Natur und Leib im Widerstand.
Verschriftlichung des gleichnamigen Vortrags von mausebär Teil 1.
Auf einem kleinen Berg stehen und auf eine hügelige Auenwiese
hinuntersehen. Ich spüre den Luftzug, kein Auto ist zu hören. Das
Auge hat das in großen Mengen, was man bei Tieren Auslauf
nennt. Es kann sich austoben, schweifen, verweilen und stößt sich
nicht an Autobahnen und Kraftwerksbauten. Ruhe, Leichtigkeit, langsame
Bewegungen der Gräser, keine Hektik, dramatische Ereignisse sind
ausgeschlossen.
In der Herbstnebelstille ist man in einer sonst nicht erfahrbaren Weise
aufgehoben, bewahrt - es ist allein sehr schön und ebenso schön,
einem Menschen zu begegnen. Man spürt sich wie unter einer Decke oder auch
wie in einem wohleingerichteten Haus, das man zum ersten Mal betritt. Man tobt
nicht herum, ja bewegt sich sogar gemessener, als eigentlich notwendig
wäre.
Die Blätter der Zitterpappel, kurz vor ihrem Herbststurz zur Erde,
klatschen ein letztes Mal der langsam sinkenden Oktobersonne Applaus. Es ist
immer noch nicht zu kalt, als dass ich nicht auf einer Wiese liegen
könnte; dort bin ich über nichts mehr betrübt, als
darüber, dass die Sonne schon bald hinter den Wolken verschwindet. Ich
spüre mich selbst in einer lebendigen Umgebung, auch und vielleicht
gerade, wenn niemand meiner Art anwesend ist, obwohl er jederzeit zwanglos
anwesend sein könnte. Es ist schön zu wissen, dass etwas lebt, was
nicht durch mich und meinesgleichen gemacht wurde.
Gefrorenen Tau spüren, auf den ersten Halmen des Vorfrühlings in der
Morgensonne. Die wärmt zwar kaum, doch Kälte macht mir wenig aus und
es ist nicht einmal unangenehm, sich Schuhe und Strümpfe auszuziehen und
probeweise über die Wiesen zu rennen.
Einleitung
Der Titel klingt nach Widerspruch. Er bezieht sich auf Judith Butlers
Körper von Gewicht, englisch: bodies that matter. In der
Alltagsübersetzung also: Körper, die zählen, auf die es ankommt.
Bei Butler sind das diejenigen, die sich durch ritualisierte Normwiederholung
und Ausgrenzung alles anderen, heterosexuell konstituiert haben, eine Praktik,
mit der die Autorin unzufrieden ist und die sie deswegen dekonstruieren
möchte.
Meine Abwandlung möchte ich in zweifacher Hinsicht verstanden wissen:
1. Die massenhafte Vernutzung lebender Körper, menschlicher und
nicht-menschlicher, zeigt, dass es auf sie als je einzelne real kaum mehr
ankommt.
2. Auf den Körper sollte es in Hinsicht auf den Leib ankommen. Leib sei
mit Gernot Böhme (der sich dabei auf Plessner und Schmitz beruft)
definiert, als Natur die wir selbst sind (Böhme 2003: 9). Leib sind
wir in der Selbsterfahrungsperspektive (ebd.: 12), Körper in der
Fremderfahrungsperspektive als uns äußerlich gegebenes, durch
Naturwissenschaften und Medizin manipulierbares Ding. Damit sind wir mitten in
den Problemen und längst zurück von der Wiese in der Stadt, dort, wo
man sich dem Fortschritt nicht verweigert und noch der letzte
Hartz-IV-Empfänger weiß, was der bücherlesende Linke
weiß: dass man den Errungenschaften von Aufklärung, Fortschritt und
Technik alles verdankt. Beide wissen: sich dem Fortschritt verweigern,
hieße, lebensbedrohliche Krankheiten nicht mehr mit Mitteln der modernen
Medizin heilen wollen, hieße, für die Totalverschleierung aller
Frauen einzutreten und ab morgen kein Internet mehr zu haben. Und weil sie das
wissen, sind sie also wie alle anderen für den ganz
normalen Betrieb: für die Forschung an neuen Waffensystemen,
Entlaubungsmitteln und Tütensuppen. Falls, ja falls doch einmal etwas
gegen eine tödliche Krankheit unterkommen sollte. Man weiß ja nie.
Der linke Aufklärer redet darüber hinaus noch ganz gerne vom
falschen Ganzen, davon, dass es kein richtiges Leben im falschen
gebe, dass nur der Kommunismus und nichts unterhalb seiner anzustreben sei
wenn die Rede aber auf den Fortschritt kommt, weiß er: Fortschritt
ist immer zu begrüßen, mindestens nie zu verteufeln jede
arbeitssparende Maschine ein Baustein zum Kommunismus Schalalalalaaa.
Wenn irgendein Bürger von der Straße für die Einführung
einer Reichensteuer plädiert, schreit er: Verkürzte
Kapitalismuskritik! Für den Kommunismus!. Beklagt jemand die
Folgekosten von Fortschritt und Technik, die rabiate Vernichtung menschlicher
und außermenschlicher Natur, wird also jemand konkret, dann wird gleich
nachgefragt: Na, wie soll's denn anders gehen, sollen wir wieder auf
Bäumen leben?, da solle man den Damen und Herren Kommunisten doch
bitteschön das Patentrezept aus der Tasche zaubern. Einstweilen allerdings
bleiben sie überzeugt, dass das, worin sie leben, die im falschen
Ganzen maximal mögliche Entfaltung bietet und geben hin und wieder
zu, dass da und dort das gute Geld für falsche Zwecke eingesetzt wird. Am
falschen Ganzen wird lediglich die Leere des eigenen Portemonnaies
beklagt. Warum nur hat man solche Angst davor, endlich zuzugeben, dass dieses
großartige Ganze genau das ist, was man will?!
Heute möchte ich dem drei Dinge entgegen halten: Max Weber macht in seinem
Buch Die protestantische Ethik... deutlich, dass der Geist des
Kapitalismus, also der Geist des Fortschritts, von Leuten entfesselt wurde
(Calvin nämlich, seinen Anhängern und verwandten Sekten), die gegen
nicht-religiöse Kulturgüter und nichtwissenschaftliche Literatur,
gegen Weihnachtsfeste, gegen den Maibaum, gegen Theater, den Schmuck der
Person, ja sogar gegen das Würzen von Speisen gehetzt haben, was das Zeug
hielt; ihr Ziel war erklärtermaßen eine Uniformierung des Lebens,
die heute ideelle Grundlage der standardization kapitalistischer
Produktion ist (Weber 1993: 140ff). Hier, genau hier, beginnt
Fortschritt.
Als zweites eine Bemerkung von Max Horkheimer; sie stammt aus dem
Spiegel-Interview 1970 ... der wahre Revolutionär (ist) dem wahren
Konservativen verwandter ... als dem sogenannten Kommunisten heute (zit.
bei Kaltenbrunner 1972: 52).
