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Gott ja – Aber wozu Jesu?



Isis, 72.5k


— Isis (Ipecac/US) — Jesu (Ex-Godflesh/UK) — Monno —


Harte Zeiten, die unseren. Der Papst ist tot, Juhnke auch. Weit und breit keine Rettung in Sicht. Doch gerade jetzt kommt sie wieder – die Sehnsucht nach Spiritualität und der Suche nach dem berüchtigten Sinn des Lebens. Kein Tag vergeht ohne Gespräche über Gott, den verstorbenen Karel Woityla, seinen noch unbekannten Nachfolger, den Katholizismus, Protestantismus etc. p.p.

Und gerade zu diesem Zeitpunkt macht sie die Runde, die rettende Nachricht. Er kommt. Der Erlöser, der Heiland. Jesu persönlich beehrt das Conne Island. Hallelulja, werden jetzt einige rufen. Doch es kommt noch krasser. Denn mit ihm kommt auch Isis. Isis, jene ägyptische Mutter-, Frauen- und Geburtsgöttin. Isis ist alles und nichts zusammen und hat außerdem noch rund 10.000 andere Namen.
So steht etwa auf einer Inschrift auf dem Sockel ihres Standbildes von Sais: „Ich bin alles, was war, was ist und was sein wird – kein Sterblicher hat je erfahren, was unter meinem Schleier sich verbirgt.“ Das ist doch mal ne Aussage, oder?

Außerdem ist sie noch die Tochter des GEB und der NUT sowie Schwester der NEPHTHYS und des SETH, aber auch Schwester und Gattin des OSIRIS. Letzterer bleibt an diesem Abend allerdings zu Hause. Ähnlich wie Jesu hat auch Isis viel Leid erfahren. Sie war auch der Mutter Gottes Maria nicht unähnlich (beide hatten die gleiche Aufgabe), So schließt sich letztlich der Kreis und vielleicht gerade darum haben sich beide entschlossen, zusammen Europa zu betouren.

Aber zurück ins Diesseits. Einigen Lesern wird Isis natürlich noch ein Begriff sein, denn sie waren im schon einmal im Conne Island zu Gast. Veröffentlichungen gibt es zahlreiche (u.a. „Oceanic“ und „Panpoticon“ auf Pattons „Ipecac“ Records) und wer unbedingt Remineszensen braucht, dem sei an dieser Stelle „Enemy of the Sun“ von Neurosis ans Herz gelegt (Spätere Neurosis Releases nervten mich ein wenig, ob der belastenden Tribal-Attitude). Zu Jesu sage ich nur ein Wort: GODFLESH. Na, geht ein Licht auf? Nein? Dann fahre ich jetzt andere Geschütze auf: NAPALM DEATH, PAINKILLER, SCORN, HEAD OF DAVID, FINAL, TECHNO ANIMAL, GOD, ICE, TERMINAL CHEESECAKE... So, das muß reichen. Denn wie sagte schon Jugendfreund Goethe: ... Gefühl ist alles, Name ist Schall und Rauch!

Aber trotzdem noch einige Anmerkungen zur Band. Jesu is the brandnew Project of living Legend Justin K. Broadrick (Ex-Godflesh). Über die Musik möchte ich an dieser Stelle nicht so viele Worte verlieren. Songtitel wie „We’re all Faulter“ oder „Tired of me“ sprechen für sich. Und sowieso empfehle ich die Einnahme der letzten Goflesh-Alben wie „Us & them“ oder „Hymns“, aber gebt Acht auf eventuelle Nebenwirkungen).

Was ist also zu tun, Ladies and Gentleman? Genau. Karte kaufen, herkommen, hören und fühlen. Und zu guter Letzt:
„Hier unter diesem Kreuze / verliert der Tod sein Graun; / in Jesu Wunden tief und weit / darf ich die Rettung schaun. / Die Arme hält Er ausgestreckt / zu aller Sünden Heil...“
Für eventuelle Erlösungen übernimmt der Autor keine Haftung.

jan p.


  • Isis aus CEE IEH #97

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last modified: 28.3.2007