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„Für unsere Region ist dieser Aufstieg ein Hoffnungszeichen.“ plärrt Carl Zeiss Jena-Trainer
Eberhard Vogel kruz nach dem Sieg gegen den FC Sachsen Leipzig in die Mikrophonenschar
der Journaille, wohlwissend, daß seine Mannschaft heißer Abstiegskandidat der neuen
Saison ist.
Noch ein Vergleich. Nach einer spannenden Saison mit einem blassen Auftseiger haben durchschnittlich 4.500 Besucher die Spiele des FC Sachsen gesehen, in Jena dagegen nur 2.500, zum Spitzenspiel gegen Tennis Borussia kamen gerade mal 4.000, darunter 50 zahlende Chemie-Hooligans. Warum diese Ungerechtigkeit? Fehler - vor allem in der Vergangenheit - sind im eigenen Verein gemacht worden. Bus-Unternehmer Hecht häufte mit seinem verweichlichten Verhalten gegenüber den Spielern einen Schuldenberg von fast 3 Millionen DM an, der nach einem Vergleich mit den Gläubigern halbiert wurde und so jetzt noch Monat für Monat 25.000 DM kostet. Professor Krauspe - keine Ahnung, was der eigentlich macht - versäumte schon mal die Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren an die DFB-Zentrale zu schicken. Er ist noch heute im Verein angestellt, in der freien Wirtschaft und in der Politik undenkbar. Die Saison 94/95 sollte anders werden. Zwei nicht ganz leichte Unternehmer wollten mit ihrem
Geld - eher zuwenig gezahltem Lohn - den FC Sachsen aufsteigen lassen. Top-Spieler wurden geholt,
ein Stadtmagazin für posotive Berichterstattung gekauft, die Fensterrahmen des Vereinshauses
geweißt. Bis zum Spiel in Erfurt lag man sehr gut im Rennen, oft auf Platz 1, doch
gegen vermeintlich schwächere Gegner wurden Punkte eingebüßt bzw. das Torverhältnis
marginalisiert betrachtet, und gegen Mitkonkurrenten verlor man in der Regel. So kam
es am letzten Spieltag zu einem schon entschiedenen Finale in Jena. Bis zum ersten Tor plätscherte
das Spiel, wie der Inhalt der bereitstehenden Wasserwerfer. Doch nach dem Elfmeterpfiff
ging die grün-weiße Post ab. Besoffene Chemie-Fans torkelten ins Stadioninnere, schlecht
koordinierte Polizeigruppen versuchten mit äußerst brutalem Vorgehen der Situation
Herr/Dame zu werden, Hooligans beider Mannschaften nutzten die Gelegenheit, um aufeinander
einzudreschen, kurz gesagt: Das Pöbel und Gesocks war bei seiner Arbeit. Das Spiel soll
Jena mit 4:1 gewonnen haben. Chemie Leipzig bleibt damit weiter in der Regionalliga Nordost.
Es gibt also viel zu tun, in Leutzsch, auch für Antifa-Gruppen, denn die gesamte Leipziger Faschoszene hängt dort allzuoft bei Spitzenspielen ab. Vor allem beim Spiel gegen Türkiyemspor krochen die Bierbäuchlifaschos aus ihren Gohliser Stammkaschemmen, Türkiyemspor ist ja nun abgestiegen, aber die Faschos sind noch da. MilliP.S. an Würthi: Ja zum VFB, ja zum FC Sachsen - nur so kann Fußball-Leipzig wachsen. |