Das dritte ist ein kleines Rätsel: Wer hat folgendes gesagt: Der
Schornstein muß rauchen. Genau das aber wollen die Grünen nicht, und
auch das wird das Wochenende zeigen: Mit der Klimakatastrophe beginnt das
Event, Forderungen nach Senkung des C02-Ausstoßes werden mit satten
Mehrheiten verabschiedet werden. Geht es nach den Grünen, sollen also
Kraftwerke abgeschaltet und qualmende Industrien stillgelegt werden das
Geld zum Umverteilen kann dann nur aus dem globalen Spielcasino kommen.
a) Otto Graf Lambsdorff, Ehrenvorsitzender der FDP in seiner Kolumne in der
Zeitung Die Welt, b) Oskar Lafontaine als Gastredner einer Tagung
der Bremer Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, c) Jürgen Gansel,
wirtschaftspolitischer Sprecher der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag,
d) Henryk M. Broder im Online-Tagebuch der Mitglieder des publizistischen
Netzwerks Die Achse des Guten. Hier die Quelle:
http://www.jungewelt.de/2007/11-23/042.php. (Sorry for that.)
1. Krise
Ich beginne mit einem Punkt, mit dem früher gern geendet wurde mit
Krise und Zusammenbruch.
Frage: Was braucht das Kapital zum leben? Antwort mit Marx: Die zwei Elemente A
und Pm Arbeitskraft und Produktionsmittel, beide als gegen Geld zu
habende Waren auf einem Markt. Wie lange wird es das Kapital geben? Solange es
A und Pm vorfindet. Wie sind A und Pm gegeben? A: In Form von menschlicher
Muskel- und Geisteskraft, die durch Nahrung und durch Einübung und
Benutzung spezifischer Arbeitskraftanwendungsfähigkeiten (z.B.:
Arbeitsethos, Bildung, ausgeglichenes Familienleben) erhalten werden. Pm:
Maschinen, Anlagen, wissenschaftliche Erfindungen und technische Fertigkeiten,
Rohstoffe. Braucht Kapital, um Kapital zu sein, besonders viel A oder Pm? Nein,
es braucht sie in einem bestimmten Verhältnis (natürlich beide >
0); es hat weder den Anspruch, die physischen (Natur = griech.: physis)
Träger von A zu ernähren, noch die Träger von Pm zu schonen.
Braucht Kapital den reibungslosen Fluss von A und Pm? Nein: Es braucht sie eben
und solange sie wenn auch stockend zur Verfügung gestellt
werden, wird es Kapital geben. Will das Kapital die Zahl der in seinen Prozess
Eingeschlossenen auf irgendeinem gesamtgesellschaftlichen Optimum halten? Nein:
Es gibt keinen optimalen, normalen oder nicht-normalen Kapitalismus; damit ist
übrigens auch rein logisch die Möglichkeit
ausgeschlossen, dass der Kapitalismus zu etwas Schlimmerem führen
könnte, als er selbst ist wer so denkt, muss eben einen Punkt
festsetzen, an dem er sagen kann: Bis hierher war der Kapitalismus er selbst,
ab jetzt kommt etwas Schlimmeres.
Wann kommt dieser Prozess aus sich heraus zum stehen? Genau dann, wenn seine
Lebensgrundlagen A und Pm verschwunden sind. Wann ist das der Fall? Genau dann,
wenn deren natürliche Träger, die organischen Grundlagen,
weggebrochen sind oder/und kein menschliches Individuum die genannten
Arbeitskraftanwendungsfähigkeiten mehr besitzt.
Nun gibt es kein menschliches Leben ohne die Transformationen von Stoff und
Energie auch wenn postmoderne Spinner nichts anderes als Dekonstruktion
kennen (dazu Altvater 2005: 98). Und Transformation muss von tätigen
Menschen an gegebenem Material ausgeführt werden das klingt nach
dem beschriebenen Kapitalprozess. Doch muss man sich folgendes klar machen: Als
Prinzip der Totalvernutzung (und diese Totalvernutzung hat darin ihr Fundament,
dass die Steuergröße dieser Gesellschaft die Profitrate und nicht
die Profitmasse ist) kennt das Kapital kein Ende, es kann gar nicht anders, als
A und Pm zusammenzuzwingen, daraus Waren herstellen zu lassen und diese Waren
in Geld zu verwandeln. Es ist mit Henry Ford zu sprechen
Das große Heute, das größere Morgen (Original: To
day and to morrow). Damit einher geht Müll, den man in zunehmend
überbeanspruchten Senken verschwinden lässt. Dieser Zwang zur
Transformation von Stoff und Energie ist völlig verschieden vom
Transformieren von Stoff und Energie für etwas anderes, dessen
Ansprüche durch Raum und Zeit begrenzt sind. (vgl. Altvater 2005:
106). Dieser Zwang ist einzigartig auf der Welt, so etwas gibt es kein zweites
Mal. (Wer jetzt an Krebs denkt, denkt falsch. Krebs wächst nicht, weil er
schon gewachsen ist, sondern aus außer ihm liegenden Gründen.)
Dieses Prinzip kann nur getötet werden, selbst sterben würde es
wie vorhin gesehen erst in dem Moment, in dem die letzten
natürlichen Träger von A und Pm verschwunden wären. Nur ein
solches Prinzip kann fortschrittlich sein. Das permanente Weitermachen,
Fortentwickeln, sich-nie-zufrieden-Geben, kein-Genug-kennen nur das ist
Fortschritt. Alles andere mögen Änderungen, ja Neuheiten sein
nur das Kapital bietet die Gewähr dafür, dass es immer neue
Entwicklungen gibt, die an ehemals neuen Entwicklungen anschließen, dass
man also mit Neuigkeiten rechnen kann und muss. Das ist eine Angelegenheit der
Logik und nicht des Beliebens, also auch nicht von Fortschrittlichkeit oder
Fortschrittsfeindschaft.
Über die Logik stolpert Theodor W. Adorno (1998: 564), wenn er
konstatiert: die Krisis, der die Soziologie sich gewachsen zeigen
muß, (ist) nicht mehr die der bürgerlichen Ordnung allein, sondern
bedroht buchstäblich den physischen Fortbestand der Gesellschaft
insgesamt. (Im Hinterkopf: Natur, griechisch: physis es gibt
keinen physischen Fortbestand von Gesellschaft). Seiner kritischen Intention,
die Gefährdung des menschlichen Lebens auf der Erde durch eine sich
hinterm Rücken vollziehende Vergesellschaftung aufzuzeigen, ist dadurch
die Spitze genommen, dass unverfügbar Gegebenes problemlos mit
Gesellschaft verkoppelt wird. Bedroht ist die Gesellschaft solange
nicht, solange Kapitalverwertungsprozesse aneinander anschließen.
(Vielleicht liegt hier die Ursache für die Ambivalenz der Kritischen
Theorie bezüglich der Natur einerseits das Naturschöne zu
feiern, andererseits Naturbeherrschung nur verkoppelt mit Naturverfallenheit
denken zu können. Man wird m.E. der Kritischen Theorie hier nur gerecht,
indem man den Bezug auf sie selbst ambivalent hält, was ich im folgenden
auch machen werde.)
