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Looptroop Rockers
vs.
Mash-Out Posse.

Looptroop Rockers, 57.5k

… Rap-Endspurt!

Was augenscheinlich nur vom musikalischen Background zusammenpasst, wird im Conne Island unter einen Hut gebracht. Bereits am 10. Dezember betreten Promoe & Co. die Bühnenbretter. Gerade mal 14 Tage später, zum alljährlichen Weihnachtsabend, lassen es lil’Fame und Billy Danze noch mal ordentlich zum Jahresausklang krachen.

Die schwedisch-stämmigen Jungs von Looptroop sind vorwiegend in ihrer Heimat und Europa bekannt, blicken aber auch auf Erfolge in Nord-amerika und diversen Auftritten mit Künstlern wie GZA, Pharoahe Monch oder Xzibit zurück. 1991 gründeten die zwei Schulkameraden Promoe und Dj Embee Looptroop, bis sich ein Jahr darauf Cosmic anschloss. Zwischen ’93 und ’96 erschienen drei Tapes, bei denen mit Supreme (bei „Threesicksteez“) ein dritter MC der Gruppe beitrat. Danach bot ihr eigenes Label „David vs. Goliath“ die Basis für vorwiegend EP-Produktionen, waren sie doch die einzigen im skandinavischen Raum, die alles selbst erarbeiteten.
Erstes Aufsehen erregte man mit der Ausstrahlung der Songs „Jag Sköt Palme“ („Ich erschoss Palme“) und „Ring Snuten“ („Ruf die Polizei“) im staatlichen Radio P3. Aufgrund der gewaltsamen Texte wurde der Radiosender verklagt, später aber freigesprochen.
Erst 2000 erschien mit „Modern Day City Symphony“ ihr eigentliches Debutalbum. Von Fans und Kritikern gefeiert, gelang ihnen damit der Durchbruch und eröffnete ihnen die Möglichkeit, durch Festivalauftritte wesentlich mehr Heads zu erreichen. Mit „The Struggle Continues“ (2002) und „Fort Europe“ (2005) setze man diese Reihe fort, bis sich Cosmic aus familiären Gründen aus der Band zurückzog. Bis zur Trennung blickt Promoe auch auf fünf Releases sowie diverse Singles (u.a. „Off the Record“) als Solokünstler zurück. „Long Distance Runner“ ist dabei das wohl hierzulande bekannteste Album, geprägt durch seinen anarchischen Stil mit linksorientierten, gesellschaftskritischen Texten. Zudem stammt Promoe ursprünglich aus der Graffiti-Szene, was den musikalischen Bezug in Texten und Videos bzw. die Musik in Graffiti-Videos „Area 08“ und „Area 08 – 2“ erklärt.
In 2008 sind Looptroop als „Looptroop Rockers“ mit ihrem neuen Album „Good Things“ zurück. Hier wird die Verwurzelung mit der Reggae-Szene wesentlich deutlicher, allerdings ist mit klassischem Rap-Material vergangener Alben auch für die eingefleischten HipHopHörer gesorgt. Looptroop ist in jedem Fall einen Besuch wert, zumal es einige Zeit gebraucht hat, bis sie endlich im Conne Island spielen.
Wem das eventuell musikalisch nicht zusagt und wer eher Acts wie Onyx oder GZA bevorzugt, der sollte seine Dollars zusammen halten. Der Weihnachtsabend ist traditionell Familie, wem das aber nach Kuchen, Kartoffelsalat und Würstchen auf dem dritten Glühwein noch nicht genug ist, dem stehen die Türen zum Eiskeller weit offen. In diesem Jahr beehren uns die Brownsville-Veteranen der Mash-Out Posse, kurz MOP. Lil’Fame und Billy Danze haben mit ihrem Schrei-Style eine völlig neue Art des Raps kreiert und schafften mit Alben wie „To the Death“ oder „Firing Squad“ bis 1998 Untergrundstatus in NewYork. Der Durchbruch kam mit ihrem vom Dj Premier produzierten „Warriorz“-Album mit Hits wie „Ante Up“ und „Cold as Ice“. Auf Basis dieses Erfolgs verlegte man sich später auf ein weiteres Mixtape („Marxman Cinema“) und einem Rock-/Metal-Album, das allerdings bei Kritikern durchfiel.
Den wohl fragwürdigsten Schritt machte man Mitte 2005 mit dem Wechsel zu G-Unit, mit dem man viele Fans verlor, um schlussendlich trotzdem kein Release zu bekommen. 2006 erschien mit „Ghetto Warfare“ ein Mixtape mit Aufnahmen aus ihrer Roc-A-Fella-Zeit, das dort bereits ’03 erscheinen sollte. Trotz G-Unit-Deal bot „Copppertop Entertainment“ die Basis für dieses “Übergangsalbum”, bis man sich Anfang dieses Jahres für eine Trennung von G-Unit entschied. Wir begrüßen das.
Als Free-Agents kommen sie nun nach Deutschland und wollen nach Festivalauftritten („Splash!“ und „HipHopKemp“ u.a.) nun auch die kleinen Häuser abreißen. Nicht zuletzt durch die ersten vier Alben gehören MOP zu den Mitbegründern der golden era in New York und besitzen trotz der vielen Rückschläge durch schlechtes Labelmanagement weiterhin ihre Daseinsberechtigung. Neues Album ist in Planung – mit freundlicher Unterstützung unser aller Liebling Premo und mit genug Power in der Stimme in bester Onyx-Manier die Bühne in Brand zu stecken. Ihre Musik ist dabei das beste Material, um mal wieder richtig durch zu drehen, ohne inhaltlich Schwächen zu zeigen. Ihnen geht es hauptsächlich um die Probleme in ihrem Viertel und weniger um tanzende Mädels und einen Batzen Geld.

In diesem Sinne wird der Dezember richtig heiß. Looptroop gehören zur entspannteren Fraktion, sind inhaltlich aber voll auf der Wellenlänger vieler Conne Island-Mistreiter, was diesen Act auch für Fans anderer Musik interessant machen dürfte. Wo Promoe & Co aufhören, mit einer richtig guten Party, setzen M.O.P. zum 24. wieder an. Hier geht’s dann etwas direkter zu, denn schließlich ist Musik nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Feiern da. Dafür sind sie genau die Richtigen und beschließen ein umfang- und abwechslungsreiches Rap-Jahr im Conne Island.
Scientist


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last modified: 25.11.2008