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Here are The Pipettes, 9.1k

pre-/after: DeeCee, Claire
– „60ies girl group“ power pop from Brighton/UK –

The Pipettes, 43.6k Diese Band bezaubert, auch wenn du mit 50/60ies Pop und DooWop wenig anzufangen weißt. Zur Uniform entfremdete Petticoats und Hochsteckfrisuren nebst stylischen Hornbrillen als Referenz an eine in musikalischer Hinsicht idealisierte Zeit gehören genauso zu ihrem Image wie der Einsatz einer Backing-Band (The Cassettes), um auf der Bühne volle Konzentration auf die eigentliche Show zu haben. Jeder Song kommt einer Verbeugung an die große Zeit des Pops dar, von den Beatles über Phil Spector, durchdrungen von einem bewusst naiven Hedonismus werden aber auch Bikini Kill und die Slits referenziert auf eine Art, die beim Publikum für eitel Freude sorgt.
Ein fröhlich freches Poptheater, dem Indie-Melancholie und Gender-Diskurs vordergründig fremd zu sein scheint. Schwärmerisch-nostalgisch orientieren sich der Sound der Pipettes an Phil Spectors berüchtigtem Wall of Sound und ist gespickt mit dichten Streicherarrangements und Klavierakkorden, eine wohltuende Popcollage aus 60ies Soul und Motown-Zitaten, die mit Garagen-Orgel, Gitarren, Noise und Scratch-Elementen perfekt ergänzt wird. Auch live werden die 60er Girlgroup-Klischees bedient, von der Choreographie bis zum Outfit. Ihren besonderen Reiz gewinnt das Ganze freilich aus dem Gegensatz zwischen scheinbar braven 60ies Pop und den selbstironischen bis bitterbösen Texten über Affären, Sex und Liebe, erzählt aus dieser speziellen Perspektive „Frau“. Dass es dabei konsequent um gute Laune und Entertainment geht, mag manchem zu einfach und zu wenig sein, und die Vorstellung von krassen Ladies, die nur auf echte Kerle stehen und Weicheier belächeln („Why did you stay“) als Role-Model mag zwar Bauchschmerzen bereiten. Aber das ist Pop: Alles nur Spaß.

Kay




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last modified: 28.3.2007