Was aber passiert, wenn ein Prinzip, das der permanente Wechsel, ja sogar die
Forcierung des permanenten Wechsels ist (Stichwort: Effizienz), auf prinzipiell
begrenzte Voraussetzungen angewiesen ist (Natur, bzw. eine nicht voll dem
Effizienzdiktat unterzuordnende Psyche)? Antwort: Es wird sie total bis zur
völligen Erschöpfung zerrütten.
Zwei Illustrationen dieser Tendenz: Im Summary for Policymakers des
IPCC 4th Assessment Reports über den Klimawandel, wird konstatiert:
... it is likely that anthropogenic warming has had a discernible
influence on many physical and biological systems. Much more evidence has
accumulated over the past five years to indicate that changes in many physical
and biological systems are linked to anthropogenic warming
(Intergovernmental Panel on Climate Change 2007). Selbst unter den
striktesten Klimaschutzszenarien sind eine weitere Erwärmung und einige
der damit verbundenen Auswirkungen im Laufe des 21. Jahrhunderts bereits
unvermeidlich, sagt der Entwurf für den neuesten Weltklimabericht.
Ein bedeutender Teil der europäischen Pflanzenwelt wird bis
Ende des 21. Jahrhunderts gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht sein
(http://onnachrichten.t-online.de/c/13/39/77/24/13397724.html).
Psychische Erkrankungen nehmen zu so hat sich 2003 im Vergleich zu 1997
und bezogen auf Tage der Arbeitsunfähigkeit je 100 Versicherte der Anteil
psychischer Erkrankungen als Ursache für Arbeitsunfähigkeit nahezu
verdoppelt. Der Anteil von krankheitsbedingten Frühberentungen wegen
psychischer Erkrankungen steigt dramatisch, verlautbart die Pressestelle
der DAK.
Das Zusammenbruchspotenzial liegt darin, dass ein physisloser Zusammenhang
seine Voraussetzungen (und die fallen niemals mit ihm selbst zusammen) total
untergräbt. Andere Formulierung: dass die Fortschrittsdynamik keine
innere Schranke hat. Alles, was keine innere Schranke hat, ist der
Vernichtungstrieb selbst. Dazu braucht man nur einfache Begriffslogik. Und die
kann auch ein Dialektiker einsehen, Walter Benjamin z.B.: Der Begriff des
Fortschritts ist in der Idee der Katastrophe zu fundieren. Daß es ,so
weiter geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils
Bevorstehende sondern das jeweils Gegebene. (Benjamin 1984: 151).
Eine die gegenwärtige Gesellschaftsform beendende Krise, deren Eintreten
von einigen an Marx orientierten Theoretikern angenommen wird, ist also aus
Zusammenbruchserscheinungen (im o.g. Sinne) nicht ableitbar. Weder eine
Exklusion von immer mehr Menschen, noch die fortschreitende Depravierung der
natürlichen Umwelt sind identisch mit dem Ende der (Wert-) Gesellschaft.
Fazit: Jeder Zusammenbruchsbegriff, der sich nicht direkt auf nicht-menschliche
Körper und auf das Befinden menschlicher Leiber bezieht, ist, weil zu
schwammig, analytisch unbrauchbar.
Das Kapital greift auf die natürliche Umwelt zu als nicht mit ihm
zusammenfallend (nicht eine Optimal- oder Maximalzahl von Körpern).
Das Kapital ist wirklich the enemy of nature (Joel Kovel).
2. Gesellschaftlicher Fortschritt gegen die Natur
2.1 Die Gesellschaft totaler Verfügbarkeit in der unverfügbaren
Natur
An diesem Punkt lässt sich festhalten: das Gesellschaftsprinzip ist in
allem, was es ausmacht, von jeglicher Physis getrennt. Einer, der diese
beinharte Trennung an zentraler Stelle in seine Gesellschaftstheorie integriert
hat, ist der soziologische Systemtheoretiker Niklas Luhmann. Indem er in der
Welt unterschiedliche, sich selbst durch nur je eine bestimmte Operationsweise
herstellende Subsysteme identifiziert (Leben Zelloperationen,
Gesellschaft Kommunikation, Bewusstsein Gedanken/Vorstellungen)
thematisiert er genau diese Realtrennung durch das Kapital. Wenn hier gesagt
wird, das Prinzip Kapital ist die Totalvernutzung seiner
Voraussetzungen, mit denen es nicht zusammen fällt, sagt Luhmann:
Nicht alles, was von einem System abhängt, ist Teil des Systems. Die
Systemgrenzen differenzieren ... nicht zwischen Abhängigem und
Unabhängigem, Zusammenhängendem und Nichtzusammenhängendem
... (Luhmann 1978: 32).
Diese Theorie reflektiert in ihrer Fixierung auf die Funktionserfüllung
von Systemen durch Operationen radikal ehrlich die angemaßte Autarkie der
Vernunft und die generelle Leibfeindschaft des modernen Menschen, gegen die
eine menschenfreundliche Praxis angehen müsste.
Natur als das Unverfügbare (dazu allgemein: Böhme 1997 a: 13 und
Altner 1991: 4), als äußere und als meine leibliche, von der ich
unausweichlich betroffen bin, von der ich mich abhängig erfahre, ist
wegen dieser Unverfügbarkeit ein Widerstand gegen jedes sich
Autarkie anmaßende Prinzip (das, wie gesehen, immer Vernichtung
bedeutet). Sie ist auch ein Widerstand gegen den Funktionalismus, der nur noch
Beziehungen gelten lässt und auf sachliche Grenzen keine Rücksicht
nimmt (dazu auch Jünger 1953: 297f). Darauf bezieht sich der zweite Teil
meines Titels. Was unverfügbar ist, ist nicht-objektivierbar (Altner 1991:
4), entzieht sich der Totalität (Die Angewiesenheit des Fortschritts
auf Totalität aber kehrt einen Stachel wider ihn, sagt Adorno [1980:
30], der den Fortschritt aber nicht verwerfen will) des Kapitals und kann als
Widerstandsbastion benutzt werden. Das auch ausdrücklich gegen Roswitha
Scholz gesagt, die hier wegen ihrer allzu engen Bindung an die Kritische
Theorie anderer Meinung ist. Nachzudenken wäre dabei auch über das
Weibliche, das wegen der Zuschreibung von Natur an es vielleicht ebenfalls eine
solche Widerstandsbastion sein könnte, mindestens muss man darüber
nachdenken, ob hier vielleicht die Differenzfeministinnen viel mehr recht haben
als die neue kritische Theorie von Scholz.
