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Editorial. |
Neben der plebejischen sticht noch eine andere Kontinuität der Leipziger Volkszeitung ins Auge. Als 1999 eine antifaschistische Kampagne forderte, einen von Nazis frequentierten Grünauer Jugendtreff zu schließen, versuchte die LVZ Ruhe zu stiften, indem sie die Nazis als ganz normale Jugendliche präsentierte und polemisch forderte, dass, sollte der Jugendtreff in Grünau geschlossen werden, doch auch die Randerscheinungen auf der anderen Seite, nämlich Werk II oder Conne Island dichtmachen müssten (siehe CEE IEH #53). Dieser lokalpatriotischen Tradition ist die LVZ treu geblieben. Wie man damals die Nestbeschmutzer angriff und schützend die Hände über den Grünauer Jugendclub hielt, wurde kürzlich angesichts seines 15jährigen Bestehens das Conne Island mit einer Eloge beehrt: Wenn man so will, verdankt der Leipziger Süden seine heutige Lebendigkeit, seine multikulturellen Lebensaspekte, sein subkulturelles Flair heute auch zu großen Teilen dem jahrelangen Engagement des Kulturzentrums. H.G. Titelbild |
Alle regen sich über das Conne Island ob der Deutschland-Fahnen zur Fußball-WM auf: die Broschüre zum 15jährigen Bestehen, die Phase 2 sowie Thomas Ebermann bei der Jules Vallès-Veranstaltung. Nun endlich kommt der Freispruch. Das Conne Island war überirdischen Gewalten hilflos ausgeliefert. Im millionenfach verteilten offiziellem Fanguide der Fifa ist das Conne Island die erste Empfehlung für Leipzig - direkt unter einem Foto mit Deutschlandfahnen und noch vor dem Auerbachs Keller sowie dem Völkerschlachtdenkmal. Kein Wunder, dass es so kommen musste, wie es kam. Bilder |
Im Heft finden sich Bilder von 15 Jahre Conne Island (siehe auch: 15jahre.conne-island.de) |