Pogo vorm Laptop |
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—— Elektroclash —— Elektroclash —— Elektroclash —— T. Raumschmiere + Live Band + rentek (propellas/giroton) + boys „R“ us (homo elektrik)  Wer immer noch glaubt, dass brachiale oder auch rotzig und wütend klingende Musik ausschließlich die Wahl der verzerrten Gitarre zulässt, ist nicht nur extrem nostalgisch, sondern vergisst gleichzeitig, dass ein derartiger auf ästhetischer Ebene funktionierender intensiver Charakter einer Musik gleichzeitig seine Wirkung erst dann entfalten kann, wenn den Konsumenten und Fans wenigstens im Ansatz vermittelt wird, dass die Welt sich für die Protagonisten weiterdreht. Dies meint nichts Anderes als einen Hinweis auf das nicht neue ständige Reproduzieren von musikalischen Vergangenheiten, welches zwar nicht immer verkehrt sein mag, jedoch zu oft einfach nur ein verträumter Blick nach gestern zu sein scheint. Es wird sich also lieber auf altbekanntes Terrain eingelassen und zurückgezogen, anstatt den Versuch zu unternehmen, das Jetzt und Hier ästhetisch zu bearbeiten oder wenigstens künstlich zu untermalen. Dieser Ansatz ist natürlich kein neuer und vor allem auch kein essentieller für Musik, und dennoch beschreibe ich ihn als eine Art Loblied an die Kreativität. Was hier also mal wieder aufgewärmt werden soll, hatte und hat für mich folgenden Anlass:
—— letztes Jahr T.RAUMSCHMIERE im Conne Island ——
—— dieses Jahr T.RAUMSCHMIERE wieder im Conne Island —— Fast ein Jahr ist es her, als Marco Haas aka T.RAUMSCHMIERE aka SHITKATAPULT-Labelbegründer das erste Mal auf unserer Insel halt machte und so manchem Gestrandeten neue Hoffnungen auf Errettung versprach. Diejenigen, die vorher nicht mehr recht an Punkrock glauben wollten, begannen plötzlich ihre Kleider vom Leib zu reißen, um ganz vorne mit dabei zu sein, beim Pogo vorm Laptop. Dabei hatten sie sch auf Techno eingestellt – die Erlösung... Aber im Ernst, was dieser letztjährigen Ein-Mann-Laptop-Electronic-Show verliehen werden konnte, war im positivsten aller Sinne der Titel „Punkrock 2005“. Jedoch war es Punkrock, wie es ihn rotziger und fresher wohl keine zehn Jahre mehr gegeben hat. Und um bei der „guten, alten Punk“-Relativierung zu bleiben, funktionierte dieses „T.Raumschmierige“ Entertainment mit – ja ja – modernsten Maschinen namens Powerbook Synthesizer, Drummaschine, Mischpult etc. Und so schlage ich die Brücke zu den einleitenden Worten, mit dem Verweis auf die Wahl der musikalischen Mittel im Allgemeinen. Wo sich also Neuem – ästhetisch, inhaltlich und funktionalem – verweigert wird, kann auch nichts wirklich Neues entstehen. Und jener berechtigten Skepsis zum Trotz kann deutlich gemacht werden, dass Fortschritt in jeglicher Hinsicht nicht gleich Verderben meint – ganz im Gegenteil. Und so ist es auch bei Kunst. Ein vorwärts gewandter Charakter, den Musik und Kunst so gern in Anspruch nimmt, kann somit nicht durch ein ständiges Beharren auf die Wahl althergebrachter Mittel und Strukturen ihre Berechtigung erlangen. Sie sollte, nimmt sie diesen „reflexiven“ Maßstab in Anspruch, ständig ihrer Zeit bewusst und dem Konventionellen gegenüber stets skeptisch sein. Und jedes heute noch so Innovative ist morgen bereits der Welt zu bekannt. Es verlangt nach Neuem. Und so schließt sich der Kreis mit Herrn Raumschmiere, der zeigt, wie einfach es mit modernsten elektronischen Klangmitteln ist, ästhetische Intensität wieder auferstehen zu lassen. Kurz gesagt gelingt ihm „Punk“ mit den technoidesten Mitteln, die man sich vorstellen kann, und ihm gelingt „Techno“ mit den punkigsten vorstellbarsten Mitteln. Was als Eindruck vom letzten Jahr die Erwartungen auf eine schweißtreibende diesjährige Show geprägt hat, wird vom Mainact T.RAUMSCHMIERE mittels Liveband konkretisiert. Wir sind also gespannt, u.a. auch auf den hochkarätigem Support an den Plattentellern aus dem Häusern Propellas und Homoelektrik, die die Massen nach dieser nun schon so hoch gelobten Liveshow nicht im Stich lassen werden – mit warmen und mit viel Bedacht ausgewählten elektronischen Tracks, die außerdem noch rocken. Gute Abwechslung wünscht jeremy |
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