es seit mindestens 1980 und sie gelten, je nach Fangemeinde, als die anerkannten Könige des Psychobillys. Sie selbst sind im hartgesottenen Lager praktizierender Psychos doch eine eher umstrittene Band, schon alleine wegen ihres nicht stilgerechten Auftretens mit E-Baß statt Kontrabaß, was sicherlich rein optisch ein kleines Manko sein mag. Albernerweise wird man eben von erwähnten Psychos desöfteren aufgefordert, sich für oder gegen die Meteors zu entscheiden. Wenn sie dann jedoch schon mal vor Ort sind, gehen die meisten Psychos hin. Wer allerdings von der Band eine politische Message erwartet, wird enttäuscht werden. Wie die meisten Psycho- & Rockabillybands halten sie nichts von Politik in der Musik. Vielmehr wollen sie für Leute spielen, die zum feiern und wrecken (szenebezogener Tanzstil) kommen. Fazit: Wers kennt wird wohl sowieso kommen und den unvorbelasteten Freunden von Musik einer etwas flotteren Gangart ist eine Probe sehr zu empfehlen. Wer will sich schon gerne hinterher sagen lassen, er habe ein spektakulären Gig (so es einer wird) verpaßt. Uwe |