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Editorial.


Unsere Welt wird gerne ihrer Künstlichkeit wegen angeklagt. Gerade die Kultur sei unecht. Da wären z.B. die Retortenbands im Fernseher und dann auch noch – die zweifelsohne durchgeknallte Band – GWAR, deren Show hauptsächlich auf Kunstblut baut – wie letztens im Conne Island zu bewundern. Wie wäre es stattdessen mal mit einer ehrlichen, authentischen, echten Band: „ich werde dir dein denkmonopol/ mit dem messer abhacken/ ... dir eine penishälfte/ in den arsch schieben, die andere in den rachen/ so dass du langsam an deinem blutüberströmten/ penis erstickst/ mordlust, ich will dich töten/ [Refr.] trieb trieb triebtäter“. Das Motto dieser linksradikalen Combo namens Re-Sisters ist auch in Leipziger alternativen Projekten an Wände geschmiert: „Riots not diets“.
Die Texte im CEE IEH berauschen sich selbstverständlich nicht an Mord, da sie – einer Grundvoraussetzung aller Emanzipation, die nur die Abschaffung jeglicher Gewalt zum Ziel haben kann – dem Denken, d.h. sublimierter Wut nicht entraten. Deswegen ist Leidenschaft nicht gleich Kritik, sondern diese deren Kopf.

H.G.

Titelbild


Titel, 88.1k
Süße Grüße aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Konfekt-Betriebe Rot-Front heißen.

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last modified: 28.3.2007