Verallgemeinert: Jede erfahrene Abhängigkeit, jedes Gebundensein an
Leiblichkeit ist ein Fingerzeig auf gebotene Solidarität, jede
Autarkiebestrebung ein Schritt hin zur Vernichtung. Autarkie ist dem
abhängigen Leiberleben kontrastiert; Türckes Deutung von Adam und Eva
gibt eine gute Illustration (vgl. Türcke 2001: 103) der Mann ist
als Bedürftiger hingezogen zur Frau, die Autarkie des Geistes gilt nicht
mehr; indem er seinem Bedürfnis nach Abhängigkeit nachgibt, verletzt
er das herrschende Gesetz, leistet Widerstand, beide verlieren, sie werden
nicht mehr in der Totalität gehalten und sind in Zukunft auf
Solidarität angewiesen). Das gilt auch für den Leib, als die Natur,
die ich selbst bin. Mein auf Aktivität und Autonomie gerichtetes
Selbstbewusstsein ist nur möglich, wenn ich mich mir selbst als Leib,
abhängiger, schmerzgeplagter, müder Leib versichert habe (und zwar
als dieses sich-selbst-begründende Ich nicht mit ihm zusammenfalle; denn
Selbstbegründung heißt ja, sich nichts widerfahren lassen zu
müssen/können.). Natürlich ist das K.O.-Kriterium für jedes
sich-Wohl-Befinden ein schmerzender Leib, doch ist ebenso in ewiger Lust kein
menschliches Leben möglich (Böhme 2003: 95), weil es gar keinen
spürenden Leib gäbe (selbst auf dem Wasser liegen und friedlich
in den Himmel schauen, wie sich Adorno [1994: 208] ausdrückt, tut
man leiblich. Das Wasser ist für mich spürbar als nicht mit mir
zusammenfallend). Damit ist auch gleich dem Lieblingsargument Es gibt gar
keine Natur (mehr), alles ist immer schon gesellschaftlich. vorgebeugt.
Müdigkeit und Zahnschmerzen lassen sich durch noch so intensives
Nachdenken über Gesellschaft nicht wegreflektieren, im Orgasmus und auch
auf dem Weg zu ihm ist eine naturwissenschaftliche Untersuchung des
tätigen Körpers durch mich unmöglich; weder in den Augenblicken
von Zahnschmerzen noch in denen von Orgasmen sind wir uns selbst
gesellschaftlich gegeben, wir sind in der Tat dabei Natur, uns
unverfügbar. Wenn ein Saatkorn auf die Erde fällt und
nach einer Zeit keimt, hat das nichts, aber gar nichts mit zweiter Natur und
Kapitalismus o.ä. zu tun dieser Vorgang ist nicht menschengemacht
und seine Ursache ebenso wenig wie die spezifische Form von Schneekristallen
erklärbar. Die Schöpfungstheorie an dieser Stelle einzusetzen, halte
ich für völlig plausibel. Bitte: Wir wissen doch, was schlechte Luft
ist und wir spüren doch ganz deutlich, dass sich das Wetter von Jahr zu
Jahr toller gebärdet. Warum nur lässt sich die Ignoranz
dermaßen feiern und all die Studien aufmarschieren, die erklären,
dass das eigene leibliche Spüren überhaupt nichts wert ist? Schon vor
15 Jahren musste sich Elmar Altvater mit dieser Lust an der Ignoranz
auseinandersetzen (dazu: Altvater 1992: 110f). Als ich schulisch sozialisiert
wurde, bezog sich die Leugnung übrigens auf das Ozonloch, das gar nicht
nachgewiesen sei. Keiner der damaligen Querdenker gegen die dummen Ökos
hat sein Geschwätz bedauert. Heute bleibt den Klimawandelleugnern nichts
anderes mehr übrig, als die Zeitung Die Welt zu zitieren, denn
die ist die einzige, die einschlägige Verrückte immer noch ernst
nimmt. Und ich sage das Wort auf Wunsch eines einzelnen CEE-IEH-Kolumnisten
gern noch mal: Klimawandelleugner, Kurzform:
Klimaleugner. (vgl. http://www.conne-island.de/nf/141/3.html) Die
Presse geht langsam dazu über, nachdem sie zunächst den Klimawandel
und danach dessen menschliche Verursachung geleugnet hat, zu erklären,
jedes Handeln gegen den menschengemachten Klimawandel käme bereits zu
spät (z.B.: FAZ, 02.12.07).
In jeder Menschenprägung erhält sich Natur logisch, wäre
das nicht so, könnte der Mensch mit Stofflichem nicht mehr umgehen,
wäre sein tätiges Leben längst virtualisiert. Und was wäre
überhaupt das sein im letzten Satz? So, wie man nach Adornos
(oder Horkheimers?) Bemerkung am besten den Antisemiten fragen sollte, was
Antisemitismus ist (der hat mit dem Begriff keine Probleme und weiß
genau, wen er im Pogrom treffen will), so könnte man die Agenten des
Fortschritts bei ihrem Tun beobachten was immer sie da treiben, an der
Naturzerstörung kann man sie erkennen. (Auch dem Fortschritt also ist
Natur letztlich unverfügbar). Naturbegreifen geht eben nicht
als Faktenhuberei oder Begriffsklauberei, sondern als hinsehen, als der Versuch
(!), sich einzufühlen und als wortwörtliches Be-Greifen.
Auch wegen des immer schon daseienden Widerstands gegen das Fortschrittsprinzip
des Kapitals, das alles, was es braucht, zur totalen Verfügung hält,
ist Natur nicht zugunsten von Künstlichkeit oder totaler
Vergesellschaftung (und sei ihr Anstrich noch so emanzipatorisch) zu
verabschieden. Der Anblick des Taus, der einem im Morgensonnenlicht
entgegenglitzert, wird wohl spätestens seit der Aufklärung als
Begründung für Natur nicht mehr akzeptiert. Immer weniger Menschen
empfinden die Schönheit von etwas, das einfach ohne Technik und Mühe
da ist, die Schönheit der Lilien auf dem Felde, die nicht arbeiten und die
der Vögel, die nicht säen, nicht ernten und doch vom himmlischen
Vater genährt werden, wie sich Matthäus (6, 26/28) ausdrückt.
Wer überall nur Gesellschaft sieht, macht sich dumm, indem er vom Leib
geradezu zwanghaft absieht. Das gemeinsame Deichverstärken bei
Hochwasserbedrohung hat dann selbstverständlich nichts mit einem Schutz
vor Überflutung zu tun, sondern nur mit der Neukonstitution der
Volksgemeinschaft. Die Leibperspektive von Hochwasser: Gehinderte Fortbewegung,
Schlamm, das Atmen erschwerende Wassermassen; diese, einem sinnlich auf den
Pelz rückenden, Zwänge, kommen in der Beurteilung durch große
Teile der Antifa-Szene und der Theorielinken nicht vor. Längst haben sie
sich in die Virtualität verabschiedet, aus der sie nur für kurze Zeit
zum Besuch irgendwelcher Schlägereien wieder auftauchen. Und dort
gröhlen sie dann, wie es zu ihnen passt: Kühe, Schweine,
Ostdeutschland..
In den einschlägigen Kreisen ist längst bekannt, dass
Mülltrennung Ausdruck des Deutschseins (Café Morgenland,
http://www.fluchschrift.net/archiv/heiligendamm.htm) oder mindestens Vorform
des Faschismus (Roswitha Scholz, mündliche Mitteilung) ist. Es geht nicht
mehr um die Einsparung von Ressourcen, oder um den Erhalt einer akut bedrohten
Lebensumgebung, sondern darum, wer was bei seiner Handlung gedacht haben
könnte. (Sehr ähnlich übrigens Judith Butler, bei der es auch
nicht um Körper geht, sondern darum, wer wie über Körper
redet.)
