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This ain't rappin' this is street hop...
Guru of Gangstarr Version 7.0 Street Scriptures Tour
feat. Solar & DJ Doo Wop
support: Rocking B (Stars 4 Soul/Zoosound),
DJ Saibz (Fu Handz)
Eigentlich wird man in den meisten Fällen erst nach seinem Tod zur Legende oder bekommt erst dadurch die Aufmerksamkeit für seine Musik, die man verdient hat. Im Fall von Guru kann man allerdings ruhigen Gewissens von einer lebenden Legende, „livin’ legend“, sprechen.
Als 1987 GangStarr entstand und man auf dem bis heute legendären Untergrundlabel „Wild Pitch“ in diesem und im Folgejahr sechs 12inches raus brachte, war noch nicht annäherend daran zu denken, dass man Mitte der 90er der Inbegriff für den Eastcoast Sound sein würde.
’89 lernten sich Guru und der damals noch als „Waxmaster C“ bekannte DJ Premier kennen und veröffentlichten noch im selben Jahr das GangStarr Debut-Album „No More Mr. Nice Guy“. Zwei Jahre später schafften sie mit „Step Into The Arena“ den entgültigen Durchbruch und erreichten für einen Undergroundact herausragende 500.000 verkaufte Einheiten. Während beide an weiteren Alben bastelten, entschied sich Guru mit seiner Jazzmatazz-Reihe solo den Jazz-Rap, eine Kombination aus typischen Jazz- und Rap-Elementen, weiter Auftrieb zu geben.
Als Entstehungsjahr für dieses Musikgenre kann man mit Bestimmtheit 1988 und den Release von GangStarrs „Words I Manifest“ festmachen, der mit eingespielten Elementen von Charlie Parker zeigte, wie sich diese beiden Musikarten verbinden lassen.
Den weltweiten Durchbruch dieser Musikrichtung schaffte man mit dem Beitrag „Jazz Thing“ zum Soundtrack des Spike Lee Films „Mo’better blues“.
Während zwischen 1989 und 1994 fast jährlich ein Album raus kam, wurde es nach „Hard To Earn“ vier Jahre ruhig um GangStarr und Guru nutzte die Zeit, sich mehr eigenen Projekten zu widmen. Während viele Rapper diese Pause nutzten, um – wie zum Beispiel Busta Rhymes – möglichst viele Features zu machen oder sich auf anderen Märkten auszutoben, beschränkte sich Guru auf Kollaborationen aus dem eigenen Lager mit u.a. Group Home. Vielmehr lag ihm aber daran mit „Jazzmatazz vol.1“ 1993 und 1995 mit „Jazzmatazz vol.2“ das neu entstandene und noch junge Musikgenre mit kompletten Alben zu bereichern, was ihm im Bezug auf die ersten beiden mit Sicherheit gelungen ist.
Mitte der 90er ist auch die Zeit, in der sich der Newschool vom Oldschool trennte und die Musik moderner, dynamischer wurde. Nachdem GangStarr die „alte Zeit“ wie keine Anderen verändert haben, war die Frage, ob man immer noch seiner Zeit vorraus sein konnte und im Falle von Premo immer noch zu den besten Producern gehört.
„Moments Of Truth“ konnte diese Frage im vollen Umfang mit ja beantworten und ist, auch wenn die Meinungen aufgrund des Einflusses, den „Step Into The Arena“ hatte, etwas auseinander gehen, das beste GangStarr Album bisher.
Damit schafften GangStarr den Sprung in die neue Zeit und konnten mit Premos klassischen Produktionen und Gurus eingängigen Rapstyle weltweit Fans gewinnen.
„Full Clip“ (erst auf GangStarrs „Best of“ als Albumversion) ist neben „Shook Ones pt.2“ von Mobb Deep oder auch „T.R. O.Y.“ von Pete Rock & CL Smooth einer der Dauerbrenner in den Playlisten der HipHop Heads, ein Tribute an den damals schon verstorbenen Big L.
Nach den etwas untergegangenen Solo-Alben „Streetsoul“ (2000) und „Baldhead Slick & Da Click“ (2001) , sowie dem etwas mäßigen dritten Teil der Jazzmatazz-Reihe, meldeten sich GangStarr mit „The Ownerz“ 2003 wieder zurück und konnte – wenn auch mit Abstrichen – an den sehr guten Eindruck von „Moments of Truth“ anknüpfen.
Für mich persönlich reiht sich „The Ownerz“ auf Platz drei der GangStarr Alben ein und wird nur durch „Step Into The Arena“ sowie natürlich „Moments of Truth“ geschlagen.
Auf der Albumrelease-Tour, u.a. in Halle oder auf dem Splash Festival, kam es allerdings zu einem Bruch zwischen Guru und Premier, da dieser unvermittelt während der Tour in die Staaten flog und man mit einem anderen DJ die Tour fortsetzen musste.
Wie tiefgehend dieser Split ist und welche Gründe tatsächlich Auslöser waren – es wird gemutmaßt, dass Gurus damaliges Alkoholproblem Auslöser für viele Diskussionen war – ist bisher nicht ganz klar. Allerdings hat Premo, der zur Zeit an einem Nas Album arbeitet, in einem Interview vom 21. Dezember 2005 verlauten lassen:
„...it‘s rather a long break than a real break up…!“
Aber vorerst kommt Guru mit seinem nunmehr sechsten Soloalbum „Version 7.0 Street Scriptures“, unterstützt von Solar (nicht zu verwechseln mit dem französischen MC Solaar) und DJ Doo Wop, nach Deutschland. Die Wartezeit zum Konzert am 01.03. kann sich der geneigte Konsolenspieler auch mit GTA III vertreiben, denn dort ist Guru im englischen Original Vorbild und Synchronstimme für „8-Ball“.
Neben „Livin’ Legend“-Guru und seinem Back-Up und Produzenten Solar gibt es auch lokal von Saibz (FuHandz) und Rocking B (SfS) einige heiße Scheiben auf die Ohren.
So what, it’s rap at its best …
Scientist
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