Legenden gibt es viele und genauso viele werden sich nie bewahrheiten
allerdings sind De La Soul (DLS), genau wie GangStarr wahrhaftige
Legenden und, wie konnte es auch anders sein, sind sie ebenfalls aus dem
kreativen Mekka New York City.
Der Big Apple hat uns viele großartige Old- und Newschool-Artists
beschert, aber nur wenige haben sich auch nach über 15 Jahren so konstant
gehalten wie eben Maseo, Pos und Dave. Mittlerweile wohnen
sie in verschiedenen Städten bzw. auch Staaten, aber das merkt man dem
Endprodukt The Grind Date (TGD) in keiner Weise an.
Sie haben damit seit langer Zeit wieder ein typisches Rapalbum an
den Start gebracht, das nicht durch seine großen Namen, sondern durch die
gute Musik besticht.
Nowadays, people are so quick to want to blow up, but they burn
themselves out very quickly instead of moving slow and steady. Id like to
think that De La Soul is like incense thats burning slow and even by the
time its fizzed out, its left a great aroma.
(Pos of De La Soul)
Unabhängig von ihren eigenen Fähigkeiten haben De La Soul in
der Auswahl ihrer musikalischen Partner schon Jahre vor deren Durchbruch
bewiesen, dass es ihrer Sicht der Dinge nicht an Durchblick und Geschmack
fehlt. 96 gabs auf Stakes Is High ein Mos
Def-Feature und Jay Dee produzierte den vermeintlichen Titeltrack.
Mos Def gehört heute zu den respektiertesten Künstlern im
Rapbiz und was J-Dilla mit Madlib auf Jaylibs Champion
Sound gemacht hat, kann man getrost als Geniestreich bezeichnen. So
war es natürlich nicht weit her, dass sich Madlib für die
erste Singelauskopplung Shopping Bags als Producer
verantwortlich zeigt. Für mich ist diese Kombination aus gewohntem De
La Soul-Rapsound und dem sehr abgedrehten Madlib-Beat der
potentielle Hitbanger auf TGD.
In dieser Betrachtung soll aber nicht vergessen werden, dass ihr siebtes
Studioalbum sicher nicht jedem gefällt, aber auf jeden Fall ein Stück
realer Rap ist, der momentan zur Mangelware gehört.
DLS releasen als erstes Signing bei Sanctuary Urban (SU), welches von
Beyoncé Knowles Vater Matthew geleitet wird. Dabei wird nicht zu
unrecht des öfteren über möglichen Treffen mit B.
gefeixt, ob nun am Kaffeautomaten im Flur oder vielleicht doch mal im Studio
(?). Der Wechsel jedenfalls war weniger durch diese Tatsache bedingt als eher
durch die Möglichkeit, auf TDG auch mit Mainstreamkünstlern wie
Sean Paul zu arbeiten, was angesichts von Featuren wie Jay Dee,
Ghostface, MF Doom oder Common wohl nicht wirklich
nötig gewesen wäre. Zudem bleibt aufgrund des Arbeitsumfeldes bei SU
genug Zeit, um am eigenen Label AOI Records zu feilen.
Wer das Trio 2003 auf dem Splash gesehen hat, kann zumindest erahnen, was ihn
am Abend im Conne Island erwartet, allerdings nur fast. Trotz ihrer
musikalischen Größe sind sie doch eher die
Kleinkonzertler, mit einer sympathischen Nähe zum Publikum, was angesichts
von dreißigtausend Zuhörern in Chemnitz immer etwas schwierig ist.
Wir können uns getrost zurücklehnen, die Musik geniessen
und zu solchen Partytracks wie Uh-Oh (ft. Redman ... der leider
nicht dabei sein wird) auch richtig abdrehen.
What ever you want homie ...
Scientist
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