Dieses erwähnte Nur-Gesellschaft-Sehen kann auch auf der Ebene
kritisch-theoretischer Anstrengung zu Verkürzungen führen. Auf einer
Veranstaltung der Gruppe in Gründung wird unter anderem zur
Diskussion gestellt, dem Menschen als Naturwesen gefasst
entspräche der Mühe-Aspekt der Arbeit als
äußere Naturnotwendigkeit. Nun ist das nicht ganz falsch, aber doch
auffallend, wie die Verbindung zur Natur nur in der Notwendigkeit, sich gegen
sie zu behaupten, gesehen wird und nicht bspw. in der Möglichkeit,
Anmutungen zu erfahren (dazu grundsätzlich Böhme 2003).
Ästhetische Erfahrungen scheint man nur in Galerien, gigantischen Malls
und auf den ungesunden Drogenpartys irgendwelcher Szenen machen zu können,
nicht aber unter vollen, im Wind rauschenden Baumkronen. Dass ich mit dieser
ein bisschen böse klingenden Einschätzung recht habe, wird durch
einen Seitenaspekt in der Diskussion bestätigt. Es wird als Marx
Ansicht dargestellt, dass schließlich die Arbeit den Reichtum produziere,
was nicht stimmt. Marx bemüht als Kronzeugen gegen diese falsche Ansicht
den von ihm verehrten Ökonomen William Petty. Hier zwei Originalstellen:
Die Arbeit ist nicht die Quelle alles Reichtums. Die Natur ist ebenso
sehr die Quelle der Gebrauchswerte (und aus solchen besteht doch wohl der
sachliche Reichtum!) als die Arbeit... (Marx MEW 19: 15) und noch mal im
Kapital: Arbeit ist also nicht die einzige Quelle der von ihr
produzierten Gebrauchswerte, des stofflichen Reichtums. Die Arbeit ist sein
Vater, wie William Petty sagt, und die Erde seine Mutter. (Marx MEW 23:
57f)
Natur bzw. Erde als Quellen des Reichtums. Marx wusste es noch.
2.2 Schnelligkeit und Entkörperlichung
Wir hatten gesehen: Einzig das Kapital bietet die Gewähr dafür, dass
eine Neuigkeit nicht allein bleibt, dass es einen Entwicklungswettlauf gibt.
(ganz ohne Wertung). Mit dem Produktivitätszwang einher geht die ...
Diffamierung der Ruhe, der Nachsicht, des rezeptiven Seins. (Marcuse
1979: 136), somit eine Bevorzugung von Schnelligkeit gegenüber
durchdringender Erfahrung; verbunden mit Entkörperlichung, mindestens mit
der Herabwürdigung von Körpern sickert der Zeitdruck in alle Poren
der Gesellschaft. Doch die Rhythmen der Natur sind meist nur in Katastrophen
schnell (dazu auch Altvater 2005: 76). Natur kennt zwar Aufregungen bspw. in
Flucht und blitzschnellem Angriff, aber nicht permanente Hektik.
Vor allem in der Stadt haben Muße und Langsamkeit keine Chance. (Die
Schnelligkeit des Sprechens in Stadt und Land ist immer noch offensichtlich
unterschiedlich.) Vielleicht liegt es nicht nur an der Häufung
unterschiedlichster schneller Verkehrsmittel, sondern auch an den vielen
Dienstleistungsbetrieben, in denen die Angestellten so überdreht
energiegeladen wie pubertierende Jugendliche agieren, denn das gilt heute als
freundlich. Vielleicht auch haben die vielfältigen Möglichkeiten, in
der Stadt elektronische Musik zu hören, eine Aktie daran.
Die ersten, die Geschwindigkeit und Entfesselung direkt in Verbindung mit
Schönheit bringen, so, wie es heute nur noch die ex-linken
Aufklärungsfans können, waren die italienischen Futuristen:
Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie
und Verwegenheit. [...] Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere
Unbeweglichkeit, die Ekstase und den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die
angriffslustige Bewegung, die fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den
Salto mortale, die Ohrfeige und den Faustschlag.
Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue
Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit.
schreibt Marinetti (www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/futurismus.htm),
der Inspirator der Bewegung 1909. Er gibt einem aufheulenden Auto den Vorzug
vor der Nike-Statue, ruft nach der Bombardierung Venedigs und setzt Dichtung
mit dem Kult des Fortschritts und der Geschwindigkeit gleich.
1924 widmet er sein Werk Futurismus und Faschismus seinem
teuren und großen Freund Mussolini und hofft auf die
Errichtung einer Artokratie (eine Künstlerherrschaft), in der er und
faschistische Parteigänger ungehemmt die modernen Errungenschaften (Krieg,
Geschwindigkeit, Hass auf die Tradition, Gewalt, Schnelligkeit,
Frauenverachtung alles im Futuristischen Manifest) feiern können.
In der technischen Apparatur, die die gesamte Gesellschaft durchzieht, fallen
menschliche Körper nahezu nur noch durch Betriebsstörungen, durch
Unfälle auf; entweder als Zermalmte oder als denkende und im Vergleich zur
Technik abweichen könnende Helfer, (eine Beobachtung von F.G. Jünger:
1953: 299f, 307f). Abdrängen des Körpers und Feier der Energie
das bringt uns auf die Gleichung E = mc2. Wer Körper nur
benutzt und wem Energie alles ist, muss eine unmäßige, alle
Vorstellung sprengende Geschwindigkeit wollen.
Die Futuristen können mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts zufrieden sein:
Nahezu keine Schrift im Fernsehen kann mehr still stehen, sie muss animiert
sein, vermutlich, weil jüngere Zuschauer sie sonst gar nicht wahrnehmen
würden. Überall herrscht heute Signalsehen statt Gegenstandssehen
(Böhme 1989: 181f). Wenn man Steven Spielberg hier trauen darf, haben
Saurier in einer bestimmten Entfernung vom Objekt dies nur dann gesehen, wenn
es sich bewegt hat, sie konnten also nur Signale wahrnehmen. Die neuen Medien
erziehen die Menschheit planetarisch zu diesem saurierhaften Gebrauch ihrer
Sinnesorgane, zur Entwöhnung vom Körper, zum Leben in einer Welt ohne
stimmige Gegenstände, in der es nur immer schnellere Zustandswechsel gibt,
die in immer krasseren Farben angezeigt werden müssen, damit sie
überhaupt noch jemand wahrnimmt. Wie wunderbar dieser Funktionalismus zu
apersonaler Herrschaft passt und ob man aus der Alternative personale oder
apersonale Kapitalismuskritik nicht vielleicht durch eine Stärkung und
Wiedereinsetzung der Person in ihre Rechte ausbrechen könnte, müsste
Thema einer gesonderten Abhandlung sein (dazu auch Jünger 1953: 290f). Die
letzten Widerstände gegen das Rasen, die wütende Umwälzung alles
Bestehenden, werden unter dem label Identitätskritik im
Bündnis von esoterischen Adorniten und disparaten Dekonstruktivisten
abgeräumt. Das, was ohnehin geschieht, die Aufspaltung einer stimmigen
Identität in Rollen, Aspekte, Zugänge (mit dem unvertilgbaren Rest
des Nicht-Identischen), die man alle auch noch als selbstgewählte
fingieren muss, das von keinen sperrigen, dauerhaften Eigenschaften behinderte
Sich-Einfügen in die Maschinerie der Hektik, erhält noch die Weihen
reflektierter Kritik (Böhme 1997: 53f und Böhme 2006: 148f).
