Konzert des Monats in einer Nacht wie dieser! |
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MUSIKEXPRESS & gaestelisten.de präsentieren: FRANK SPILKER GRUPPE – Das Soloprojekt des Sterne-Sängers und -Gitarristen – DEAD MEN ON HOLIDAYS (VelocitySounds Rec./Bln.) + Aftershow: CLAIRE (Conne Island – pop/indie/disco) Frank Spilker – Sänger, Gitarrist und Texter von Die Sterne – kommt plötzlich allein, ohne Die Sterne. Die Gerüchte brodeln, man unkt und mutmaßt: Was ist passiert? Nichts Schlimmes, nur Gutes, eine Spannungsfelderweiterung, eine kreative Zellteilung: Herr Spilker ist jetzt mehr. Er hat für all die Ideen und Texte und Melodien und Lieder, die wartend in der Leitung hingen, ein Ventil gefunden, ein Vehikel. Da war so viel, das musste raus, und das hätte nicht funktioniert in der klaren Form, die sich Die Sterne, eine der wichtigsten Bands des Landes, über die Jahre geschaffen haben. Wer neue Ziele hat, muss neue Wege gehen, Frank Spilker geht voran. Und hat zwei Kumpels mitgebracht: Mathias „Tex“ Strzoda (Schlagzeug) und Max Knoth (Bass). Die Sterne finden das super. Soll er sich mal austoben, der Spilker, sagen sie. Und das macht er jetzt auch. Nun: Spannung. Was wird er tun? Mit der Wandergitarre auf der Bühne hocken und mondäne Moritaten vertonen? Die Sterne-Songs in entschlackt, nur neu verpackt? Wo denken Sie hin! Er feiert die Vielfalt. Der Mann tobt sich aus. Wir haben schon mal reingehört. Da gibt es ein Stück, das klingt wie ein Gauklermarsch durch New Orleans. Da gibt es ein anderes, das reflektiert die Tragödie der Generation The Smiths – auf Englisch! Und dann ist da ein anderes, das handelt von einem, der steht hinter einer Bar. Ach ja, und dann das Lied, im Moment heißt es „Das war ihr Leben“, wo am Ende alles in Flaming Lips-artigen Soundorgien explodiert. Und dann kommt der Hit: „Ich geh` gebückt.“ Und so weiter. Sie werden hören. Bei all den neuen musikalischen Abenteuern vergisst Frank Spilker aber nicht, was er am Besten kann: mit wenig Worten große Gedanken zu erzeugen. Als co-Headliner am Abend fungieren Dead Men on Holidays – ex Blood on the honky tonk floor aus Berlin. Seit den Tagen von Blood on the Honky Tonk Floor hat sich die stilistische Bandbreite der Band deutlich erweitert. Diese Veränderung ist bedeutsam: da bedienen sie sich freimütig bei R`n`B, Gospel, Motown, Rockabilly, Soul, Lounge und Filmmusik. Insgesamt lässt sich der eklektische, lässige, blue-eyed Funk am ehesten mit dem von Cake vergleichen. Zu Musikern, die die Band beeinflusst haben, zählen Al Green, Lee Hazelwood, The Ventures, Merle Haggard, Isaac Hayes, Burt Bacharach und Ennio Morricone. Dead Men on Holidays haben sich 1993 als reine Countryband gegründet. Mittlerweile sind die Berliner ein wenig vom Weg abgekommen, leugnen aber keinesfalls ihre amerikanischen Wurzeln, was einem auch beim aktuellen Album-Cover und auf „Mr Brown“, dem ersten Song, bewusst wird. Der beginnt nämlich mit den Worten „Back In My Truck, I Still Hear Your Voice“. Highways findet man in den Texten immer wieder, und wenn nicht, hat man sie trotzdem die ganze Zeit vor Augen. |
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