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TY, 19.2k

Näher dran ...

Nachdem TY 2004 musikalisch mehr oder weniger ein unerwarteter Glücksgriff war und er einige Leute mit Tracks wie „Do you want more“ für sich gewinnen konnte, glückte es bisher noch nicht, ihn ein zweites Mal in den Eiskeller zu holen.
Dieses Mal hat er aus künstlerischer Sicht allen Grund, denn mit „Closer“ kommt er mit ganz neuem Material nach Leipzig und kann sich auf eine seit dem letzten Auftritt gewachsene Fangemeinde freuen.
Ben Chijioke, wie TY mit bürgerlichen Namen heisst, bringt den für Englang bzw. London typischen HipHop Sound, den viele schon seit Roots Manuva schätzen. Über BigDada, dem HipHop-Ableger von NinjaTunes, ist TY nicht erst seit „Upwards“ bekannt, sondern brachte bereits Mitte der 90er seine ersten selbstproduzierten Tracks und 2001 sein erstes Album „Awkwards“ auf den Markt, Beweis genug, dass die „Goldene Ära“ nicht ausschließlich in den Staaten statt gefunden hat. Nachdem „Upwards“ von den Kritikern mit Lob überschüttert wurde und sogar eine Mercury-Nominierung (bedeutender engl. Musikpreis) heraussprang, liegt es Ty daran, mit „Closer“ an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen und ihn eigentlich auch gezielt zu übertreffen. Ihm zur Seite stehen auf dem sehr abwechslungsreichen Werk u.a. Bahamadia und De La Soul, erstere zum X-Mas Jam ebenfalls im Island zu Gast.
Die Bandbreite seiner Songs reicht dabei von Dancehall-Vibes bis hin zu monumentalen Produktionen, wie wir sie von Kanye West kennen, behält sich aber immer noch das Recht vor, eigenständig und teilweise orientiert an „Upwards“ zu sein.

Ganz ehrlich, Ty ist sicher nichts für den eingefleischten Rap-Fan à la Souls of Mischief, Gang Starr (o.ä.), denn ähnlich wie bei Madlib, wenn auch aus einem anderen Hintergrund, ist ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft förderlich, damit der Abend für jeden persönlich auch lohnt. Das sollte jetzt Niemanden abschrecken, sondern lediglich vorbereiten, dass Ty so gar nicht den heutigen HipHop-Klischees entspricht und kein Problem mit der Vermischung verschiedener Stile hat. Aber ganz ehrlich, das ist auch gut so und würde andernfalls diesen Abend künstlerisch nicht so wichtig machen.

Also Leipzig und Umgebung, schwingt euch in die Ausgeh-Sneaks und ab ins Conne Island. Es wird Zeit, dass auch unter der Woche der Laden wieder ordentlich brennt, denn auch wenn 80 Leute soviel Alarm wie 300 machen, wäre es doch schön, mit 300 Leuten Stimmung wie 1100 zu machen ...

Scientist

 

  • Ty aus CEE IEH #108

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last modified: 28.3.2007