Ein Grund unter vielen, Reaktionär zu werden.
Gegen den permanenten Wechsel könnte eine Einübung ins
Gegenstandssehen gesetzt werden vielleicht durch eine Abwechslung von
Starren und den-Blick-schweifen-lassen (Böhme 2003: 36, Böhme 1989:
184f). Also das, was ältere Leute recht gut können. Überhaupt
das Schweifen: Als Gegengift gegen das Trommelfeuer konzentrierter
Zerstreuungsangebote (vgl. Türcke 2002: 312) könnte man vielleicht
zerstreute, schweifende Aufmerksamkeit nahe legen (auch wenn dies
widersprüchlich klingt), mit dem Ziel eines freien Sich-Einlassens auf die
Dinge selbst. Dies wäre im Übrigen auch ein Vorgriff auf die
Daseinsweise im Kommunismus: ein Wechsel von Müßiggang und
konzentriertester Anstrengung (so sinngem. Robert Kurz).
Nun höre ich schon wieder den Einwand: Sag das der Bevölkerung
unter der sengenden Sonne Afrikas, dass die herumtappen und sich schweifend an
Blütendüften erfreuen soll, statt zu versuchen, engagiert ein
Bewässerungssystem aufzubauen. Du bist ein Zyniker!. Solange die
Reflexe in dieser Weise einschnappen, wird man sich nicht über wahr und
falsch verständigen können. Da bedeutet planetarischer,
weltvernichtender Kapitalismus eben nichts anderes als ein
Bewässerungssystem; und die leibfeindliche Aufklärung nichts anderes
als Vernunft, Klarheit, Frauenbefreiung und schwule Emanzipation. Ich wollte
hier nur ein Angebot machen für die, die auch in den nächsten zwanzig
Jahren der Bevölkerung Afrikas nicht mit einem
Bewässerungssystem, sondern mit Abhandlungen über Kritische Theorie
und Psychoanalyse helfen werden.
Was verbindet Kampfsport und Antifagewaltkult mit den drogengeschwängerten
Durchtanzparties der Großstadt, mit der Freien Software
Bewegung, mit Queer-Theorie und -Praxis und mit den immer
monströseren Metallteilen in den Gesichtern? Ihr aller Ergebnis ist
niemals eine erfüllende Leiberfahrung, sondern das Zurückdrängen
des Leibes. Jeder Tritt gegen einen Nazi schädigt im Kopf des Treters
lediglich die faschistische Ideologie, jeder Drogenexzess hat angeblich was mit
gesteigerter Selbstwahrnehmung zu tun, die Freie Software Bewegung will ein
Modell für eine nicht vom Eigentum gegängelte Ökonomie sein, das
Zupiercen der Gesichter einfach moderner Körperschmuck, jede Queer-Party
(mit oder ohne angehängte Theorie) ist spielerische Kritik an der
repressiven Kategorie des Geschlechts.
Die Leibperspektive: Der Tritt fügt Schmerzen zu (man sieht offene
Münder, hört Schreie, spürt fallende Menschen), er ist nicht
geistig, sondern auf beiden Seiten sehr, sehr leiblich, der Tretende muss sich
ja aussuchen, wohin er tritt er kann dies nur mit einer quasi-leiblichen
Vergegenwärtigung der Schmerzen des Getretenen. Die gesteigerte
Selbstwahrnehmung durch eine Substanz ist nur peinlich, man will ja gar nicht
leiblich sein, man will sich nicht anstrengen, sich nicht bemühen um den
Exzess, sich nicht bspw. in Trance tanzen, nein, man will bequem und
bräsig wie eine Oma eine Pille nehmen, damit man es schafft,
durchzutanzen. Die Befreiung in der Freien Software Bewegung
besteht in nichts anderem, als dass Leute für selbstgeschriebenen
Quelltext nichts haben wollen. Sinnlichkeit spielte für dieses
angemaßte Modell einer solidarischen Ökonomie noch nie eine Rolle.
Die Freie Softwarebewegung ist nichts anderes als die Praxis gewordene
Ressentiment-Theorie von Leuten, die wahrscheinlich mit Recht
annehmen, dass sie zuwenig Geld haben und die also den ganzen virtuellen
Blödsinn, für den sie sonst Unsummen ausgeben müssten und dessen
Sinnhaftigkeit sie nie in Frage gestellt haben, selber machen und verschenken.
Die Piercings der neuen Generation dokumentieren im Gesicht ihrer Träger
das Ziel, möglichst viel Haut zu verdrängen, sie sind nicht mehr
eingehängt, wie ein einfacher Ohrring, sondern scheinen Geschossteilen
gleichen zu wollen, die niemand herausoperiert hat. Je größer das
Loch, desto cooler der Träger, denn desto mehr Natur hat er zur Strecke
gebracht. Die queers wollen gar nicht den Körper ihres schönen Wesens
genießen; Lust am Körper wäre ein Bekenntnis zu ihm und kein
Vorbehalt, der bei als zu groß empfundener Nähe sofort geltend
gemacht werden könnte und in Richtung Kult, also als gar nicht
ernstgemeint, aufgelöst wird (Stichwort: angeklebte Bärte). Sie
führen auf der Queer-Party die Kontingenz, ja Vergeblichkeit ihrer
Leibesempfindung vor was sind schon Männer, was sind schon Frauen?!
Alles ist in alles überführbar. Und alle - in den Tod.
2.3 Gegebenes und Gemachtes
Die Natur ist unser Feind, sagte vor Jahren ein prominenter
Vertreter einer sich linkskommunistisch nennenden Gruppe und als
Begründung präsentierte er: das merkt man daran, dass man
Zahnschmerzen hat (Gemeint ist Joachim Bruhn von der Freiburger
Initiative Sozialistisches Forum). Mein Zwischenruf: Und wie
sieht es mit dem Orgasmus aus? war viel zu zaghaft, als dass er von der
Masse der sonst so hedonismusversessenen Politjungs und -mädels, die an
den Lippen des sehr, sehr traurig wirkenden Westentaschenadorno hingen, bemerkt
werden konnte. Doch vermutlich wäre die Antwort des Referenten in einer
Weise ausgefallen, die jedes postmoderne, Queer- und
Gender-Trouble-Grüppchen, das sich noch nicht wegen Identitätskrisen
aufgelöst hat, in helles Entzücken versetzt hätte
Zahnschmerzen als durchschlagender Natureinfluss, Orgasmus als kulturelle
Konstruktion, Errungenschaft eines fantasievollen Spiels mit Zeichen. Denn das
allein kann der Ausweg für den damaligen Vortragenden sein, von dem ich,
bei aller Kritik, annehme, dass auch er nicht auf die Möglichkeit des
unsteuerbaren Orgasmus wird verzichten wollen. Denn er ist ja noch nicht so
weit wie einige TheoretikerInnen aus dem Umfeld des Postkolonialismus, die es
geschafft haben, das Hungern afrikanischer Menschen als eurozentristische
Projektion zu dekonstruieren (ein Beispiel von Roger Behrens; mündliche
Mitteilung am 13.10.07). An diesem Beispiel sieht man gut: Man gerät in
die Hölle der Barbarei, wenn man auf Natur verzichtet.
Klar ist das Grundsätzliche: Natur ist unverfügbar gegeben, alles
andere wird unter Vermittlung von Kultur oder sonstwas gemacht.
Manipulation an und Umwälzung von Natürlichem haben den Fortschritt
auf ihrer Seite. Beispiele:
- Sucht: etwas Gemachtes wird mir zu Natur, zur zweiten sozusagen, ich
verhalte mich in Hinsicht auf etwas Bestimmtes so, wie als ob ich in es
hineingeboren wäre, es bedarf also besonderer Anstrengung, daraus wieder
auszusteigen. Ich nehme nicht hin, dass mein Leib, als die Natur, die ich
selbst bin, Grenzen des Zuträglichen kennt die Grenzanlagen werden
eingerissen oder mindestens verschoben. Natur soll auf eine fortschrittliche,
entdeckerfreudige Art und Weise überwunden werden. Auch die Umkehrung
gilt: das Kapital ist eine die Unternehmer antreibende Sucht, wie
sich Max Weber ausdrückt Das Geschäft ist ihnen unentbehrlich
geworden. (Weber 1993: 28). So unentbehrlich wie dem Drogensüchtigen die
Droge.
- Eugenik, die menschliche Zuchtwahl, ist fortschrittlich, sie findet
sich nicht mit gegebenem Menschenmaterial ab, sie will höher entwickeln,
verbessern. Ihren Kampf gegen Rückschritt, Indolenz und Minderwertigkeit
führt sie aus der Perspektive von Zivilisation, Nation und Wissenschaft
(dazu Kurz 1999: 281f).
- Die Einführung der Zeitumstellung hat zur Entwöhnung des modernen
Menschen von den Jahreszeiten geführt. Zudem bringt sie die innere Uhr
durcheinander, die sich immer noch, auch beim modernen Menschen
am Sonnenlicht orientiert. (Till Roenneberg von der Münchner
Ludwig-Maximilians-Universität, siehe:
www.welt.de/wissenschaft/article1294863/Wie_die_Zeitumstellung_die_Gesundheit_scdigt.html
und auch WELT am Sonntag, 04.11.07, 80.)
Mir ist klar, dass es Dutzende
Studien gibt, die das bestreiten und mindestens ein weiteres Dutzend, das
positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus feststellt (So wie ja
auch schmutzigere Luft u.U. gesünder oder wenigstens genauso gesund sein
kann, wie weniger verschmutzte, nicht wahr?! Die FAZ [27.11.06, Seite 1]
jedenfalls fragt schon mal kritisch nach: wie gesichert ist die
Vermutung, dass sauberer stets auch gesünder ist?). All das steht
hier nicht zur Debatte. Fakt ist, die Sommerzeit wurde aus fortschrittlichen
Gründen eingeführt, es ging um eine bessere Ausnutzung des
Tageslichts. Nichts nimmt der Fortschritt als gegeben hin, jede bestehende
Institution muss auf den Prüfstand und sich dem kritischen Blick des
Reformers aussetzen. Geschlechter, Arbeitszeitregelungen, Manieren,
Essgewohnheiten oder eben die Normalzeit nichts darf verkrusten oder
sich in einem Schonraum wähnen. Alles, alles ohne Ausnahme steht zur
Debatte.
2.4 Wie lässt sich das Widerstandspotenzial von äußerer Natur
und Leib aktivieren?
Die Logikdesigner der Suchmaschine Google sind wohl für dieses
Widerstandspotenzial ebenso unempfänglich wie die städtische
Theorielinke. Beim Googlen nach Leiberfahrungen wird man gefragt:
Meinten sie Leiderfahrungen?
Ich möchte wiederum an einigen Beispielen darstellen, wie man dieses
Potenzial aktivieren könnte. Das Ziel ist partielle Regression (dazu
Gernot Böhme auf der Adorno-Konferenz; hier nachzuhören:
www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/forschung/gruschka_adorno/boehme.html; im Sinne
von Freud, der meint, dass allen Trieben eine konservative Tendenz innewohnt,
einen früheren Zustand wiederherzustellen eigentlich also eine
reaktionäre), die notwendig ist (Böhme 2003: 90ff, 95), um
wiederzuentdecken, dass wir alle als Leib selbst Natur sind. Wenn
man sich bspw. wohlig in einem Wasserbassin streckt, heißt das, dass man
sich ein wenig wie ein Kind verhält, sich also nicht wie Erwachsene
schwimmend oder sitzend (gar mit übereinandergeschlagenen Beinen) zeigt,
sondern sich in eine Position begibt, die klar anzeigt, dass man sich
spüren will (Und diese Lust kann sich durchaus auch in kindlichen Lauten,
z.B. Grunzen, äußern.).
- Einsamkeit gibt Gelegenheit zu konzentrierter Leiberfahrung. In ihr sind wir
maximal offen für Anmutungen; in der Einsamkeit haben Schnelligkeit oder
gar Hektik von vornherein geringere Chancen. Das, was Aufmerksamkeit verlangt,
ist das Arrangement für die Erfahrung selbst. Nebeneffekt: Man kann die
Möglichkeit erfahren, sich selbst als für sich und andere
verträglich agierend zu begreifen. Und: Die Einsamkeit einer
Landschaft genossen zu haben, kann uns auch dazu führen, die Bedeutung
leiblicher Anwesenheit, die Nicht-Vertretbarkeit von Menschen durch
Telekommunikation wiederzuentdecken. Unter Umständen bedarf es einiger
Vorübungen Städter müssen wohl erst wieder lernen, Stille
auszuhalten, sich sowohl konzentrieren wie auch, sich etwas geben, wiederfahren
lassen zu können. Christoph Türcke empfiehlt, sich gegen die
permanente Berieselung mit Musik zur Wehr zu setzen (was gegen Musik in Cafes
noch nichts besagt), aber auch das Abschreiben von Texten zur
Konzentrationssteigerung (Türcke 2002: 311).
- Landwirtschaft bietet heute kaum mehr Möglichkeiten,
Leiberfahrungen zu machen, sondern ist nahezu so borniert, wie Fabrikarbeit
auch wenn ich nicht wie Marx und Engels vom Idiotismus des
Landlebens (Kommunistisches Manifest) sprechen würde; so redet eben
jemand, der weder die Vereinzelung in der Fabrikarbeit, noch das durchaus
vorhandene Schöpferische in der Landwirtschaft selbst gespürt
hat). Landwirtschaft bleibt Naturbezug unter Zwang. Aber es gibt eine
Möglichkeit, gewollte Leiberfahrungen zu machen und dennoch den
Zusammenhang mit der Reproduktion zu wahren: das Sammeln (dazu wunderbar:
Machatschek 1999). Das Spüren von Pflanzen in all ihren Teilen, verbunden
mit dem Vorgriff aufs Schmecken oder wohltuende Einreiben ist nicht ganz so
rezeptiv, wie der Anmutung des Blütendufts nachzuspüren, aber hat
noch lange nichts mit Gestaltungszwang zu tun (wie das bei der Landwirtschaft
der Fall ist). Eine interessante Art, Natur zu erfahren, auf alle Fälle.
- Menschen in Supermärkten, Diskotheken, Flughäfen oder sonstwo
erhalten sich nicht aus sich selbst, sie werden von den Stoffen der Felder
ernährt, also gehalten, von Wasser durchströmt, von der Sonne
gewärmt. All das erledigt nicht die Schönheit-und-Genuss-GmbH.
Menschen leben im Durchzug der Elemente, wie Paracelsus sagt.
Dieses Bewusstsein kann z.B. durch langsameres Essen wieder erweckt werden,
intensives Nachschmecken; Weintrinken durchaus einmal als Weinprobe zu
veranstalten und sich Rechenschaft über Geschmackserlebnisse zu geben. Ein
solches Ritual führt dazu, dem Vollzug selbst wieder Aufmerksamkeit
zuzuwenden und so sich zu öffnen für die durch Gegenstände
geschaffenen Atmosphären, abzukommen von purer Signalwahrnehmung und am
Leib-Vorbeileben (etwa durch besinnungsloses Schütten).
- Leiblich spürbares Getroffensein durch Natur oder Kunst gibt es heute
nahezu nicht mehr, wir finden einschlägige Metaphern nur mehr in alten
Romanen (auch das verweist darauf, dass Leibsein heute eine Aufgabe ist).
Vielleicht haben ältere Leute noch eher einen Draht dazu, als die heutige
Elterngeneration, oder gar Jugendliche. Die flinke Signalerkennung ist trotz
aller Anbiederei (Bsp.: Internet-Kurse für Senioren) nicht ihre
Sache.
Man möchte schreien, so schön ist das, sagte
mir eine alte Frau auf einem Berggipfel. Schreien, weil man es leiblich kaum
aushält, auf diesen sanften, stetigen Zug der Wolken zu blicken. Um diese
Erfahrung adäquat machen zu können, sind Übungen notwendig, gilt
es wieder zu lernen, denn das Schreien-Wollen als Energieabfuhr ist wohl selbst
nur falsches Ergebnis einer Anmutung. Hier kommt auch wieder die
Künstlichkeit zu ihrem Recht, hier, wo man gedrängt wird, neue
Ausdrücke für neue Erfahrungen zu entwickeln. Beispiele: 1. Sexuelle
Experimente, die geeignet sein können, mehr von dem zu erfahren, in dem
man sich selbst gegeben ist, z.B. welche Berührungen in welcher Heftigkeit
was auslösen. 2. Durchaus einmal versuchen, sich üblen
Sinneszumutungen auszusetzen extrem kalt baden, lange durchs Unterholz
toben, aber auch versuchen, ungewöhnliche, anstrengend durchzuhaltende
Blickwinkel auf die Umgebung aufzuspüren (z.B. ein Wiesenstück). 3.
Selbst ein Burger bei McDonalds kann hinsichtlich bewusstem Erleben seltsamen
Geschmacks eine wichtige Erfahrung sein.
- Stärkung der Leibperspektive gegen den herrschenden Schlankheitskult.
Es geht darum, sich selbst auf befriedigende Weise zu spüren und nicht um
ein Winseln nach gesellschaftlicher Anerkennung, Übereinstimmung mit einer
Norm. Der Trend weg vom Ding hin zum Design, weg von körperlicher
Präsenz, hin zu telekommunikativer Vergegenwärtigung wirft sich auf
die Menschen (Böhme 2006: 138ff). Sie werden immer schlanker (verbunden
übrigens mit der Einebnung charakteristischer Geschlechterformen da
können sich die Queer-Leute natürlich freuen), sehen immer weniger
und immer seltener etwas von sich selbst und von ihresgleichen. Das ist wohl
direkter Ausdruck für das Verschwinden-Wollen. Denn der Schlankste
überhaupt wird derjenige, der gar nicht mehr isst.
- Etwas woran man sich kurz nach den nächsten Schmerzen einmal erinnern
kann: wie uns der Leib den Geist funktionsuntüchtig machen kann. Wenn wir
uns an der Kante eines Schrankes stoßen, sind wir ein, zwei Sekunden lang
keine Vernunftwesen mehr, wir können nicht mehr denken, ebenso wenig, wie
wir kurz nach dem Orgasmus sexuelle Wesen sind.
- Einmal ausprobieren, was es heißt, leise und laut zu sprechen. In
einer Atmosphäre des Leisesprechens kann man weniger heftig argumentieren,
muss sich also mehr auf den anderen einlassen, lautes Sprechen ist immer der
Versuch, den anderen, quasi mit Schallwellen, von sich abzudrängen (was
jeder Selbstverteidigungstrainer weiß).
- Allgemein sich spüren und bewegen lernen. Man kann von seiner
Bewegungsweise durch bestimmte Methoden mehr erfahren, als durch pure
Beobachtung (z.B. durch die Feldenkrais-Methode, aber auch durch andere
Formen). Ich denke auch an das spielerische Einüben von unterschiedlichen
Geh-Arten, z.B. gemessenes Schreiten, Hoppeln, oder ausgreifendes Schwingen und
durchaus auch die tätige Vergegenwärtigung der abgehackten
Bewegungen, zu denen uns Verkehrsvorschriften in der Großstadt zwingen
(vorzugsweise auf einer weiten Wiese nachzumachen) (dazu auch Jünger 1953:
132). Um zu bemerken, wie oft man stehen bleibt, könnte man sich bspw.
einmal vornehmen, hintereinanderweg zu gehen und dabei normale
Haushaltstätigkeiten zu verrichten. U.U. wird erst in der Konfrontation
dieser unterschiedlichen Bewegungsweisen deutlich, wie tempobetont, effizient
und roboterartig wir agieren und wie sehr das andere Extrem, das Versunkensein
oder auch das starke, wuchtige Auftreten fehlt (vgl. Böhme 2003), weil es
in der Stadt, dem Platz der vielen Menschen schlicht nicht möglich ist.
Versunkensein klappt im Wald, wuchtiges Auftreten in der Landwirtschaft
(Bodenbeschaffenheit) oder an Bord eines schwankenden Schiffes, wo Balance
wichtiger ist als das Ausweichen vor eilenden Menschen.
Ende von Teil Eins, der zweite Teil wird fortgesetzt mit dem Punkt:
Verbindung der Leibperspektive mit dem Wissen um die naturfeindliche
Gesellschaft: das reaktionäre Minimum
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